Film
Deutscher Titel Magic Christian
Originaltitel The Magic Christian
Produktionsland Vereinigtes Königreich
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1969
Länge 92 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Joseph McGrath
Drehbuch Terry Southern
Joseph McGrath
Peter Sellers
Graham Chapman
John Cleese
Produktion Denis O’Dell
Musik Ken Thorne
Kamera Geoffrey Unsworth
Schnitt Kevin Connor
Besetzung

Magic Christian (Originaltitel: The Magic Christian) ist eine britische Filmkomödie von 1969 unter der Regie von Joseph McGrath. Die Hauptrollen sind besetzt mit Peter Sellers, der auch am Drehbuch beteiligt war, und Ringo Starr.

Der Film beruht auf Terry Southerns Roman The Magic Christian, erschienen 1960 in New York.

Handlung

Sir Guy Grand, ein Exzentriker par excellence, nimmt den obdachlosen Youngman bei sich auf und macht ihn durch Adoption zum Erben seines unverschämt riesigen Vermögens. Es macht ihm Spaß, den jungen Mann in die Feinheiten seines Familienunternehmens einzuweihen und ihm zu zeigen, wie Gier die Menschen verwandelt und wie sehr die Sicht auf jemanden sich wandelt, wenn man ihn für reich hält. Sir Guy lässt nichts aus, so geht er beispielsweise mit einem Maschinengewehr, einem Panzer und einem Flammenwerfer auf Moorhühnerjagd. Während eines Theaterbesuchs ist das Publikum schockiert, als der Darsteller des Hamlet, der von Sir Guy mit Geld gekauft worden ist, einen Striptease aufführt. Bei einem exklusiven Diner in einem Club geht Sir Guy abstoßend mit Geld um, indem er es wie Nahrung in den Mund stopft und auf sein Gesicht schmiert. Zwei Schwergewichtsboxer besticht der Exzentriker in einem Weltmeisterkampf, dass sie sich küssen, anstatt zu boxen. Als Nächstes bietet Sir Guy während einer Auktion bei Sotheby’s auf ein Schrottgemälde und animiert dadurch ein amerikanisches Ehepaar, das an dessen Wert glaubt, ihn zu überbieten.

Als Höhepunkt der Saison plant Sir Guy eine Kreuzfahrt auf dem Luxusliner „The Magic Christian“. Diese Fahrt wird jedoch mehr als chaotisch, denn Männer wie Dracula, King Kong und ähnliche Gestalten tauchen auf Deck auf und erschrecken die Passagiere. Auch eine simulierte Schiffskatastrophe lässt der Milliardär nicht aus. Überzeugt, dass das Schiff sinken werde, stürmen die Passagiere nach oben und stellen fest, dass es überhaupt nicht abgelegt hat. Und noch einen letzten Beweis seiner Theorie des käuflichen Menschen will Sir Guy Youngman erbringen. In einem Riesenbottich werden Urin, Kot und Blut gemischt und in diese Fäkalien leert er einen Koffer voller Geld – und tatsächlich beginnen die Menschen in dieser Ekel erregenden Mischung danach zu tauchen. Sir Guy und Youngman wenden sich mit Grausen ab und verlassen den Park, wo sie sich zum ersten Mal trafen.

Produktionsnotizen und Hintergrund

Viele der Aufnahmen entstanden in der Londoner Innenstadt sowie im Außenbezirk. Gefilmt wurde auch rund um die Westminster School. Es handelt sich um eine Produktion von Grand Films. Neben Ken Thorne komponierten auch Paul McCartney, John Keene und Noël Coward Musik für den Film. McCartney schrieb und produzierte auch den Titelsong Come and Get It für die Gruppe Badfinger. John Cleese und Graham Chapman, die am Drehbuch beteiligt waren, waren Mitglieder der britischen Komikergruppe Monty Python. Ein weiterer Sketch, den das Duo für den Film schrieb, wurde von Peter Sellers abgelehnt. Assheton Gorton entwarf die Filmbauten.

Im Vereinigten Königreich kam der Film am 12. Dezember 1969 ins Kino, in den USA lief er am 11. Februar 1970 in New York an. In der Bundesrepublik Deutschland war er erstmals am 4. September 1970 zu sehen.

DVD

Der Film wurde von Universal Pictures am 22. Mai 2006 auf DVD herausgegeben. Am 28. Mai 2013 wurde der Film über Olive Films auch als blu-ray veröffentlicht.

Kritik

Das Lexikon des internationalen Films war der Ansicht, das sei ein Film über „die Macht des Geldes und über die Besinnungslosigkeit, mit der es eingenommen und ausgegeben“ werde. „Kritik, Klamauk und Humor“ würden dieses „bizarre Pop-Märchen recht unterhaltsam“ machen.

Roger Greenspun von der New York Times meinte, der Film sei lustig, unbequem und ohne eine Spur des Wohlwollens, auch würden die einzelnen Episoden, was die Qualität betrifft, sehr variieren.

Der Evangelische Film-Beobachter zog folgendes Fazit: „Nur in Einzelszenen geglückte Satire auf die Macht des Geldes und britische Eigenarten. Insgesamt zu verworren und auch durch die Hauptgestalt und ihre Motive teilweise anfechtbar.“

Einzelnachweise

  1. The Magic Christian DVD
  2. Magic Christian. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  3. Roger Greenspun: The Magic Christian In: The New York Times, 12. Februar 1970 (englisch). Abgerufen am 21. August 2015.
  4. Evangelische Film-Beobachter, Evangelischer Presseverband München, Kritik Nr. 379/1970
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