Theodor Georg Louis Emil von Malortie (* 1. März 1844 in Hannover; † 1930) war ein sächsischer Generalmajor, Wirklich Geheimer Rat und Oberhofmeister der Königin Carola von Sachsen.

Leben

Herkunft

Theodor von Malortie war ein Mitglied des bereits seit dem ersten Drittel des 12. Jahrhunderts nachweisbaren und ursprünglich französischen Adelsgeschlechtes von Malortie, das nach der Aufhebung des Edikts von Nantes als Hugenotten aus Frankreich floh.

Karriere

Malortie besuchte das Lyzeum in Hannover und trat nach Ablegung der Reifeprüfung am 18. Februar 1862 als Volontär in die königlich-hannoversche Armee ein, wo er 1863 als Sekondeleutnant dem Garde-Regiment aggregiert wurde. Nach Teilnahme am Deutschen Krieg, wo er unter anderem bei der Schlacht bei Langensalza teilnahm, der mit einer Niederlage des Königreichs Hannover und dessen Annexion durch das Königreich Preußen endete, wurde die hannoversche Armee 1866 aufgelöst. Er wechselte daher am 1. April 1867 in die königlich-sächsische Armee und erhielt den Rang eines Oberleutnants mit dem Patent vom 30. Juli 1866 im Grenadier-Regiment „Kaiser Wilhelm, König von Preußen“ (2. Königlich Sächsisches) Nr. 101. Den Deutsch-Französischen Krieg machte er als Regimentsadjutant des Regiments mit, wobei er am 29. September 1870 für seine Verdienste bei der Schlacht bei Gravelotte, er konnte als einer der ersten in das Dorf Gravelotte eindringen und zahlreiche Verwundete aus einer brennenden Kirche retten, mit dem Ritterkreuz des Militär-St.-Heinrichs-Ordens ausgezeichnet wurde. Er beteiligte sich im weiteren Kriegsverlaufe bei den Schlachten um Verdun, Nouart, Beaumont, Sedan und der Belagerung von Paris.

Nach Kriegsende und der Gründung des Deutschen Kaiserreiches diente er nach Beförderung zum Hauptmann am 1. Januar 1872 und Auszeichnung mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse als Kompaniechef im Regiment. Nach weiterer Beförderung zum Major am 17. September 1882 wurde er zum Flügeladjutanten des regierenden sächsischen König Albert ernannt. 1887 wurde er von dieser Position entbunden und als Bataillonskommandeur des II. Bataillons im 1. Königlich Sächsischen Leib-Grenadier-Regiment Nr. 100 eingesetzt. Nachdem Malortie dann 1889 zum Oberstleutnant befördert worden war, wurde er in das 9. Königlich-Sächsische Infanterie-Regiment Nr. 133 versetzt und nach weiterer Beförderung zum Oberst am 23. Mai 1891 als Kommandeur des Infanterie-Regiment „Kronprinz“ (5. Königlich Sächsisches) Nr. 104 verwendet. Malortie wurde am 21. Februar 1895 zur Disposition gestellt und erhielt dabei den Charakter eines Generalmajors. Im Ruhestand wurde er zum Oberhofmeister der sächsischen Königin Carola von Sachsen ernannt und blieb dies bis zu ihren Tode im Jahre 1907. 1899 wurde ihm der Titel Wirklich Geheimer Rat verliehen.

Einzelnachweise

  1. Franz Heinrich Ludolf Ahrens: Ueber die Göttin Themis. Pamphlet. 1862 (google.com [abgerufen am 27. April 2023]).
  2. Staat Hannover: Hof- und Staatshandbuch für das Königreich Hannover: 1863. Berenberg, 1863 (google.com [abgerufen am 27. April 2023]).
  3. SLUB Dresden: Rangliste der Königlich-Sächsischen Armee. Abgerufen am 27. April 2023 (deutsch).
  4. SLUB Dresden: Der Königlich Sächsische Militär-St.-Heinrichs-Orden. Abgerufen am 27. April 2023 (deutsch).
  5. SLUB Dresden: 02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 20.02.1912. Abgerufen am 27. April 2023 (deutsch).
  6. SLUB Dresden: Rangliste der Königlich-Sächsischen Armee. Abgerufen am 27. April 2023 (deutsch).
  7. SLUB Dresden: Dresdner Nachrichten : 02.02.1930. Abgerufen am 27. April 2023 (deutsch).
  8. SLUB Dresden: Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 03.02.1930. Abgerufen am 27. April 2023 (deutsch).
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