Thiézac
Tiesac
Staat Frankreich
Region Auvergne-Rhône-Alpes
Département (Nr.) Cantal (15)
Arrondissement Aurillac
Kanton Vic-sur-Cère
Gemeindeverband Cère et Goul en Carladès
Koordinaten 45° 1′ N,  40′ O
Höhe 673–1565 m
Fläche 41,70 km²
Einwohner 602 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte 14 Einw./km²
Postleitzahl 15800
INSEE-Code 15236
Website Thiézac

Kirche Saint-Martin

Thiézac (okzitanisch: Tiesac) ist ein französischer Ort und eine Gemeinde mit 602 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Cantal in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Thiézac gehört zur historischen Region des Carladès.

Lage

Der Ort Thiézac liegt in einer Höhe von ca. 800 m ü. d. M. am Fluss Cère. Die Entfernung nach Aurillac beträgt ca. 25 km (Fahrtstrecke) in südwestlicher Richtung.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr180018511901195419992013
Einwohner1555199215261086614614
Quellen: Cassini und INSEE

Der Bevölkerungsrückgang im 20. Jahrhundert resultiert im Wesentlichen aus dem Mangel an Arbeitsplätzen infolge der Mechanisierung der Landwirtschaft.

Wirtschaft

Der Ort Thiézac diente jahrhundertelang den ausschließlich landwirtschaftlich orientierten und sich selbstversorgenden Weilern (hameaux) und Einzelgehöften in der Umgebung als Handwerks-, Handels- und Dienstleistungszentrum. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts spielt der Tourismus in Form der Vermietung von Ferienwohnungen (gîtes) eine nicht unbedeutende Rolle für das Wirtschaftsleben des Ortes.

Geschichte

Der Überlieferung zufolge sollen sich bereits im 6. Jahrhundert christliche Eremiten in der Grotte Saint-Michel niedergelassen haben.

Im 15. Jahrhundert soll hier die Muttergottes einigen Pilgern erschienen sein. In dieser Zeit entstand auch die örtliche Pfarrkirche. Im Jahr 1643 erhob der französische König Ludwig XIII. das Carladès zur Grafschaft und gab es der in Monaco residierenden Familie Grimaldi zum Lehen; diese verwaltete es bis zum Ausbruch der Französischen Revolution.

Sehenswürdigkeiten

  • Die gotische Pfarrkirche Saint-Martin war ehemals eine Prioratskirche und stand in Abhängigkeit zur Abtei von Aurillac. Der auf der Nordseite befindliche oktogonale Glockenturm steht in der Tradition auvergnatischer Kirchen des Mittelalters. Im rippengewölbten Kirchenschiff befindet sich die polychromierte Statue eines gegeißelten Christus (Ecce homo); das spätbarocke Altarretabel mit seinen gedrehten Säulen zeigt Anklänge an den spanischen Stil der Churriguerismus. Die Kirche ist seit dem Jahr 1976 als Monument historique anerkannt.
  • Die oberhalb des Ortes stehende Wallfahrtskapelle Notre-Dame de Consolation ist ein schlichter Bau des ausgehenden Mittelalters. Das niedrige Tonnengewölbe im Innern ist mit 'naiven' Barockmalereien geschmückt; an den Wänden hängen zahlreiche Votivtäfelchen. Der Bau ist seit dem Jahr 1980 als Monument historique anerkannt.
  • Im Wald verborgen liegt die Chaumière de Granier, eine binsengedeckte restaurierte Wohnscheune aus dem 16. oder 17. Jahrhundert.
  • In der waldreichen Umgebung gibt es mehrere Wanderwege, die auch an Wasserfällen (z. B. Cascade de Faillitoux, Cascade de Malbec, Cascade de la Roucole) vorbeiführen.
Commons: Thiézac – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Église Saint-Martin, Thiézac in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  2. Chapelle Notre-Dame de Consolation, Thiézac in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
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