Das Thousand-Island-Dressing (deutsch: Tausend-Insel-Dressing) ist eine klassische Salatsauce der Küche der Vereinigten Staaten. Den Namen verdankt sie der Thousand-Islands-Inselgruppe am Ausfluss des Ontariosees in der Grenzregion zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten. Das Dressing ist in Europa unter seinem amerikanischen Namen bekannt und auch als Fertigprodukt erhältlich.
Zubereitung
Traditionelle Basis des Dressings ist eine Mayonnaise, die mit feingehackten roten und grünen Paprikaschoten ergänzt und mit Paprikapulver und einer Chilisauce (zum Beispiel Tabasco) abgeschmeckt wird.
In Variationen werden auch Ketchup oder Tomatenmark, gehackte Essiggurken, Zwiebeln, Oliven oder hartgekochte Eier zugesetzt. In der Küche der USA wird das Dressing auch zu Sandwiches und Hamburgern serviert.
Geschichte
Thousand-Island-Dressing ist in den Vereinigten Staaten seit 1912 schriftlich belegt. Die Salatsauce ist jedoch älter. Über ihre Entstehung kursieren mehrere, einander teilweise widersprechende Berichte. Bekannt wurde sie durch das New Yorker Hotel Waldorf-Astoria.
Als eine mögliche Erfinderin des Thousand-Island-Dressings gilt Sophia LaLonde aus Clayton, einer kleinen Ortschaft am Rande der „Thousand Islands“ im Bundesstaat New York, die die Teilnehmer der von ihrem Mann organisierten „fishing trips“ zu verköstigen pflegte. Sie soll das Rezept für die Salatsauce an ein Hotel vor Ort, das heute den Namen „Thousand Islands Inn“ trägt, weitergegeben haben, von wo es möglicherweise durch Vermittlung der Schauspielerin May Irwin zu George C. Boldt, dem aus Preußen stammenden Erbauer des Boldt Castles und damaligen Hotelmanager des Waldorf-Astoria, gelangt sein soll und dank des legendären Maître d’hôtel Oscar Tschirky ins Repertoire des Waldorf-Astoria aufgenommen wurde. Als weitere Erfinder der Sauce kommen auch Oscar Tschirky selbst oder Theo Rooms, der Küchenchef des Blackstone- und Drake-Hotels in Chicago, in Frage.
Abwandlung Russian Dressing
Ein Thousand-Island-Dressing, das mit gehackter Roter Beete, Petersilie, Schnittlauch und wenig Kaviar ergänzt wurde, wird in der Küchensprache als Russian Dressing (Russisches Dressing) bezeichnet.
Einzelnachweise
- ↑ Richard Hering, Walter Bickel (Hrsg.): Herings Lexikon der Küche. 18., überarbeitete Auflage. Dr. Pfanneberg, Gießen 1978, ISBN 3-8057-0218-3, S. 621.
- ↑ Thousand Islands: Thousand Islands Dressing. Historische Zeitungsberichte (englisch), abgerufen am 4. Februar 2010.
- ↑ Geschichte des Thousand-Island-Dressings (Memento vom 25. März 2010 im Internet Archive) (englisch), abgerufen am 4. Februar 2010.
- ↑ The Origin of 1000 Islands Dressing (englisch), abgerufen am 4. Februar 2010.
- ↑ Thousand Island dressing, The Food Timeline (englisch), abgerufen am 4. Februar 2010.