Tour Down Under 2001
Austragungsland Australien Australien
Austragungszeitraum 16. bis 21. Januar 2001
Etappen 6 Etappen
Gesamtlänge 757 Kilometer
Starterfeld 96 in 12 Teams
(davon 81 im Ziel angekommen)
Tour Down Under 2000 Tour Down Under 2002
Endstand
Erster Stuart O’Grady18:34:20 h
Zweiter Kai Hundertmark+ 0:02 min
Dritter Fabio Sacchi+ 0:03 min
Vierter Daniele Nardello+ 0:08 min
Fünfter Chris Jenner+ 0:08 min
Sechster Alexander Botscharow+ 0:10 min
Siebter Patrick Jonker+ 0:10 min
Achter Benoît Poilvet+ 0:10 min
Neunter Glenn D’Hollander+ 0:21 min
Zehnter Cadel Evans+ 0:24 min
Sprintwertung Graeme Brown26 P.
Zweiter Alessio Galletti20 P.
Dritter Trent Wilson14 P.
Bergwertung Robert Tighello72 P.
Zweiter Russell Van Hout50 P.
Dritter Ben Day48 P.
Nachwuchswertung Gene Bates18:40:26 h
Zweiter Nic Brown+ 0:06 min
Dritter Simon Gerrans+ 13:23 min
Teamwertung Crédit Agricole55:42:51 h
Zweiter SunSmart-Mitsubishi+ 1:15 min
Dritter Mapei-Quickstep+ 5:15 min

Die 3. Tour Down Under fand vom 16. bis 21. Januar 2001 statt. Das Radrennen bestand aus sechs Etappen, begann in der südaustralischen Stadt Glenelg und endete in der Provinzhauptstadt Adelaide. Die Gesamtdistanz des Rennens betrug 757 Kilometer. Die Tour Down Under war in die internationale Kategorie 2.3 eingestuft.

Die Teilnehmer

Die veranstaltende südaustralische Tourismuskommission lud die drei australischen Mannschaften Sun-Smart-Mitsubishi, United Water-AIS und die University of South Australia, die eine australische Nationalauswahl an den Start brachte, zur Teilnahme ein. Insgesamt standen erneut zwölf Teams am Start, wobei mit dem Team Deutsche Telekom, Big Mat-Auber 93, Crédit Agricole, Mapei-Quickstep und Saeco oder auch Lotto-Adecco einige der namhaftesten Teams der Welt eingeladen wurden. Jedes Team umfasste acht Fahrer.

Als favorisiert auf den Gesamtsieg galten im Vorfeld einmal mehr die australischen Fahrer, die sich mitten in ihrer Saison befanden, während die europäischen Profis die Rundfahrt vor allem zur Vorbereitung auf die im März beginnende Saison nutzten.

SunSmart - Mitsubishi
United Water-AIS
University of South Australia
BigMat-Auber 93
AG2R Decathlon
Crédit Agricole
Mapei-Quickstep
Saeco
Lotto-Adecco
Team Deutsche Telekom
CSC-World Online
Linda McCartney Racing-Jacob's Creek

Die Etappen

Als Höhepunkt des einwöchigen Rad-Festes Festival of Cycling in Adelaide wurde die Tour Down Under durch die Provinz Südaustralien zum dritten Mal nach 1999 ausgefahren. Die sechs Etappen lange Rundfahrt startete erstmals im Adelaider Vorort Glenelg und endete wie schon bei ihren ersten Auflagen in der Provinzhauptstadt. Der Streckenverlauf war zeitweise stark an der Ausgabe des vergangenen Jahres angelehnt.

1. Etappe, Glenelg Street Race

Mit einem 47 Kilometer langen Rundkurs in Glenelg begann am Dienstag, den 16. Januar 2001 die Tour Down Under. Jede der 25 Runden umfasste 1,88 Kilometer. Nach 10 und nach 20 Runden wurde jeweils ein Zwischensprint ausgefahren. Nach einigen Ausreißversuchen kam es zum Massensprint, den Graeme Brown von United Water-AIS für sich entschied.

Ergebnis Glenelg Street Race
FahrerNationTeamZeit
1.Graeme BrownUnited Water-AIS1:00:02 h
2.Stuart O’GradyCrédit Agricolegleiche Zeit
3.Fabio SacchiSaecogleiche Zeit
4.Ciaran PowerLinda McCartney Racing-Jacob's Creekgleiche Zeit
5.Fabien De WaeleLotto-Adeccogleiche Zeit

2. Etappe, Norwood – Murray Bridge

Die zweite Etappe führte vom Adelaider Vorort Norwood in Richtung Südwesten nach Murray Bridge. Dabei standen für die Fahrer die ersten Steigungen auf dem Programm. Nachdem sich eine erste Ausreißergruppe gebildet hatte, schlossen später 22 Mann aus dem Feld auf. Diesen entscheidenden Angriff verpasste unter anderem der Vorjahresdritte Steffen Wesemann aus Deutschland. Aus der Spitzengruppe attackierten dann zwar Jörg Ludewig (Saeco) und Daniele Nardello (Mapei-Quickstep), wurden aber von 13 anderen Mitgliedern der ehemaligen Spitzengruppe wieder eingefangen, sodass es zu einem Sprint kam, bei dem sich Ludewigs italienischer Teamkollege Fabio Sacchi den Sieg sicherte.

Ergebnis 2. Etappe
FahrerNationTeamZeit
1.Fabio SacchiSaeco3:26:34 h
2.Stuart O’GradyCrédit Agricolegleiche Zeit
3.Kai HundertmarckTeam Deutsche Telekomgleiche Zeit
4.Nick GatesSunSmart - Mitsubishigleiche Zeit
5.Glenn D'HollanderLotto-Adeccogleiche Zeit
Gesamtwertung nach der 2. Etappe
FahrerNationTeamZeit
1.Fabio SacchiSaeco4:26:30 h
2.Jörg LudewigSaecogleiche Zeit
3.Stuart O’GradyCrédit Agricole+ 0:02 min
4.Kai HundertmarckTeam Deutsche Telekom+ 0:04 min
5.Daniele NardelloMapei-Quickstepgleiche Zeit

3. Etappe, McLaren Vale – Victor Harbor

Am dritten Tag des Rennens führte die Strecke über 165 Kilometer und eine Bergwertung durch den Süden der Provinz Südaustralien. Steve Cunningham von der University of South Australia und Alessio Galletti von Saeco bildeten bei durchweg starkem Gegenwind die Ausreißergruppe des Tages, die zeitweise über 15 Minuten Vorsprung auf das Feld herausfahren konnte. Schließlich setzte sich Galletti ab und gewann die Etappe, während Cunningham zehn Kilometer vor dem Ziel noch eingeholt wurde. Vor einer großen Zuschauerkulisse an der Strecke belegte Stuart O’Grady hinter seinem Landsmann Graeme Brown den dritten Tagesrang und übernahm dank der Zeitgutschrift und zwei Sekunden Abstand zum übrigen Feld das Gelbe Trikot.

Ergebnis 3. Etappe
FahrerNationTeamZeit
1.Alessio GallettiSaeco4:18:12 h
2.Graeme BrownUnited Water-AIS+ 3:18 min
3.Stuart O’GradyCrédit Agricolegleiche Zeit
4.Hendrick Van DijkLotto-Adeccogleiche Zeit
5.David McKenzieLinda McCartney Racing-Jacob's Creekgleiche Zeit
Gesamtwertung nach der 3. Etappe
FahrerNationTeamZeit
1.Stuart O’GradyCrédit Agricole8:48:00 h
2.Fabio SacchiSaeco+ 0:02 min
3.Jörg LudewigSaecogleiche Zeit
4.Kai HundertmarckTeam Deutsche Telekom+ 0:06 min
5.Daniele NardelloMapei-Quickstepgleiche Zeit

4. Etappe, Unley – Strathalbyn

Das vierte Teilstück verlief vom südlich von Adelaide gelegenen Vorort Unley aus über 157 Kilometer in Richtung Südosten nach Strathalbyn, wobei mit dem Willunga Hill auch der schwierigste Anstieg der Tour Down Under passiert wurde. An einem sehr heißen und windstillen Tag setzte sich eine neunköpfige Spitzengruppe ab, wurde aber vom Feld nach Passieren des Willunga Hill wieder gestellt. Danach folgten zahlreiche Attacken auf das Gelbe Trikot von Leader Stuart O’Grady, die dessen Team Crédit Agricole aber alle abwehren konnte. Doch fünf Kilometer vor dem Ziel setzte sich auf flachem Terrain eine fünfköpfige Gruppe um den Dänen Nicolai Bo Larsen ab, der sich die Gesamtführung sicherte, weil das Feld das Quintett um 17 Sekunden ziehen ließ. Die Etappe gewann mit Luke Roberts (Uni SA) ein Australier.

Ergebnis 4. Etappe
FahrerNationTeamZeit
1.Luke RobertsUniversity of South Australia3:44:07 h
2.Marcel GonoLinda McCartney Racing-Jacob's Creekgleiche Zeit
3.Nicolai Bo LarsenCSC-World Onlinegleiche Zeit
4.Trent WilsonSunSmart - Mitsubishi+ 0:04 min
5.Nicolas JalabertCSC-World Online+ 0:08 min
Gesamtwertung nach der 4. Etappe
FahrerNationTeamZeit
1.Nicolai Bo LarsenCSC-World Online12:32:11 h
2.Stuart O’GradyCrédit Agricole+ 0:13 min
3.Fabio SacchiSaeco+ 0:15 min
4.Jörg LudewigSaecogleiche Zeit
5.Kai HundertmarckTeam Deutsche Telekom+ 0:19 min

5. Etappe, Gawler – Tanunda

Die fünfte Etappe führte über die gleiche Strecke wie der fünfte Tagesabschnitt des Vorjahres. Erneut traten hohe Temperaturen und starker Wind auf. Früh bildete sich eine Ausreißergruppe aus neun Fahrern, deren letztes Mitglied aber 15 Kilometer vor dem Zielstrich vom Feld eingeholt wurde. Kurz darauf allerdings musste der Gesamtführende Nicolai Bo Larsen bei der zweiten Überquerung des einzigen Anstiegs des Tages abreißen lassen, als sich eine neue, 22-köpfige Spitzengruppe bildete. Der Deutsche Kai Hundertmark vom Team Deutsche Telekom wiederholte im Sprint den Sieg seines Teamkollegen Erik Zabel vom Vorjahr und übernahm dank der Zeitgutschrift das Gelbe Trikot. Zeitgleich mit Stuart O’Grady lag er nun an der Spitze der Gesamtwertung.

Ergebnis 5. Etappe
FahrerNationTeamZeit
1.Kai HundertmarkTeam Deutsche Telekom4:00:28 h
2.Peter RogersSunSmart - Mitsubishigleiche Zeit
3.Allan DavisUnited Water-AISgleiche Zeit
4.Fabio SacchiSaecogleiche Zeit
5.Glenn D’HollanderLotto-Adeccogleiche Zeit
Gesamtwertung nach der 5. Etappe
FahrerNationTeamZeit
1.Kai HundertmarkTeam Deutsche Telekom16:32:52 h
2.Stuart O’GradyCrédit Agricolegleiche Zeit
3.Fabio SacchiSaeco+ 0:02 min
4.Chris JennerCrédit Agricole+ 0:06 min
5.Daniele NardelloMapei-Quickstepgleiche Zeit

6. Etappe, Adelaide Street Race

Die letzte Etappe fand traditionell in der Provinzhauptstadt Adelaide auf einem Rundkurs statt. Dabei wurden insgesamt 20 Runden zu je 4,5 Kilometern (insgesamt 90 Kilometer) auf flachem Terrain ausgetragen. Durch eine Zeitbonifikation am ersten Zwischensprint übernahm der Australier Stuart O’Grady virtuell das Leadertrikot vom Deutschen Kai Hundertmark und brachte den Sieg auch ins Ziel. Danach formte sich eine zwanzigköpfige Spitzengruppe ohne einen Fahrer mit Ambitionen im Gesamtklassement, die sich bis zu drei Minuten Vorsprung erarbeitete. Ungefähr 25 Kilometer vor dem Ziel lösten sich aus der Spitzengruppe neun Fahrer. Am einzigen, kurzen Anstieg des Rennens, dem Montafiore Hill, setzte sich David McKenzie (Linda McCartney Racing-Jacob's Creek) entscheidend ab und sicherte sich den Tagessieg. Stuart O’Grady sicherte sich nach 1999 als erster Fahrer den zweiten Erfolg bei der Tour Down Under.

Ergebnis 6. Etappe
FahrerNationTeamZeit
1.David McKenzieLinda McCartney Racing-Jacob's Creek1:58:48 h
2.Ben DaySunSmart - Mitsubishi+ 0:17 min
3.Luca PaoliniMapei-Quickstep+ 0:20 min
4.Torsten NitscheSaeco+ 0:32 min
5.Kurt Van LanckerLotto-Adeccogleiche Zeit
Gesamtwertung nach der 6. Etappe
FahrerNationTeamZeit
1.Stuart O’GradyCrédit Agricole18:34:20 h
2.Kai HundertmarkTeam Deutsche Telekom+ 0:02 min
3.Fabio SacchiSaeco+ 0:03 min
4.Daniele NardelloMapei-Quickstep+ 0:08 min
5.Chris JennerCrédit Agricolegleiche Zeit

Etappenübersicht

EtappeDatumStart–ZielkmEtappensieger Führender
1. Etappe16. JanuarGlenelg47 Graeme Brown Graeme Brown
2. Etappe17. JanuarNorwoodMurray Bridge142 Fabio Sacchi Fabio Sacchi
3. Etappe18. JanuarMcLaren Vale – Victor Harbor165 Alessio Galletti Stuart O’Grady
4. Etappe19. JanuarUnley – Strathalbyn157 Luke Roberts Nicolas Bo Larsen
5. Etappe20. JanuarGawlerTanunda156 Kai Hundertmark Kai Hundertmark
6. Etappe21. JanuarAdelaide90 David McKenzie Stuart O’Grady

Wertungen

Für die Punktewertungen gab es folgende Punktverteilung:

2 Zwischensprints auf jeder Etappe
1: 6 Punkte, 3 Sekunden Zeitbonifikation
2: 4 Punkte, 2 Sekunden
3: 2 Punkte, 1 Sekunde
Zielsprint
1: 8 Punkte, 6 Sekunden
2: 6 Punkte, 4 Sekunden
3: 4 Punkte, 2 Sekunden
Bergwertungen
1: 16 Punkte
2: 12 Punkte
3: 8 Punkte
4: 6 Punkte
5: 4 Punkte

Wertungen im Tourverlauf

Die Tabelle zeigt den Führenden in der jeweiligen Wertung nach der jeweiligen Etappe an.

Gesamtwertung Sprintwertung Bergwertung Nachwuchswertung Teamwertung
1. Etappe Graeme Brown Graeme Brown Dominic Rault Graeme Brown -
2. Etappe Fabio Sacchi Jörg Ludewig Robert Tighello Nic Brown Crédit Agricole
3. Etappe Stuart O’Grady Alessio Galletti Crescenzo D’Amore
4. Etappe Nicolai Bo Larsen Graeme Brown Gene Bates
5. Etappe Kai Hundertmarck
6. Etappe Stuart O’Grady

Endstand

Die Tour Down Under 2001 verlief insgesamt sehr knapp. Sechs verschiedene Etappensieger an sechs Tagen, dazu jeden Tag ein neuer Gesamtführender prägten das Bild des Rennens. Erst auf der letzten Etappe konnte sich Stuart O’Grady dank einer Zeitbonifikation als erster Fahrer nach 1999 den zweiten Gesamtsieg bei der Tour Down Under sichern. Auch das Team Deutsche Telekom konnte einen Etappensieg und den zweiten Gesamtplatz durch Kai Hundertmarck feiern. Die italienische Saeco-Mannschaft war gleich auf zwei Etappen vorne. Wie erwartet zeigten sich neben O’Grady auch die einheimischen Profis in starker Form: drei Tagesabschnitte wurden von Australiern gewonnen, zudem waren Gene Bates in der Nachwuchs-, Graeme Brown in der Sprint- sowie Robert Tighello in der Bergwertung erfolgreich. Nur die Teamwertung konnte mit Crédit Agricole (Frankreich) ein ausländisches Team für sich entscheiden. Überraschend war, dass sich auch auf flachen Abschnitten dreimal Ausreißer durchsetzen konnten.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.