Traisdorf Gemeinde Buch am Wald | |
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Koordinaten: | 49° 18′ N, 10° 18′ O |
Höhe: | 445 m ü. NHN |
Einwohner: | 73 (25. Mai 1987) |
Postleitzahl: | 91592 |
Vorwahl: | 09868 |
Traisdorf ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Buch am Wald im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Geografie
Das Dorf liegt am Traisdorfer Bach, der mit dem Froschbächlein zum Hagenbach zusammenfließt. 1 km südlich des Ortes erhebt sich der Obere First (514 m ü. NHN), 1,5 km südöstlich der Untere First (507 m ü. NHN). Die Kreisstraße AN 34 führt nach Gastenfelden (1 km nördlich) bzw. nach Altengreuth zur Staatsstraße 2246 (1,7 km südlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen zur St 2249 bei Hagenau (1,8 km nordöstlich) und zur AN 5 bei Stilzendorf (2 km südwestlich).
Geschichte
Der Ort wurde erstmals in einer Wildbannurkunde von Kaiser Otto III. für den Bischof Heinrich von Würzburg, ausgestellt am 1. Mai 1000, als „Draitesdorph“ und achter Grenzpunkt genannt.
Im 16-Punkte-Bericht des brandenburg-ansbachischen Oberamts Colmberg aus dem Jahr 1608 wurden für Traisdorf nur die drei Mannschaften verzeichnet, über die das Vogtamt Colmberg das Hochgericht ausübte. Ein Anwesen hatte das Stiftsamt Ansbach als Grundherrn und die zwei übrigen Anwesen die Reichsstadt Rothenburg. 1681 wurde Traisdorf sowohl im 16-Punkte-Bericht des Oberamts Colmberg als auch im 16-Punkte-Bericht des Amtes Leutershausen erwähnt, jedoch mit ganz erheblichen Abweichungen. Nach dem Colmberger Bericht gab es in Traisdorf 19 Mannschaften. Die grundherrschaftlichen Verhältnisse über die Anwesen, die nach Colmberg fraischten, waren unverändert. Daneben wurden 16 Mannschaften erwähnt, über die Hohenlohe-Schillingsfürst das Hochgericht ausübte: Davon unterstanden 2 Anwesen dem Stiftsamt Ansbach, 10 Anwesen der Reichsstadt Ansbach und 2 Anwesen dem Amt Schillingsfürst. Nach dem Leutershausener Bericht soll es in Traisdorf nur 12 Mannschaften gegeben haben. Es wurde lediglich erwähnt, dass das Hochgericht teils von den Markgrafen, teils von Hohenlohe-Schillingsfürst ausgeübt wurde, ohne jedoch die einzelnen Anwesen diesen zuzuordnen. Die Grundherrschaft über 2 Anwesen übte das Stiftsamt Ansbach aus, über 8 Anwesen die Reichsstadt Rothenburg und über 2 Anwesen das Amt Schillingsfürst.
1802 gab es im Ort 16 Untertansfamilien, von denen 12 der Reichsstadt Rothenburg, 2 dem Fürstentum Ansbach und 2 hohenlohisch waren.
Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde Traisdorf dem Steuerdistrikt und der Ruralgemeinde Gastenfelden zugeordnet. Im Zuge der Gebietsreform wurde diese am 1. Januar 1974 nach Buch am Wald eingegliedert.
Baudenkmäler
- Haus Nr. 4: Fensterstock, 1731.
- Haus Nr. 11: Stattliches, zweigeschossiges Wohnstallhaus, Schopfwalmdach, Putzgliederungen, 1823.
- Haus Nr. 13: Eingeschossiges, massives Wohnstallhaus, Putzgliederungen, 1794.
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 89 | 79 | 102 | 83 | 91 | 81 | 96 | 104 | 79 | 74 | 73 |
Häuser | 15 | 15 | 14 | 15 | 13 | 14 | 14 | 14 | |||
Quelle |
Religion
Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession waren ursprünglich nach St. Bartholomäus (Diebach) gepfarrt, seit 1589 ist die Pfarrei St. Maria Magdalena (Gastenfelden) zuständig. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Kreuzerhöhung (Schillingsfürst) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Traisdorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 567–568 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Rothenburg ob der Tauber (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 25). Deutscher Kunstverlag, München 1967, DNB 457879254, S. 116.
Weblinks
- Traisdorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 25. November 2021.
- Traisdorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. September 2019.
- Traisdorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
- 1 2 Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 325 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Buch am Wald, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. Juli 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 29. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ http://www.regesta-imperii.de/regesten/2-3-0-otto-iii/nr/1000-05-01_1_0_2_3_0_1111_1360.html (MGD O III. Nr. 358)
- ↑ Archivierte Kopie (Memento des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Urkunde vom 1. Mai 1000 Bild mit Übersetzung
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 6/1, 6r. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 705.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 6/2, 10. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 710.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 22, 61. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 723.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 567.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“, 1871 bis 1987 als „Wohngebäude“.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 92 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 231 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1075, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1242, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1177 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1249 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1283 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1111 (Digitalisat).
- 1 2 Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 814 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 169 (Digitalisat).
- ↑ Manfred Jehle: Kirchliche Verhältnisse und religiöse Institutionen an der oberen Altmühl, Rezat und Bibert: Klöster, Pfarreien und jüdische Gemeinden im Altlandkreis Ansbach im Mittelalter und in der Neuzeit (= Mittelfränkische Studien. Band 20). Historischer Verein für Mittelfranken, Ansbach 2009, ISBN 978-3-87707-771-9, S. 231.