Tsintaosaurus

Lebendrekonstruktion von Tsintaosaurus

Zeitliches Auftreten
Oberkreide (Campanium)
83,6 bis 72 Mio. Jahre
Fundorte
Systematik
Vogelbeckensaurier (Ornithischia)
Ornithopoda
Iguanodontia
Hadrosaurier (Hadrosauridae)
Lambeosaurinae
Tsintaosaurus
Wissenschaftlicher Name
Tsintaosaurus
Young, 1958
Art
  • Tsintaosaurus spinorhinus

Tsintaosaurus ist eine Gattung der Vogelbeckendinosaurier aus der Gruppe der Hadrosauridae, die während der Oberkreide (Campanium) in China lebte. Auffallend ist der Schädelaufsatz, der vermutlich, ähnlich wie bei Parasaurolophus, einen nach hinten gerichteten Kamm bildete.

Merkmale

Tsintaosaurus erreichte eine Länge von rund 10 Metern. Wie bei allen Hadrosauriern war sein Kopf durch eine entenartig verbreiterte und abgeflachte Schnauze geprägt, in der Reihen von Zähnen für ein gutes Zerkleinern der Pflanzennahrung sorgten. Er bewegte sich wohl vorwiegend auf allen vieren fort, konnte sich aber auch auf zwei Beine aufrichten.

Das größte Rätsel stellt die Kopfform dar. Tsintaosaurus wird zur Gruppe der Lambeosaurinae gerechnet, deren Köpfe durch röhren- oder kammförmige Strukturen charakterisiert war. Die übliche Darstellung zeigt Tsintaosaurus mit einem einhornartigen Kamm, der über den Augen nach oben ragte. Später vermutete man, dass dieses Horn waagrecht an der Schädeloberseite lag, danach wurde aber ein weiteres Exemplar mit dem nach oben ragenden Horn gefunden. Das genaue Aussehen des auffälligen Schädelkamms von Tsintaosaurus war umstritten, zudem wurde die Möglichkeit eines vom Horn zum Schnabel verlaufenden Hautlappens diskutiert.

Eine Rekonstruktion aus dem Jahr 2013 ergab, dass der einhornartige Kamm nur der hintere Teil eines größeren Schädelkamms war, der von der Schnauzenspitze ausging und sich aus Fortsätzen des Zwischenkieferbeins und des Nasenbeins bildete. Dieser Kamm war nach oben gerichtet und leicht nach hinten gebogen.

Entdeckung und Systematik

Die ersten Fossilien wurden 1958 vom chinesischen Paläontologen Yang Zhongjian (auch bekannt als C. C. Young) beschrieben. Die Gattung ist nach der chinesischen Stadt Qingdao (früher Tsingtao) benannt, in deren Nähe die ersten Exemplare gefunden wurden. Das Artepitheton spinorhinus („Stachelnase“) spielt auf die mutmaßliche Schädelform an. Weitere Arten wurden beschrieben, stellen aber vermutlich nur Synonyme von T. spinorhinus dar.

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Einzelnachweise

  1. Gregory S. Paul: The Princeton Field Guide To Dinosaurs. Princeton University Press, Princeton NJ u. a. 2010, ISBN 978-0-691-13720-9, S. 308, Online.
  2. Albert Prieto-Márquez, Jonathan R. Wagner: The ‘Unicorn’ Dinosaur That Wasn’t: A New Reconstruction of the Crest of Tsintaosaurus and the Early Evolution of the Lambeosaurine Crest and Rostrum. In: PLOS ONE. Band 8, Nr. 11, 22. November 2013, ISSN 1932-6203, S. e82268, doi:10.1371/journal.pone.0082268, PMID 24278478, PMC 3838384 (freier Volltext) (plos.org [abgerufen am 16. November 2022]).
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