Tunnel Deesen
Führerstandsperspektive eines auf den Tunnel zufahrenden ICEs Richtung Köln. Links ist Deesen zu erkennen, rechts die Autobahn. Das Südwestportal des Tunnels ist, in einem Abstand von etwa einem Kilometer, im Hintergrund zu sehen.
Verkehrsverbindung Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main
Ort Deesen
Länge 338 mdep1
Anzahl der Röhren 1
Bau
Bauherr Deutsche Bahn
Betrieb
Freigabe 2002 (kommerzielle Inbetriebnahme)
Lage
Koordinaten
Nordwestportal 50° 30′ 54,6″ N,  41′ 52,1″ O
Südostportal 50° 30′ 44,8″ N,  42′ 9,9″ O

Der Tunnel Deesen ist ein 338 m langer Eisenbahntunnel der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main. Er verläuft auf dem Gebiet der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Deesen und trägt daher seinen Namen.

Er nimmt zwei Gleise auf einer Festen Fahrbahn auf, die planmäßig mit 300 km/h befahren werden können.

Verlauf

Das Nordwestportal liegt beim Streckenkilometer 76,4, das Südostportal beim Kilometer 76,8.

Das Bauwerk verläuft in Verkehrswegebündelung südlich parallel zur Bundesautobahn 3. Die Tunneltrasse verläuft dabei in südöstlicher Richtung in einer Geraden. Die Gradiente fällt in dieser Richtung ab.

Nach einem oberirdischen Streckenabschnitt folgt südöstlich der Oberhaider-Wald-Tunnel. Nordöstlich folgt, nach rund 20 km, als nächster Tunnel der Fernthaltunnel.

Geschichte

Planung

Nach dem Planungsstand von Ende 1995 war der Tunnel noch nicht vorgesehen.

Das Bauwerk ist das Ergebnis einer „optimierten Planung“. Ursprünglich war vorgesehen, die Höhendifferenz zwischen Neubaustrecke und Autobahn 3 mit einem Trogbauwerk nördlich der Landesstraße L 306 auszugleichen. Dieses, sowie eine 115 m lange, geplante Stützwand zwischen Bergstraße und Sayntalstraße (Landstraße L304) konnten dadurch entfallen.

Ende 1997 war das Bauwerk mit einer Länge von 338 m geplant. Dies entspricht der später realisierten Länge.

Bau

Der Tunnel zählte in der Planungs- und Bauphase zum Mittelabschnitt im Los B der Neubaustrecke und wurde von der aus sechs Unternehmen bestehenden ARGE KDD (Arbeitsgemeinschaft Kutscheid, Dernbach/Deesen) errichtet.

Der Tunnel wurde auf ganzer Länge in offener Bauweise erstellt.

Mitte 1999 war er zu zwei Dritteln fertiggestellt.

Im Februar 2000 war er, neben dem Hellenbergtunnel, der einzige fertiggestellte Tunnel im Schnellfahrabschnitt der Neubaustrecke.

Einzelnachweise

  1. 1 2 DBProjekt GmbH Köln–Rhein/Main: Neubaustrecke Köln-Rhein/Main: Streckenkarte, Frankfurt, Juni 1999.
  2. Deutsche Bahn AG, Geschäftsbereich Netz, Projektleitung NBS Köln–Rhein/Main (Hrsg.): Streckenkarte Neubaustrecke Köln-Rhein/Main. Karte mit Stand von November 1995, Frankfurt 1995.
  3. 1 2 DBProjekt GmbH Köln–Rhein/Main, Projektleitung (Hrsg.): Neubaustrecke Köln–Rhein/Main: Bauabschnitt Mitte Los B: Selters–Brechen, Broschüre (20 Seiten), Frankfurt am Main, Januar 1999, S. 5.
  4. DBProjekt GmbH Köln–Rhein/Main (Hrsg.): Streckenkarte: Neubaustrecke Köln-Rhein/Main, Frankfurt am Main, November 1997.
  5. Argumente und Ansichten. In: Zum Thema, ZDB-ID 2115698-0, Ausgabe 3/2001, Juni 2001, S. 12.
  6. Ludwig Martin: Wenige Meter unter dem Dernbacher Dreieck. In: DB ProjektBau GmbH, Frankfurt (Hrsg.): Neubaustrecke Köln–Rhein/Main. Brücken und Tunnel. ohne ISBN. S. 71–75.
  7. Planmäßiger Verlauf auf der längsten Baustelle Deutschlands. In: DBProjekt Köln–Rhein/Main (Hrsg.): Zum Thema, ZDB-ID 2115698-0, Heft 4/1999, Frankfurt am Main, August 1999, S. 4–7.
  8. Stand der Tunnelarbeiten der Neubaustrecke Köln–Rhein/Main. In: DBProjekt Köln–Rhein/Main (Hrsg.): Zum Thema, ZDB-ID 2115698-0, Heft 1/2000, Frankfurt am Main, Februar 2000, S. 2.
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