Arbeitsgruppe für Menschen aus Afrika
Working Group of Experts on People of African Descent
 

Logo des UN-Menschenrechtsrats
Organisationsart Sonderverfahren des UN-Menschenrechtsrats
Kürzel WGEPAD
Leitung Barbara G. Reynolds
Guyana Guyana
seit 2023
Status aktiv
Gegründet 25. April 2002
Hauptsitz Palais des Nations, Genf
Schweiz Schweiz
Oberorganisation UN-Menschenrechtsrat
ohchr.org/en/special-procedures/wg-african-descent

Die UN-Arbeitsgruppe zu Menschenrechten für Menschen afrikanischer Abstammung, engl. Working Group of Experts on People of African Descent (WGEPAD) ist ein 2002 gegründetes Expertengremium des UN-Menschenrechtsrats, das die Situation von Menschen afrikanischer Abstammung beobachtet, Berichte dazu erstellt und Vorschläge zur Verbesserung unterbreitet.

Hintergründe und Geschichte

Seit Jahrhunderten sind Menschen afrikanischer Herkunft auf der ganzen Welt Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ausgesetzt. Die Diskriminierung kann sich auf die Hautfarbe oder die Kultur beziehen und Auswirkungen auf die Wahrnehmung der Menschenrechte und der politischen, ökonomischen und sozialen Teilhabe haben.

Auf der Weltkonferenz gegen Rassismus (engl.: World Conference against Racism, Racial Discrimination, Xenophobia and Related Intolerance) im südafrikanischen Durban 2001 wurden die Durban Declaration and Programme of Action verabschiedet, die die UN-Menschenrechtskommission aufforderte, Maßnahmen für die spezielle Situation von Menschen afrikanischer Herkunft zu ergreifen.

2002 richtete das Gremium die UN-Arbeitsgruppe zu Menschenrechten für Menschen afrikanischer Abstammung als sogenanntes Sonderverfahren durch die Resolution E/CN.4/2002/68 ein. Das Mandat wird auch durch den seit 2006 verantwortlichen UN-Menschenrechtsrat regelmäßig erneuert.

Mandat

Die WGEPAD setzt sich aus fünf unabhängigen Experten zusammen, die fünf Regionen der Welt repräsentieren. Sie werden wie bei allen Sonderverfahren für drei Jahre gewählt und können für eine zweite Amtsperiode bestätigt werden. Sie arbeiten ehrenamtlich und sind nicht an Weisungen gebunden. Sie sollen auf Einzelmeldungen von Menschenrechtsverletzungen und auf Bedenken allgemeiner Art reagieren und Mitteilungen an staatliche Stellen und andere Akteure richten. Darüber hinaus sollen sie Beiträge zur Weiterentwicklung der internationalen Menschenrechtsstandards leisten, da öffentliche Bewusstsein für diese Fragen fördern und sich anwaltlich engagieren. Die Arbeitsgruppe erstellt thematische Studien und erarbeitet Leitlinien zur Verbesserung der Menschenrechte. Sie macht Länderbesuche und kann in beratender Funktion Empfehlungen abgeben. Zu ihren Aufgaben gehört auch die Prüfung von Mitteilungen und unterbreitet den Staaten Vorschläge, wie sie allfällige Missstände beheben können,. Sie macht auch Anschlussverfahren in welchen sie die Umsetzung der Empfehlungen prüft. Dazu erstellt sie Jahresberichte zuhanden des UN-Menschenrechtsrat und der UN-Generalversammlung.

Internationalen Dekade der Menschen afrikanischer Abstammung

Die Arbeitsgruppe erfüllt zentrale Rollen in der Internationalen Dekade der Menschen afrikanischer Abstammung (2015–2024) unter dem Motto „Menschen afrikanischer Abstammung: Anerkennung, Gerechtigkeit und Entwicklung“, wie etwa einen Besuch in der Bundesrepublik Deutschland im Februar 2017 mit Erstellung eines ausführlichen Berichts.

Aktuelle Mitglieder der WGEPAD

(Stand: August 2023)

  • Barbara G. Reynolds,  Guyana, Vorsitzende 2023, ernannt 2018 als Vertreterin der GRULAC-Staaten (Latin American and Caribbean Group)
  • Dominique Day,  Vereinigte Staaten, ernannt 2018 als Vertreterin der WEOG-Staaten (Western European and Others Group, Europa, Kanada, USA und Australien)
  • Catherine Namakula,  Uganda, ernannt 2021 als Vertreterin der Afrikanischen Staaten (African Group)
  • Miriam Ekiudoko,  Ungarn, ernannt 2021 als Vertreterin der EEG-Staaten (Eastern European Group)
  • Bina d'Costa,  Bangladesch, ernannt 2023 als Vertreterin der A/P-Staaten (Asia and Pacific Group)

Ehemalige Mitglieder der WGEPAD

Grulac-Staaten

ExperteNationalitätvonbis
Roberto Borges Martins Brasilien20022008
Ralston Milton Nettleford Jamaika20082010
Verene Shepherd Jamaika20102015
Ahmed Reid Jamaika20152021

AP-Staaten

ExperteNationalitätvonbis
George Nicolas Jabbour Syrien20022008
Monorama Biswas Bangladesch20082014
Ricardo III Sunga Philippinen20142021
Sushil Raj Indien20212023

EEG-Staaten

ExperteNationalitätvonbis
Irina Moroianu-Zlatescu Rumänien20022008
Mirjana Najćevska Nordmazedonien20082014
Michal Balcerzak Polen20142021

Afrikanische Staaten

ExperteNationalitätvonbis
Peter Lesa Kasanda Sambia20022008
Maya Sahli Algerien20082014
Sabelo Gumedze Südafrika20142021

WEOG-Staaten

ExperteNationalitätvonbis
Joe Frans Schweden20022009
Linos-Alexandros Sicilianos Griechenland20092011
Mireille Fanon-Mendez Frankreich20112017
Marie-Evelyne Petrus Frankreich20172018

Veröffentlichungen

Quellen

  1. https://www.ohchr.org/en/special-procedures-human-rights-council abgerufen am 22. August 2023
  2. Länderbesuche. Hrsg: UN-Menschenrechtsrat, abgerufen am 5. April 2019.
  3. 1 2 Empfehlungen. Hrsg: UN-Menschenrechtsrat, abgerufen am 5. April 2019.
  4. Mitteilungen allgemein. Abgerufen am 5. April 2019.
  5. Anschlussverfahren. Hrsg: UN-Menschenrechtsrat, abgerufen am 5. April 2019.
  6. Jahresberichte allgemein. Abgerufen am 5. April 2019.
  7. https://www.ohchr.org/en/special-procedures/wg-african-descent/members abgerufen am 21. August 2023
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