USSF-44
Phase: E? / Status: in Betrieb
Typ mehrfacher Satellitenstart
(≥ 3 Satelliten)
LandVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Organisation US Space Force, SpaceX
Missionsdaten
Startdatum1. November 2022, 13:41 UTC
StartplatzKennedy Space Center, LC-39A
TrägerraketeFalcon Heavy
Bahndaten
Bahnhöheca. 35.000 km
Sonstiges
Vorherige
Mission
USSF-12
Nachfolgende
Mission
USSF-67

USSF-44 ist die Bezeichnung einer Raumfahrtmission der United States Space Force und des Raumfahrtdienstleisters SpaceX. Sie umfasste den Transport von mindestens drei militärischen und/oder nachrichtendienstlichen Satelliten in geosynchrone Umlaufbahnen. Als Trägerrakete kam zum insgesamt vierten Mal eine Falcon Heavy zum Einsatz.

Die Mission hieß ursprünglich AFSPC-44 und wurde nach Gründung der Space Force in USSF-44 umbenannt.

Startauftrag und Nutzlasten

Der Auftrag für den Start der Satelliten wurde 2017 vom Air Force Space Command (AFSPC) ausgeschrieben. Im Februar 2019 erhielt SpaceX den Zuschlag für AFSPC-44 und für zwei weitere Starts, zu einem Preis von insgesamt 297 Millionen US-Dollar. Die Ausschreibungsdokumente erwähnen zwei Nutzlasten von jeweils bis zu 2 Tonnen Masse, die in Umlaufbahnen in 35.093 km Höhe und mit 5° Neigung auszusetzen sind. Ein solcher Direct-to-GEO-Transport benötigt mehr Energie als der Start in eine herkömmliche geostationäre Transferbahn. Wegen dieses anspruchsvollen Missionsprofils kam die leistungsstarke Rakete Falcon Heavy zum Einsatz.

Wie erst später bekannt wurde, soll mit demselben Flug auch der Mikrosatellit Tetra 1 in einen geosynchronen Orbit gebracht werden. Die Aufgabe dieses Satelliten beschrieb die Space Force mit der „Erprobung von Missionen, Taktiken, Techniken und Prozeduren in und um geosynchrone Umlaufbahn(en)“. Der Zweck der beiden größeren Hauptnutzlasten blieb geheim. Es könnte auch noch weitere, unveröffentlichte USSF-44-Nutzlasten geben.

Für den Transport der als besonders wichtig und sicherheitskritisch eingestuften Satelliten benötigte die Rakete eine besondere Qualifikation, die die Space Force für Juli 2020 in Aussicht stellte.

Missionsverlauf

Der Start erfolgte von der Rampe 39A des Kennedy Space Center in Florida, dem bislang einzigen verfügbaren Startplatz für die Falcon Heavy. Die beiden Seitenbooster der Rakete landeten nach ihrer Abtrennung und können wiederverwendet werden. Eine Landung der Hauptstufe war nicht vorgesehen; sie fiel nach ihrer Abtrennung in den Atlantik. Dies ermöglichte eine höhere Transportleistung der Rakete, weil kein Treibstoff für die Landung vorgehalten werden muss.

Nachdem die obere Raketenstufe in eine geostationäre Transferbahn beschleunigt hatte, flog sie bis zum Erreichen des Apogäums mehr als fünf Stunden lang antriebslos durch den Weltraumn. Danach zündete ihr Triebwerk erneut und die Umlaufbahn wurde zirkularisiert, also die elliptische Transferbahn durch nochmalige Erhöhung der Geschwindigkeit in die gewünschte kreisförmige, geosynchrone Umlaufbahn überführt. Schließlich wurden die drei Satelliten ausgesetzt.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Sawyer Rosenstein: SpaceX Falcon Heavy lofts USSF-44 on first flight in three years. nasaspaceflight.com, 1. November 2022, abgerufen am 1. November 2022 (englisch).
  2. 1 2 3 4 5 Stephen Clark: Falcon Heavy set for design validation milestone before late 2020 launch. In: Spaceflight Now. 27. April 2020, abgerufen am 28. April 2020.
  3. 1 2 Evolved Expendable Launch Vehicle (EELV) Phase 1A Competitive Acquisition for L-85, L-87, Silentbarker, SBIRS GEO-5, and AFSPC-44; FA8811-18-R-0001, Attachment 5: Instructions to Offerors. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Air Force Space Command, 6. November 2017, archiviert vom Original am 20. Februar 2019; abgerufen am 3. Mai 2019 (englisch, AFSPC-44 auf Seite 62–70; Bahnhöhen sind hier relativ zum Erdmittelpunkt angegeben).
  4. Stephen Clark: SpaceX, ULA win military contracts, Air Force renames EELV program. In: Spaceflight Now. 7. März 2019, abgerufen am 5. April 2019.
  5. Colin Clark: SMC Issues Final RFP For Five EELV Launches; SBIRS & 4 Classified Payloads. In: Breaking Defense. 2. Januar 2018, abgerufen am 4. Mai 2019.
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