Klassifikation nach ICD-10
C66 Bösartige Neubildung des Ureters
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Ein Ureterkarzinom oder auch Harnleiterkrebs ist ein seltener bösartiger Tumor des Harnleiters, der in über 95 % der Fälle als Urothelkarzinom und bei 2–3 %, insbesondere bei Nierensteinpatienten, als Plattenepithelkarzinom auftritt. Der Erkrankungsgipfel liegt bei 50 bis 60 Lebensjahren. Das Verhältnis Männer zu Frauen beträgt 2 bis 3 : 1.

Symptome

  • Blutspuren im Urin als Mikrohämaturie, d. h. nur durch Tests erkennbar oder als Makrohämaturie, d. h. Blutausscheidungen sind sichtbar
  • weiterhin kann einseitiger Harnstau eintreten

Diagnose

Mittels Ureterorenoskopie wird eine endoskopische Inspektion des Harnleiters und ggf. eine Biopsie vorgenommen.

Therapie

  • Bei Karzinomen des oberen Harntraktes ist eine radikale Ureteronephrektomie mit Blasenmanschette geboten.
  • Endoskopische, organerhaltende Verfahren (Resektion oder Laserbehandlung) können bei gut differenzierten kleineren Karzinomen angewendet werden.

Literatur

  • Elmar Stöcker und C. Enghausen: Uber die Zunahme des primären Ureterkarzinoms. Z. Urol. 50 (1957), S. 406–416.
  • Daniel J. Painter u. a.: The modern management of upper urinary tract urothelial cancer. Tumour diagnosis, grading and staging. In: BJU International. Band 99 (2007), S. 973–977.

Einzelnachweise

  1. Janet Lehmann et al.: Transitional Cell Carcinoma of the Ureter: Prognostic Factors Influencing Progression and Survival In: European Urology. 2007; 51, S. 1281–1288, PMID 17125909
  2. Willem Oosterlinck: Ureteral Tumour: A Specific Upper Urinary Tract Transitional Cell Carcinoma In: European Urology. 2007; 51, S. 1164–1165, PMID 17161524.

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