Uttendorf | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Salzburg | |
Politischer Bezirk: | Zell am See | |
Kfz-Kennzeichen: | ZE | |
Fläche: | 167,97 km² | |
Koordinaten: | 47° 16′ N, 12° 34′ O | |
Höhe: | 804 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.051 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 18 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 5723 | |
Vorwahl: | 06563 | |
Gemeindekennziffer: | 5 06 24 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dorfbachstraße 1 5723 Uttendorf | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Hannes Lerchbaumer (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2019) (19 Mitglieder) |
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Lage von Uttendorf im Bezirk Zell am See | ||
Blick auf Uttendorf | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Uttendorf ist eine Gemeinde und deren gleichnamiger Hauptort mit 3051 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Salzburger Land im Bezirk Zell am See in Österreich. Sie ist flächenmäßig die drittgrößte Gemeinde des Bezirks, wobei etwa 43 km² der Fläche im Nationalpark Hohe Tauern liegen.
Geografie
Die Gemeinde liegt im Pinzgau, verteilt auf die Täler der Salzach und ihres rechten (südlichen) Zubringers Stubache. Von der Fläche von 17 Quadratkilometer entfällt ein Drittel auf Almen und je ein Viertel auf Wald und hochalpines Gelände. Nur neun Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 10 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023):
- Hofham (60)
- Köhlbichl (267)
- Litzldorf (177)
- Pölsen (69)
- Quettensberg (178)
- Schwarzenbach (81)
- Stubach (159)
- Tobersbach (228)
- Uggl (47)
- Uttendorf (1785)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Schwarzenbach, Stubach, Tobersbach und Uttendorf.
Uttendorf war bis 2002 Teil des damals aufgelassenen Gerichtsbezirks Mittersill und gehört seit 2003 zum Gerichtsbezirk Zell am See.
Nachbargemeinden
Saalbach-Hinterglemm | ||
Niedernsill | ||
Matrei in Osttirol (Bez. Lienz, Tirol) |
Kals am Großglockner (Bez. Lienz, Tirol) |
Heiligenblut am Großglockner (Bez. Spittal a. d. D., Ktn.) |
- ∗Mittersill liegt im Salzachtal genau westlich von Stuhlfelden, Gemeindegebiet grenzt im Bergland südlich an
Klima
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Uttendorf
Quelle: ZAMG Klimamittelwerte 1981–2010 |
Geschichte
Grabanlagen aus der Hallstattzeit zeigen eine frühe Besiedlung. Im Jahre 1160 wird ein Uoto von Uotendorf und damit erstmals auch der Ort urkundlich genannt.
Von 1943 bis 1945 gab es im Stubachtal das Außenlager Weißsee des KZ Dachau, mit weiteren Lagern auch des Strafgefangenenlagers Bernau, um Zwangsarbeiter für den Kraftwerksbau unterzubringen.
Im Stubachtal gefundene mächtige Bergkristalle (bis zu 618 kg) sind heute im Haus der Natur Salzburg zu besichtigen.
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche zum hl. Rupert in Uttendorf
- Filialkirche zur hl. Margagetha
- Keltendorf
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftssektoren
Von den eintausend Arbeitsplätzen in Uttendorf entfallen zehn Prozent auf die Landwirtschaft, die anderen teilen sich der Produktionssektor und der Dienstleistungssektor. Der mit Abstand größte Arbeitgeber im Produktionssektor ist der Bereich Herstellung von Waren. Im Dienstleistungssektor entfallen je dreißig Prozent auf den Handel und auf soziale und öffentliche Dienste.
Fremdenverkehr
Der Fremdenverkehr ist mit rund 170.000 Übernachtungen (im Jahr 2020) eine wichtige Erwerbsquelle. Der stärkste Monat ist der Februar mit 28.000 Übernachtungen, gefolgt von Juli und August mit knapp 25.000 Übernachtungen. Der Badesee und die Anlagen der Weißsee Gletscherbahnen sind dabei wichtige Attraktionen.
Unternehmen
- Kraftwerksgruppe Stubachtal der Österreichischen Bundesbahnen im Stubachtal
- Gassner Mülltransport GmbH – Abfallentsorger; Großbrand am 13./14. April 2020
Verkehr
- Bahn: Uttendorf ist mit einem Bahnhof an die schmalspurige Pinzgauer Lokalbahn zwischen Zell am See und Krimml (über Mittersill) angeschlossen. Das Bahnhofsgebäude wurde Anfang 2010 saniert.
- Straße: Die Mittersiller Straße B 168 führt von Zell am See über Uttendorf nach Mittersill.
Politik
Gemeinderat
Die Gemeindevertretung hat insgesamt 19 Mitglieder.
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2004 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 11 SPÖ, 7 ÖVP, und 1 FPÖ.
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2009 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 10 SPÖ, 7 ÖVP, und 2 FPÖ.
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2014 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 10 SPÖ, 5 ÖVP, und 4 FPÖ.
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2019 hat die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 9 SPÖ, 8 ÖVP, und 2 FPÖ.
Bürgermeister
- 1948–1964 Heinrich Kossär (SPÖ)
- 1964–1989 Kurt Maier (SPÖ)
- 1989–1994 Alois Johann Nindl (SPÖ)
- 1994–2013 Franz Nill (SPÖ)
- seit 2013 Hannes Lerchbaumer (SPÖ)
Wappen
Das Wappen wurde Uttendorf 1969 von der Salzburger Landesregierung verliehen.
Blasonierung: „Ein geteilter Schild; oben in Rot an der Teilung aus silbernem Muttergestein ragend zwischen zwei schrägauswärts gekehrten silbernen Bergkristallen ein ebensolcher pfahlweise. Unten in Silber ein stilisiertes blaues Turbinenrad mit zehn löffelförmigen Schaufeln.“
Die Bergkristalle beziehen sich auf den Fund des größten bisher bekannten Bergkristalls auf dem Gemeindegebiet; das Rad einer Peltonturbine deutet auf das Stubachwerk hin.
Persönlichkeiten
- Erich Meder (1897–1966), Textdichter für Schlager und Wienerlieder; lebte in den Sommermonaten in Uttendorf
- Kajetan Mühlmann (1898–1958), Nationalsozialist, SS-Führer und Kunsträuber
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 Uttendorf. Abgerufen am 3. Januar 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Uttendorf, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. Januar 2021.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
- ↑ Albert Knoll: Frühe Lager, Dachau, Emslandlager. In: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Band 2. C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52962-3, Weißsee, S. 527–529.
- ↑ Veronika Diem: Fremdarbeit in Oberbayern – Studien zur Geschichte der Zwangsarbeit am Beispiel Rosenheim und Kolbermoor – 1939 bis 1945. Beilage. In: Jahrbuch zur Geschichte Kolbermoors. Band 1. Geschichtswerkstatt Kolbermoor, Kolbermoor 2005, OCLC 238407445, S. 70 (222 S., Zugleich Universität München, Magisterarbeit, 2004).
- ↑ Bundesdenkmalamt, Abteilung für Inventarisation und Denkmalforschung (Hrsg.): Katalog der NS-Opferlager in Österreich. Liste. Wien 31. Januar 2022, Salzburg, S. 98 f. (217 S., bda.gv.at [PDF; 3,8 MB; abgerufen am 3. September 2022] Kurzbeschreibung der sieben Lager).
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Uttendorf, Erwerbstätige am Arbeitsort. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. Januar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Uttendorf, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. Januar 2021.
- ↑ Großeinsatz nach Brand in Müllentsorgungsfirma beendet orf.at, 14. April 2020, abgerufen am 14. April 2020.
- ↑ Über uns gassner-entsorgung.at, abgerufen am 14. April 2020.
- ↑ Gemeindewahlen 2019. (PDF) Das Land Salzburg, S. 142, abgerufen am 3. Januar 2021.
- ↑ Heinrich Kossär. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
- ↑ Kurt Maier. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
- ↑ Alois Johann Nindl. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
- ↑ Franz Nill. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
- ↑ Hannes Lerchbaumer. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.