Varna
Die Varna zwischen 1921 und 1929
Schiffsdaten
Flagge Bulgarien 1908 Bulgarien
andere Schiffsnamen

Numidie (1902–1902)

Schiffstyp Frachtschiff
Heimathafen Warna, Bulgarien
Reederei Societé Commerciale Bulgare de Navigation à Vapeur
Bauwerft Wood, Skinner & Co, Bill Quay/Newcastle upon Tyne
Baunummer 107
Stapellauf 5. Juni 1902
Indienststellung August 1902
Verbleib 25. Dezember 1929 nach Kollision im Marmarameer gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 82,35 m (Lüa)
Breite 12,03 m
Tiefgang max. 5,70 m
Vermessung 1820 BRT, 1164 NRT
 
Besatzung 27
Maschinenanlage
Maschine 3-Zylinder-dreifach-Expansionsmaschine
Maschinen­leistung 206 PS (152 kW)
Höchst­geschwindigkeit 9,0 kn (17 km/h)
Propeller 1
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 2945 tdw
Zugelassene Passagierzahl 8

Die Varna (bulg.: Варна) war ein 1902 gebautes Frachtschiff der bulgarischen Reederei Societé Commerciale Bulgare de Navigation à Vapeur und erst das dritte Schiff des Unternehmens. Bei einer Kollision mit einem griechischen Frachter im Marmarameer ist die Varna im Dezember 1929 gesunken.

Bau und technische Daten

Das Schiff wurde als Frachtschiff auf der Werft Wood, Skinner & Co in Bill Quay bei Newcastle upon Tyne mit der Baunummer 107 gebaut und lief am 5. Juni 1902 vom Stapel. Die Fertigstellung und Ablieferung fand im August des Jahres statt. Das Schiff war 82,35 Meter lang, 12,03 Meter breit und hatte einen Tiefgang von 5,70 Metern Es war mit 1820 BRT bzw. 1164 NRT vermessen. Die Tragfähigkeit betrug 2945 tdw. Eine dreizylindrige Dreifach-Expansions-Dampfmaschine von G. Clark Ltd. aus Sunderland erzeugte 206 nominale PS und ermöglichte über eine Schraube eine Geschwindigkeit von 9,0 Knoten. Das Schiff bot Unterkünfte für fünf Passagiere.

Geschichte

Ursprünglich hatte die Reederei Lombard Steamship Co. aus London den Neubau bestellt und das Schiff beim Stapellauf zunächst den Namen Numidie erhalten. Bereits im Januar 1903 begannen die Verkaufsverhandlungen und am 25. Januar 1903 ging die Numidie in den Besitz der Societé Commerciale Bulgare de Navigation à Vapeur, bei der sie den Namen Varna nach der gleichnamigen Stadt Warna erhielt. Für die Reederei war die Varna erst das dritte Schiff in ihrem Besitz, der in den folgenden Jahren noch die kleineren Frachter Sofia (255 BRT) und Kyril (441 BRT) folgten. Bis 1928 war die Varna auch das größte Schiff der bulgarischen Handelsflotte.

Ihre erste Reise führte die Varna über den Ärmelkanal nach Frankreich. In Bordeaux holte sie Fracht für Cardiff, wo sie anschließend Kohle für Bulgarien lud. Während der Balkankriege 1912/1913 beteiligte sich das Schiff an der Unterstützung der bulgarischen Armee und transportierte Truppen und Nachschubgüter. Auch im Ersten Weltkrieg wurde die Varna wieder für Transportaufgaben eingesetzt. Als nach dem Ersten Weltkrieg Lebensmittel knapp waren, transportierte die Varna Lebensmittel zur Versorgung der Stadt Plewen.

Das Ende des Schiffes kam im Dezember 1929, als sich die Varna mit einer Ladung Rinder als Fracht auf einer Fahrt von Warna nach Volos in Griechenland befand. In der Nacht vom 25. Dezember auf 26. Dezember rammte der griechische 8000-Tonnen Dampfer Chryssi das Schiff an der Steuerbordseite etwa 80 Seemeilen vor Istanbul im Marmarameer. Alle 26 Besatzungsmitglieder und fünf Fahrgäste zur Versorgung der Rinder starben beim Untergang des Schiffes.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Tyne built ships: Varna
  2. Webseite der bulgarischen Nachfolge-Reederei Navibulgar
  3. Seefahrts-Zeitung – Online-Ausgabe
  4. Numidie SS (1902~1902) Varna SS (+1929) bei wrecksite.eu
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