Der Wasalauf (schwedisch Vasaloppet) ist eine der größten Skilanglaufveranstaltungen der Welt und ein Lauf der Worldloppet-Serie. Der Hauptlauf wird jedes Jahr am ersten Wochenende im März zwischen den Orten Sälen und Mora in der schwedischen Landschaft Dalarna auf dem Vasaloppsleden über 90 km in klassischer Technik ausgetragen. Das Rennen wird seit 1922 veranstaltet.

Der Wasalauf ist Teil der Kombination „Ein schwedischer Klassiker(En svensk klassiker) und gehört seit 2011 zur Rennserie Ski Classics. Das Motto des Laufes „In der Spur der Väter – für die Siege der Zukunft.“ (I fäders spår - för framtids segrar.) befindet sich auf einem Banner über der Ziellinie.

Geschichte

Der Wasa-Lauf war eine Idee des Zeitungsredakteurs Anders Pers. Damit wollte er an die historische Flucht von Gustav I. Wasa auf Skiern vor den Soldaten des dänischen Königs Christian II. im Jahr 1521 erinnern.

Im Schweden des Jahres 1520 gab es eine große Unzufriedenheit über die Union mit Dänemark unter Führung des dänischen Königs. Der Adelsmann Gustav Eriksson Wasa rief offen zum Widerstand auf und wurde daraufhin gefangen genommen. Doch ihm gelang die Flucht. So gelangte er in die Provinz Dalarna. In Mora erreichte ihn die Nachricht, dass sein Vater, sein Bruder und 80 weitere Anhänger beim Stockholmer Blutbad geköpft worden waren. Doch auch jetzt waren die Bauern noch skeptisch. So war Gustav Wasa gezwungen, seine Flucht nach Westen fortzusetzen.

Kurz darauf wurden in Mora weitere Gewalttaten der Soldaten von König Christian bekannt. Das Volk bereute seine Zurückhaltung gegenüber Gustav Wasa und schickte die zwei besten Skiläufer des Ortes los, um Gustav einzuholen. Im Gebiet von Sälen hatten sie ihr Ziel erreicht. Sie überredeten Gustav Wasa, zurückzukehren und den Kampf zu leiten. Nach mehr als zwei Jahren Krieg machte sich Schweden von Dänemark unabhängig.

Der moderne Wasalauf

Geschichte

Ein Vorläufer von Ski-Langlaufwettbewerben war ein von dem Polarforscher Adolf Erik Nordenskiöld ausgeschriebener Ski-Laufwettbewerb von Jokkmokk nach Kvikkjokk und zurück, insgesamt eine Strecke von 220 Kilometern, der am 3. April 1884 um 4 Uhr Nachmittags startete. Sieger wurde der Lappenjäger Lasse Tuorda in 21 Stunden und 22 Minuten.

Der erste moderne Wasalauf auf der etwa 90 km langen Strecke fand am 19. März 1922 mit 119 Teilnehmern, nach damaligen Angaben der Vossischen Zeitung mit 136 Teilnehmern, statt. Seit 1925 wird die Veranstaltung auch im Radio übertragen, anfangs kommentiert von der schwedischen Radiolegende Sven Jerring. Das Interesse am Lauf nahm stetig zu, in den 1970er Jahren gab es bereits hohe vierstellige Teilnehmerzahlen.

Frauen waren beim Wasalauf lange Zeit nicht zugelassen. Einzig Margit Nordin nahm 1923 teil. Danach wurde der Lauf für Frauen gesperrt und erst 1981 wieder freigegeben.

Trotz des Zweiten Weltkriegs fanden in den 1940er Jahren die Bewerbe weiterhin regelmäßig statt, vermutlich aber ohne deutsche Teilnehmer und im verringerten Umfang.

1990 musste der Wasalauf zum ersten und einzigen Mal komplett abgesagt werden. Damals machte Schneemangel den Start unmöglich. 1932 und 1934 wurde zwar gestartet, aber es kam wegen Schneemangels zum Abbruch.

Wasalauf ab 1990

Inzwischen nehmen an den verschiedenen Läufen während der Wasalaufwoche in Summe mehrere zehntausend Menschen teil. Für den Wasalauf 2014 hatten sich bereits im Oktober 2013 33.800 Skiläufer für die drei 90-km-Strecken angemeldet. Nur kurze Zeit später waren auch sämtliche kürzeren Distanzen der Wasalauf-Winterwoche ausgebucht, was einem neuen Teilnahmerekord entsprach. Ausgetragen werden neben dem Hauptlauf (Vasaloppet) die Veranstaltungen Offene Spur (Öppet spår), Mädchenlauf (Tjejvasan), Halbe Strecke (Halvvasan), Skatingläufe (Skejtvasan), Kurzlauf (Kortvasan), Staffellauf (Stafettvasan) sowie Kinder- und Jugendläufe (Barnens Vasalopp, Ungdomsvasan). Die Wettkämpfe beginnen am Wochenende vor dem Hauptlauf, wobei der Hauptlauf als Höhepunkt und Abschluss der Wasalaufwoche jährlich am ersten Sonntag im März stattfindet.

Als Verpflegung wird den Teilnehmern während des Laufs neben anderem traditionell Blaubeersuppe gereicht. In den 2010er Jahren gibt es sieben Verpflegungsstationen und insgesamt 3000 Helfer für die über 15.000 Teilnehmer des Hauptlaufes.

Rekorde

Die Rekordzeit von 3:28:18,4 Stunden für die 90 Kilometer wurde 2021 vom Norweger Tord Asle Gjerdalen aufgestellt. Der Lauf startet bei jedem Wetter, so ergeben sich bei den Siegerzeiten Differenzen von mehreren Stunden je nach Temperatur. Der aus Mora stammende Nils „Mora Nisse“ Karlson hat diesen Lauf neunmal gewonnen und führt damit die Rekordliste an.

Wasalauf-Sieger

Jahr Sieger Verein/Nationalität Zeit Siegerin Verein/Nationalität Zeit
2023 Emil Persson  Schweden 3:37:43,3 Emilie Fleten  Norwegen 4:04:08,4
2022 Andreas Nygaard  Norwegen 3:32:18,5 Astrid Øyre Slind  Norwegen 3:50:06,4
2021 Tord Asle Gjerdalen  Norwegen 3:28:18,4 Lina Korsgren Åre Längdskidklubb, Schweden 3:52:08,2
2020 Petter Eliassen  Norwegen 4:25:14 Lina Korsgren Åre Längdskidklubb, Schweden 4:41:02
2019 Tore Bjørseth Berdal  Norwegen 4:39:15 Britta Johansson Norgren Sollefteå Skidor IF, Schweden 4:54:24
2018 Andreas Nygaard  Norwegen 4:24:36 Lina Korsgren Åre Längdskidklubb, Schweden 4:41:50
2017 John Kristian Dahl  Norwegen 3:57:18 Britta Johansson Norgren Sollefteå Skidor IF, Schweden 4:19:43
2016 John Kristian Dahl  Norwegen 4:08:00 Kateřina Smutná  Österreich 4:17:56
2015 Petter Eliassen  Norwegen 4:01:48 Justyna Kowalczyk  Polen 4:41:02
2014 John Kristian Dahl  Norwegen 4:14:33 Laila Kveli  Norwegen 4:31:57
2013 Jørgen Aukland  Norwegen 3:50:48 Laila Kveli  Norwegen 4:22:22
2012 Jörgen Brink Hudiksvalls IF, Schweden 3:38:41 Vibeke Skofterud  Norwegen 4:08:24
2011 Jörgen Brink Hudiksvalls IF, Schweden 3:51:51 Jenny Hansson Östersunds SK, Schweden 4:25:30
2010 Jörgen Brink Hudiksvalls IF, Schweden 4:02:59 Susanne Nyström IFK Mora SK, Schweden 4:33:07
2009 Daniel Tynell Grycksbo IF, Schweden 4:10:55 Sandra Hansson Uddevalla IS, Schweden 4:43:13
2008 Jørgen Aukland  Norwegen 4:13:45 Sandra Hansson Uddevalla IS, Schweden 4:47:16
2007 Oskar Svärd Ulricehamns IF, Schweden 4:43:40 Elin Ek IFK Mora, Schweden 4:48:29
2006 Daniel Tynell Grycksbo IF, Schweden 4:34:10 Cristina Paluselli  Italien 4:59:24
2005 Oskar Svärd Ulricehamns IF, Schweden 3:51:47 Sofia Lind Åsarna IK, Schweden 4:24:09
2004 Anders Aukland  Norwegen 3:48:42 Sofia Lind Åsarna IK, Schweden 4:20:28
2003 Oskar Svärd Sollefteå SK, Schweden 3:58:23 Ulrica Persson SK Bore, Schweden 4:32:57
2002 Daniel Tynell Falun/Borlänge SK, Schweden 3:58:52 Svetlana Nagejkina  Belarus 4:38:47
2001 Henrik Eriksson IFK Mora, Schweden 4:01:22 Ulrica Persson SK Bore, Schweden 4:31:05
2000 Raul Olle  Estland 4:14:38 Svetlana Nagejkina Russland 4:52:35
1999 Staffan Larsson IFK Mora, Schweden 4:31:37 Sofia Lind Åsarna IK, Schweden 5:04:50
1998 Peter Göransson Åsarna IK, Schweden 3:38:57 Kerrin Petty  Vereinigte Staaten 4:17:02
1997 Michail Botwinow  Österreich 4:11:41 Sofia Lind Åsarna IK, Schweden 5:06:35
1996 Håkan Westin Graningealliansen, Schweden 4:01:15
1995 Sven-Erik Danielsson Dala-Järna IK, Schweden 4:11:09
1994 Jan Ottosson Åsarna IK, Schweden 4:06:19
1993 Håkan Westin Graningealliansen, Schweden 4:02:10
1992 Jan Ottosson Åsarna IK, Schweden 3:57:04
1991 Jan Ottosson Åsarna IK, Schweden 5:07:11
1990 Abgesagt wegen Schneemangels
1989 Jan Ottosson Åsarna IK, Schweden 5:09:33
1988 Anders Blomqvist
Örjan Blomqvist
IFK Lidingö, Schweden
IFK Lidingö, Schweden
4:47:04
1987 Anders Larsson Bondsjöhöjden, Schweden 4:20:20
1986 Bengt Hassis Orsa IF, Schweden 3:48:55
1985 Bengt Hassis Orsa IF, Schweden 4:45:43
1984 Hans Persson Åsarna IK, Schweden 4:14:14
1983 Konrad Hallenbarter  Schweiz 3:58:08
1982 Lasse Frykberg IFK Mora, Schweden 4:28:50
1981 Sven-Åke Lundbäck IFK Råneå, Schweden 4:29:32
1980 Walter Mayer  Österreich 4:08:02
1979 Ola Hassis Orsa IF, Schweden 4:05.58
1978 Jean-Paul Pierrat  Frankreich 5:20:12
1977 Iwan Garanin  Sowjetunion 4:30:34
1976 Matti Kuosku Högbo IF, Schweden 4:09:07
1975 Gert-Dietmar Klause  Deutsche Demokratische Republik 4:20:29
1974 Matti Kuosku Högbo IF, Schweden 5:06:23
1973 Pauli Siitonen  Finnland 4:42:11
1972 Lars-Arne Bölling IFK Mora, Schweden 5:35:19
1971 Ole Ellefsæter  Norwegen 5:12:56
1970 Lars-Arne Bölling IFK Mora, Schweden 5:08:38
1969 Janne Stefansson Sälens IF, Schweden 4:50:07
1968 Janne Stefansson Sälens IF, Schweden 4:39:49
1967 Assar Rönnlund IFK Umeå, Schweden 5:20:22
1966 Janne Stefansson Sälens IF, Schweden 5:52:38
1965 Janne Stefansson Sälens IF, Schweden 4:35:03
1964 Janne Stefansson Sälens IF, Schweden 5:32:07
1963 Janne Stefansson Sälens IF, Schweden 4:56:25
1962 Janne Stefansson Sälens IF, Schweden 5:07:46
1961 David Johansson Delsbo IF, Schweden 4:45:10
1960 Sixten Jernberg Lima IF, Schweden 5:13:26
1959 Sune Larsson Oxbergs IF, Schweden 5:13:28
1958 Gunnar Larsson Oxbergs IF, Schweden 5:31:50
1957 Gunnar Larsson Oxbergs IF, Schweden 6:23:40
1956 Sigvard Jonsson Rossöns IK, Schweden 5:23:36
1955 Sixten Jernberg Lima IF, Schweden 5:27:28
1954 Pekka Kuvaja  Finnland 6:22:51
1953 Nils „Mora-Nisse“ Karlsson IFK Mora, Schweden 5:01:55
1952 Sigfrid Mattsson Skarpnäcks IF, Schweden 5:09:45
1951 Nils „Mora-Nisse“ Karlsson IFK Mora, Schweden 5:27:20
1950 Nils „Mora-Nisse“ Karlsson IFK Mora, Schweden 6:08:25
1949 Nils „Mora-Nisse“ Karlsson IFK Mora, Schweden 5:44:09
1948 Nils „Mora-Nisse“ Karlsson IFK Mora, Schweden 5:35:13
1947 Nils „Mora-Nisse“ Karlsson IFK Mora, Schweden 5:59:35
1946 Nils „Mora-Nisse“ Karlsson IFK Mora, Schweden 6:08:42
1945 Nils „Mora-Nisse“ Karlsson IFK Mora, Schweden 6:27:59
1944 Gösta Andersson IFK Umeå, Schweden 5:18:43
1943 Nils „Mora-Nisse“ Karlsson IFK Mora, Schweden 5:47:10
1942 Olle Wiklund IFK Bergvik, Schweden 5:31:50
1941 Mauritz Brännström IFK Norsjö, Schweden 6:51:12
1940 Arthur Häggblad IFK Umeå, Schweden 6:23:57
1939 Alfred Lif Orsa IF, Schweden 5:35:59
1938 Elias Nilsson Östersunds SK, Schweden 5:48:28
1937 Arthur Häggblad IFK Umeå, Schweden 6:05:56
1936 Sven Hansson Lima IF, Schweden 6:31:55
1935 Arthur Häggblad IFK Umeå, Schweden 6:08:55
1934 Abgebrochen wegen Schneemangels
1933 Arthur Häggblad IFK Umeå, Schweden 5:57:09
1932 Abgebrochen wegen Schneemangels
1931 Anders Ström IFK Mora, Schweden 6:37:47
1930 Verner Lundström Arvidsjaurs IF, Schweden 6:56:30
1929 J A Persson Arjeplogs SK, Schweden 6:38:22
1928 Per-Erik Hedlund
Sven Utterström
Särna SK, Schweden
Bodens BK, Schweden
5:33:23
1927 Konrad Pettersson Luleå SK, Schweden 6:19:32
1926 Per-Erik Hedlund Malungs IF, Schweden 5:36:07
1925 Sven Utterström Bodens BK, Schweden 6:03:55
1924 John Lindgren IFK Umeå, Schweden 6:53:26
1923 Oskar Lindberg IFK Norsjö, Schweden 6:32:41
1922 Ernst Alm IFK Norsjö, Schweden 7:32:49
Commons: Vasaloppet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege

  1. DIE ZEIT 19. Februar 1974, 220-km-Skilanglauf (Memento vom 24. Mai 2013 im Internet Archive)
  2. 1 2 3 4 5 6 7 WDR ZeitZeichen zum 90-jährigen Jubiläum des Laufs, 19. März 2012.
  3. Internetseite des Wasalaufs
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