Die 1979 gegründete Transjurassienne ist die größte Skilanglaufveranstaltung Frankreichs und findet im französischen Jura statt. Sie ist Teil der Worldloppet-Serie und des bis 2020 ausgetragenen Skilanglauf-Marathon-Cups. Die traditionell 76 km lange Strecke, die bis zur Verkürzung auf 68 km im Jahr 2015 einige Kilometer über Schweizer Territorium führte, machte sie zum zweitlängsten Skilanglaufrennen des Worldloppet nach dem schwedischen Vasaloppet (90 km) und vor dem italienischen Marcialonga (70 km). Die Teilnehmerzahl liegt meist bei über 4000 Langläufern.

Der Start findet am zweiten Wochenende im Februar in Lamoura (1120 m ü. M.) statt, Ziel ist Mouthe (930 m ü. M.). Die Teilnehmer laufen durch die Landschaften der Départements Jura und Doubs.

Die traditionell 76 km lange Strecke verbindet die Dörfer Lamoura, Prémanon, Les Rousses, Bois-d’Amont, Le Brassus (CH), Bellefontaine, Chapelle-des-Bois, Le Pré Poncet, Chaux-Neuve (regelmäßig Austragungsort eines Weltcup der Nordischen Kombination), Petite-Chaux und Mouthe. Seit der Kürzung der Strecke 2015 entfällt die Schlaufe nach Le Brassus.

Der kumulierte Höhenunterschied (Aufstieg) beträgt 510 m. Weitere Schwierigkeiten sind der schwere Anstieg des Risoux bis zum höchsten Punkt der Strecke (1237 m ü. M.), die schnelle und kurvenreiche Abfahrt in Richtung Bellefontaine oder noch ein kurzer aber umso steilerer Anstieg vor Le Pré Poncet bei km 57. Gut vorbereitet muss man auch auf die oft strengen Minustemperaturen sein.

Geschichte

Das Rennen wurde erstmals 1979 unter dem Namen „Progressime du Jura“ von zwei Journalisten der Tageszeitung Le Progrès, Jacky Mandrillon und Georges Berthet, organisiert. Diese erste Auflage hätte in der viel schwierigeren Richtung von Mouthe nach Lamoura stattfinden sollen, fiel aber wegen Schneemangels aus.

Der Teilnehmerrekord steht seit 2006 mit 4450 Langläufern (bisherige Rekorde: 1985 mit 3725, 2005 mit 4365 Teilnehmern). Die Veranstaltung wurde insgesamt siebenmal wegen Schneemangels abgesagt: 1979, 1990, 1993, 2001, 2007, 2016 und 2020.

Der Hauptlauf der Transjurassienne am Sonntag wurde zuerst im klassischen, ab 1986 dann im freien Stil gelaufen. Im Laufe der Zeit kamen weitere Läufe hinzu, mit wechselnden Distanzen und Bezeichnungen:

  • 54-km-Frauenlauf im freien Stil, am Sonntag (seit 1998)
  • Transju'Classic: 50-km-Lauf im klassischen Stil, am Samstag (seit 2006)
  • MiniTrans: 25-km-Lauf im klassischen Stil am Samstag und 25- bis 30-km-Lauf im freien Stil am Samstag oder Sonntag
  • TransJeune: Schülerlauf auf unterschiedlichen Distanzen im freien Stil, am 1. Mittwoch im Februar (seit den 1980er Jahren)
  • Wertung Ultra-Trans: Tranju'Classic am Samstag + Hauptlauf am Sonntag

Im Jahr 2000 war die Transjurassienne ein Wettbewerb im Skilanglauf-Weltcup.

Die Bestzeit auf der traditionellen 76-km-Strecke wurde 2004 mit 2 Stunden, 55 Minuten und 30 Sekunden aufgestellt. Bei den Frauen variierten im Laufe der Zeit Streckenverlauf und Distanz leider so, dass Bestzeiten nicht vergleichbar sind. 2019 wurde aufgrund des sehr starken Rückenwindes und der günstigen Schneebeschaffenheit ein neuer Rekord mit über 27 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit aufgestellt.

Heutige Läufe

Folgende Distanzen stehen inzwischen bei der Anmeldung zur Auswahl:

In klassischer Technik am Samstag

  • 50 km, Les Rousses – Mouthe
  • 25 km, Chapelle-des-Bois – Mouthe, nachmittags
  • 20 km „Experience“ (ohne Zeitnahme), Chapelle-des-Bois – Mouthe, nachmittags

In Skating-Technik am Sonntag

  • 70 km „La Transjurassienne“ (Hauptlauf), Lamoura – Mouthe
  • 50 km, Les Rousses – Mouthe
  • 25 km, Chapelle-des-Bois – Mouthe, nachmittags
  • 20 km „Experience“ (ohne Zeitnahme), Chapelle-des-Bois – Mouthe, nachmittags

Siegertabelle (Hauptlauf)

Jahr km Sieger Herren Zeit in Stunden km Siegerin Damen Zeit in Stunden
2023 50 Jason Rüesch  Schweiz 1:53:36,4 50 Coralie Bentz  Frankreich 2:05:49,1
202260Émilien Louvrier  Frankreich2:27:54,760Céline Chopard-Lallier  Frankreich2:34:59,2
2021wg. COVID-19-Pandemie ausgefallen
2020wg. Schneemangel ausgefallen
201968Robin Duvillard  Frankreich2:28:41,468Anouk Faivre Picon  Frankreich2:51:55,1
201856Ivan Perrillat Boiteux  Frankreich2:19:42,056Aurélie Dabudyk  Frankreich2:37:28,2
201750Robin Duvillard  Frankreich1:53:38,650Maria Gräfnings  Schweden2:05:43,3
2016wg. Schneemangel ausgefallen
201568Jérémie Millereau  Frankreich3:19:35,968Aurélie Dabudyk  Frankreich3:37:59,2
201470Mathias Wibault  Frankreich2:53:4351Aurélie Dabudyk  Frankreich2:10:22
201376Benoît Chauvet  Frankreich3:24:3157Célia Bourgeois  Frankreich2:44:52
201270Aliaksei Ivanou  Belarus3:25:1350Walentyna Schewtschenko Ukraine2:33:14
201140Benoît Chauvet  Frankreich1:33:4540Natascia Leonardi Cortesi  Schweiz1:46:46
201076Christophe Perrillat  Frankreich3:23:3954Susanne Nyström  Schweden2:43:51
200976Aliaksei Ivanou  Belarus3:40:0854Karine Philippot  Frankreich2:55:50
200850Marco Cattaneo  Italien1:49:4850Tatjana Jambajewa Russland2:02:53
2007wg. Schneemangel ausgefallen
200676Roberto De Zolt  Italien3:17:3554Anna Santer  Italien2:34:41
200576Juan Jesús Gutiérrez  Spanien3:56:3450Corinne Niogret  Frankreich3:10:47
200476Alexandre Rousselet  Frankreich2:55:3050Anne-Laure Mignerey  Frankreich2:17:59
200376Patrick Rölli  Schweiz4:06:3046Annick Pierrel-Vaxelaire  Frankreich2:48:57
200254Roberto De Zolt  Italien2:11:1539Antonina Ordina  Schweden1:54:04
2001wg. Schneemangel ausgefallen
200072Johann Mühlegg  Spanien3:32:1344Stefania Belmondo  Italien2:27:09
199976Johann Mühlegg  Deutschland3:26:4076Elisabeth Tardy  Frankreich
199876Stéphane Passeron  Frankreich76Lucia Bianchetti  Italien
199755Michail Botwinow  Österreich55Olga Kosmatscheva Russland
199676Hervé Balland  Frankreich76Olga Kosmatscheva GUS
199557Johann Mühlegg  Deutschland57Marie-Pierre Guilbaud  Frankreich
199476Silvano Barco  Italien76Marie-Pierre Guilbaud  Frankreich
1993wg. Schneemangel ausgefallen
199276Philippe Grandclément  Frankreich76Emmanuelle Claret  Frankreich
199176Hervé Balland  Frankreich76Marie-Pierre Guilbaud  Frankreich
1990wg. Schneemangel ausgefallen
198966Anders Blomqvist  Schweden66Marie-Pierre Guilbaud  Frankreich
198876Anders Blomqvist  Schweden76Madeleine Galland  Frankreich
198776Jan Ottosson  Schweden76Madeleine Galland  Frankreich
198676Konrad Hallenbarter  Schweiz76Marie-Gabrielle Frasse-Sombet  Frankreich
198563Hans Persson  Schweden63Marie-Gabrielle Frasse-Sombet  Frankreich
198476Bengt Hassis  Schweden76Marie-Christine Subot  Frankreich
198376Konrad Hallenbarter  Schweiz76Kjersti Strand  Norwegen
198276Nils Thore Andreassen  Norwegen76Michèle Durand  Frankreich
198176Sven-Åke Lundbäck  Schweden76Marie-Christine Subot  Frankreich
198076Tommy Limby  Schweden76Josiane Broyard  Frankreich
1979wg. Schneemangel ausgefallen

Sommerveranstaltungen

Durch das Organisationskomitee der Tranjurassienne werden auch im Sommer mehrere Sportveranstaltungen ausgetragen:

Einzelnachweise

  1. The Races of La Transju. offizielle Webseite La Transju / Sport Premium, abgerufen am 23. Oktober 2022 (englisch).
  2. La Transjurassienne 2021 annulée à cause du Covid-19 ! Website von „Le Dauphiné libéré“, abgerufen am 16. April 2021
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