Fleetmark Stadt Arendsee (Altmark) | ||
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Koordinaten: | 52° 48′ N, 11° 23′ O | |
Höhe: | 34 m ü. NHN | |
Fläche: | 29,04 km² | |
Einwohner: | 518 (31. Dez. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 18 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 2011 | |
Postleitzahl: | 39619 | |
Vorwahl: | 039034 | |
Lage von Fleetmark in Sachsen-Anhalt | ||
Dorfkirche Fleetmark |
Fleetmark ist eine Ortschaft und ein Ortsteil der Stadt Arendsee (Altmark) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Geografie
Lage
Fleetmark, ein aus zwei Dörfern zusammengewachsenes Dorf mit Kirche, liegt etwa 17 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Salzwedel in der Altmark am Rademiner Fleetgraben. Der nordwestliche Teil des Dorfes war früher das Dorf Kallehne, der südöstliche Teil war das Dorf Velgau.
Ortschaftsgliederung
Zur Ortschaft gehören folgende Ortsteile und Wohnplätze:
Geschichte
Die Gemeinde Fleetmark entstand am 1. April 1939 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Kallehne und Velgau im Landkreis Osterburg. Gleichzeitig entstand der Wohnplatz (das Dorf) Fleetmark – die Namen der Wohnplätze der beiden ehemaligen Gemeinden wurden nicht mehr verwendet.
Die erste Erwähnung von Kallehne und Velgau stammt vom 27. Januar 1324 als tu Kalene, to Velghowe, als Agnes, die Herzogin von Braunschweig, Albrecht von Alvensleben mit der Bede in drei Dörfern belehnte. Am 1. Mai 1324, als Hans und Heinecke von Kröcher das Schloss Kalbe mit den zugehörigen Dörfern an Albrecht von Alvensleben verkaufen, wurde ein Calcouene in der Urkunde erwähnt, das als Kallehne interpretiert werden könnte. Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wurden beide Dörfer als Calene et Velegowe aufgeführt.
Bei der Bodenreform wurden 1945 ermittelt: 75 Besitzungen unter 100 Hektar hatten zusammen 895 Hektar, drei Kichenbesitzungen hatten 45 Hektar und die Gemeinde hatte 4 Hektar Land. Enteignet und aufgeteilt wurden 16,8 Hektar. Im Jahre 1948 hatten aus der Bodenreform zwei Vollsiedler jeder über 5 Hektar erhalten.
Im Jahre 1953 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft, die LPG Typ III „8. Mai“.
Eingemeindungen
Am 15. Juni 1950 wurde die Gemeinde Fleetmark vom Landkreis Osterburg in den Landkreis Salzwedel umgegliedert. Am 20. Juli 1950 wurde der Wohnplatz Ziegelei Ladekath nach Fleetmark eingemeindet. Am 25. Juli 1952 wechselte Fleetmark in den Kreis Salzwedel. Am 1. Januar 1973 erfolgte die Eingemeindung der Gemeinde Molitz in die Gemeinde Fleetmark. Am 1. Juli 1994 kam die Gemeinde Fleetmark zum heutigen Altmarkkreis Salzwedel.
Am 1. Januar 2011 wurde die Gemeinde Fleetmark per Landesgesetz in die Stadt Arendsee (Altmark) eingemeindet und als Ortschaft errichtet. Ortsteile der ehemaligen Gemeinde Fleetmark und heutigen Ortschaft sind Lüge, Molitz und Störpke.
Einwohnerentwicklung
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Quelle, wenn nicht angegeben, bis 2006 und 2011–2017
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Fleetmark, die früher zusammen mit Velgau zur Pfarrei Callehne gehörte, wird heute betreut vom Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Laurentius in Salzwedel im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.
Politik
Ortsbürgermeister
Jörg Kraatz ist Ortsbürgermeister der Ortschaft Fleetmark. Der letzte Bürgermeister der Gemeinde war Klaus Ahlfeld. Er war bis Juni 2015 Ortsbürgermeister. Seine Nachfolgerin war Angelika Muhabbek.
Ortschaftsrat
Die Ortschaftsratswahl am 26. Mai 2019 ergab folgende Sitzverteilung:
- Wählergemeinschaft Freie Liste, 1 Sitz
- 3 Einzelbewerber je 1 Sitz
- CDU, 1 Sitz
Gewählt wurden eine Ortschaftsrätin und vier Räte. Die Rätin und vormalige Ortsbürgermeisterin Angelika Muhabbek ist am 31. Juli 2021 aus dem Rat ausgeschieden. Der Sitz der CDU daher unbesetzt.
Dorfkirche
Die evangelische Dorfkirche Fleetmark (früher Kallehne) ist ein Feldsteinbau aus dem späten 12. Jahrhundert. In der Mitte des 13. Jahrhunderts wurde ein Querturm über dem Westteil erbaut, das Westportal eingebaut, das Schiff erhöht sowie große Rundbogenfenster, Apsis und Ostgiebel aus Backstein hinzugefügt. Der offene verbretterte Dachstuhl und die schlichte hölzerne Einrichtung stammt von einem Umbau im Jahr 1883. Die ornamentale Deckenbemalung ist auf das Jahr 1947 datiert. Im Turm befinden sich drei Leinwandgemälde: ein Bildnis des Pfarrers Johann Hermann († 1697), eine Darstellung der Kreuzigung aus dem 17./18. Jahrhundert und ein Bild der Auferstehung Christi, die vermutlich von einem Altar des 19. Jahrhunderts stammt.
Wirtschaft und Infrastruktur
In Fleetmark wird ein Windpark betrieben. Fleetmark hat einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Stendal–Uelzen. Es verkehren Linienbusse und Rufbusse der Personenverkehrsgesellschaft Altmarkkreis Salzwedel.
Literatur
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 693–694, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
Weblinks
- Ortschaften – Stadt Arendsee. In: arendsee.info. Stadt Arendsee
- Fleetmark im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ https://www.volksstimme.de/amp/lokal/arendsee/mehr-einwohner-in-arendsee-urlauber-sorgen-fuer-plus-bei-nebenwohnsitzen-3521981
- ↑ Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ Hauptsatzung der Stadt Arendsee (Altmark). 21. Januar 2021 (arendsee.info [PDF; 7,1 MB; abgerufen am 7. Mai 2022]).
- ↑ Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2013). Halle (Saale) Mai 2013, S. 26 (destatis.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 24. August 2019]).
- ↑ Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1939, ZDB-ID 3766-7, S. 11, 49 f.
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Hauptteil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 378 (Digitalisat).
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Hauptteil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 378 (Digitalisat).
- ↑ Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 385.
- 1 2 Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 693–694, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- ↑ Erste Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen vom 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 15, 22. Juni 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 227 (PDF).
- ↑ Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 358, 362.
- ↑ Gesetz über die Neugliederung der Gemeinden im Land Sachsen-Anhalt betreffend den Landkreis Altmarkkreis Salzwedel (GemNeuglG SAW) vom 8. Juli 2010. 8. Juli 2010, GVBl. LSA 2010, 410, § 2, § 4 (sachsen-anhalt.de [abgerufen am 4. September 2021]).
- ↑ StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2011
- ↑ Regierung der Deutschen Demokratischen Republik, Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Systematisches und alphabetisches Verzeichnis der Gemeinden der Deutschen Demokratischen Republik (Gebietsstand 1. Januar 1952). Berlin 1952, S. 30.
- 1 2 Christian Ziems: Arendsee im Aufwind. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 5. Januar 2022, DNB 954815971, S. 18.
- ↑ Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark): Einwohnerdaten der Jahre 2011 bis 2017. 12. Januar 2018.
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 26 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze. Abgerufen am 16. Februar 2019.
- ↑ Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 17. April 2022.
- 1 2 3 Stadt Arendsee: Ortschaftsrat Fleetmark. In: stadt-arendsee.eu. Abgerufen am 27. Mai 2022.
- ↑ Helga Räßler: 25 Jahre Amtszeit: Klaus Ahlfeld geht. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Salzwedel. 24. Juni 2015 (volksstimme.de [abgerufen am 27. Mai 2022]).
- ↑ Jens Heymann: Fleetmarker Rat nun – unfreiwillig – kleiner. In: Altmark Zeitung. 24. September 2021 (az-online.de [abgerufen am 27. Mai 2022]).
- ↑ Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 135.
- ↑ PVGS Altmarkkreis Salzwedel. In: pvgs-salzwedel.de. Abgerufen am 4. Februar 2023.