Vespa
Vespa 125
Hersteller Piaggio
Produktionszeitraum 1948 bis 1969
Klasse Motorroller
Motordaten
Getriebe 3-Gang, 4-Gang (Handschaltung)
Bremsen Trommelbremsen
Radstand (mm) 1180
Maße (L × B × H, mm): 1735 × 655 × 895
Leergewicht (kg) 83 / 87
Vorgängermodell Vespa 98
Nachfolgemodell Vespa 125 GT

Die Vespa 125 war ein Motorroller des Herstellers Piaggio, der seine klassische Produktlinie unter dem Markennamen Vespa vertreibt. Das Erfolgsmodell wurde von 1948 bis 1969 angeboten.

Geschichte und Technik

Die Vespa 125, die auf der Vespa 98 basierte, unterschied sich durch den 125-cm³-Motor und ein überarbeitetes Schaltgestänge von der Ur-Vespa. Der Vergaser hatte einen Choke, der mit einem unter dem Sattel befestigten Hebel bedient wurde. Im Gegensatz zu den Bandfedern der Vespa 98 hatte die Vorderradschwinge nun eine Schraubenfeder. Auch das Hinterrad war gefedert, weshalb die bei der Vespa 98 noch kreisrunde Öffnung in der Motorabdeckung nach unten hin geöffnet war, damit der Motor schwingen konnte. Auch der Sattel wurde besser gefedert.

Mit dem 1957 vorgestellten Modell beendete Piaggio die Ära der Baureihen mit dem auf dem Kotflügel sitzenden Scheinwerfer („Lampe unten“) und präsentierte eine neue Modellreihe, die aus zwei längs verschweißten Blechpresshälften bestand, die in einem rationelleren Produktionsverfahren hergestellt werden konnte und Largeframe genannt wurde. Technisch gesehen, wurde die Motorschwinge nun zugleich auch die linke Motorhälfte, und in die rechte Motorhälfte wurde die Kühlluftführung integriert. Auch der Lenker wurde völlig neu gestaltet. Ein Jahr später folgte die Vespa 150; von beiden wurde die Vespa 125 Super bzw. die Vespa 150 Super abgeleitet und zusätzlich mit der Vespa 150 GL und der Vespa 125 GT eine größere Modellreihe abgeleitet; ebenso wurden die Rallymodelle bis zur Vespa Rally 200 geschaffen. Das hiermit eingeführte Chassis blieb durch laufende Überarbeitungen bis 1979 im Programm.

Die ersten Serien VNA1T und VNA2T hatten noch eine Dreigangschaltung und mussten mittels Kickstarter gestartet werden.

Die VNB wurde gemeinsam mit ihrer großen Schwester VBA Ende 1959 präsentiert. Wie diese erhielt auch die VNB einen drehschiebergesteuerten Motor, der sich mit 2 % Benzin-Öl-Gemisch fahren ließ. Auch eine Batterie war anfangs Standard, konnte aber später abgewählt werden. Mit jeder Serie wurden geringe Modifikationen an Chassis, Technik und Anbauteilen vorgenommen, sodass man sie am Schriftzug, der Beleuchtung oder am Tachometer identifizieren konnte. Mit der VNB5T hielt ein vierter Gang Einzug.

Die als Vespa 125 Super vorgestellte VNC war die letzte Vespa auf 8-″-Rädern, beide Räder hatten nun aber selbstbelüftende Bremstrommeln. Die leicht veränderte Karosserie wirkte insgesamt etwas kantiger, die Backen hatten eine Zierleiste aus Aluminium und motorseitig gab es 5 Schlitze.

Nachfolger war die Vespa 125 GT, die zwar den Motor übernahm, aber auf einen stark modifizierten Rahmen baute.

Erste Modellreihe

Technische Daten
Vespa 125
Bauzeit 1948–1950 1950–1952 1952–1953 1953 1953–1954 1954–1955 1956–1957
Präfix der Rahmennummer V1T V30T VM1T VU1T VM2T VN1T VN2T
Motorbauart Zweitakt-Einzylinder
Gemischaufbereitung Vergaser
Hubraum 123,7 cm³
Bohrung × Hub (mm) 54 × 54
max. Leistung (PS)
bei min
4,5 / 4500
Höchstgeschwindigkeit 70 km/h

Zweite Modellreihe

Technische Daten
Vespa 125 Vespa 125 Super
Bauzeit 1957–1958 1958–1959 1959–1961 1961 1961–1962 1962–1963 1963–1964 1964–1966 1965–1969
Präfix der Rahmennummer VNA1T VNA2T VNB1T VNB2T VNB3T VNB4T VNB5T VNB6T VNC1T
Motorbauart Zweitakt-Einzylinder
Gemischaufbereitung Vergaser
Hubraum 123,7 cm³ 123,4 cm³
Bohrung × Hub (mm) 54 × 54 52,5 × 57
max. Leistung (PS) bei min 4,6 / 5100 5 / 4800
Höchstgeschwindigkeit 75 km/h 78,5 km/h 75 km/h 85 km/h

Trivia

In Frankreich wurde in Lizenz die VNA als Vespa ACMA 125 Type N gebaut und in Deutschland die VNB als Vespa 125 Augsburg Typ 232 und Typ 392.

Commons: Vespa 125 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Lutz-Ulrich Kubisch, Günther Uhlig: Vespa. 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-613-03672-7.
  • Roberto Leardi, Luigi Frisinghelli, Giorgio Notari: Vespa Tecnica '56 - '64. Band 2, CLD Libri, Pontedera 2004, ISBN 88-87748-37-3.
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