Vicia americana

Vicia americana

Systematik
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Fabeae
Gattung: Wicken (Vicia)
Art: Vicia americana
Wissenschaftlicher Name
Vicia americana
Muhl. ex Willd.

Vicia americana ist eine Pflanzenart in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae). Sie zählt zu den häufigsten Leguminosen Nordamerikas. Aufgrund der Form der Früchte heißt sie in Lakota Tasúsu Büffelhoden.

Beschreibung

Vicia americana ist eine ausdauernde, krautige Pflanze. Sie bildet sowohl Pfahlwurzeln als auch Rhizome. Sie besitzt Ranken an den Blättern. In dickichtartigen Pflanzengesellschaften, etwa im Chaparral, wächst sie kletternd, in der Prärie kriechend. Sie ähnelt der europäischen Zaun-Wicke (Vicia sepium) und hat einen wuchernden, kahlen oder leicht behaarten Stängel, der abhängig vom Standort eine Länge von 15 bis 60 Zentimeter erreicht. Die Laubblätter sind paarig gefiedert, wobei meist 8 bis 18 länglich-ovale Fiederblättchen gebildet werden, die oft grannenartig zugespitzt sind. Die Farbe der Blättchen ist kräftig grün. Die Ranken befinden sich als Fiedern an den Blattenden und bleiben bei kriechenden Pflanzen relativ unscheinbar. In Trockengebieten bleiben die Fiedern kümmerlich schmal, eher lineal-lanzettlich, und durch die Reduzierung der Blattfläche werden sie trockenresistenter.

Die zygomorphen Blüten sind typische Schmetterlingsblüten. Die Blüte und besonders die Fahne ist auffällig kräftig-rosa bis hell violett gefärbt, die Flügel sind meist weißlich aufgehellt und überdecken das dunklere Schiffchen. Selten ist die ganze Blüte weiß gefärbt, zuweilen auch bläulich oder lavendelfarbig. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni.

Die unbehaarte, bohnenartige, etwa 3 Zentimeter lange Hülsenfrucht öffnet sich bei der Reife der Länge nach und enthält meist zwei Samen. Der erbsenähnliche Samen ist hellbraun.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14.

Ökologie

Sie lebt wie andere Hülsenfrüchtler in Symbiose mit stickstoffbindenden Knöllchenbakterien, die im Wurzelwerk siedeln, und trägt dadurch zur Verbesserung des Bodens bei. Aufgrund des hohen Eiweißgehalts ist sie eine wichtige Futterpflanze, die von wildlebenden und domestizierten Huftieren abgegrast wird. Der Bestand geht jedoch bei Übergrasung zurück.

Verbreitung und Standortansprüche

Vicia americana ist in Nordamerika weit verbreitet. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Zentralalaska nach Osten durch Kanada bis nach Süd-Ontario, nach Süden bis in das südliche Virginia, und nach Westen durch die Great Plains bis nach Kalifornien, Oregon und Washington. Besonders häufig ist sie im Bergvorland des westlichen Nordamerika. In den Great Plains ist sie im feuchteren Norden etwas häufiger anzutreffen als im trockeneren Süden.

Diese Wickenart gedeiht sowohl auf feuchten wie auf trockenen Böden und besiedelt bewaldete Habitate ebenso wie offenes Grasland. Sie ist eine Pionierpflanze auf abgebrannten Flächen und Ödland. Sie gedeiht auf sandigen und tonigen, sowohl sauren als auch etwas basischen oder salzhaltigen Böden.

Systematik

Die Art Vicia americana gehört zur Sektion Americanae aus der Untergattung Vicilla in der Gattung der Wicken (Vicia). Neben der Nominatform wird eine Unterart Vicia americana subsp. linearis unterschieden.

Nachweise

Literatur

  • James R. Johnson, Gary E. Larson: Grassland Plants of South Dakota and the Northern Great Plains, Brookings, S.D. 1999, ISBN 0-913062-06-5
  • Rebecca Netzel: Animal Nation and Plant Nation, A Fieldguide for Lakóta Children and for all those adults who still care about Creation. Trier 2007, ISBN 978-3-88476-945-4
  • Theodore Van Bruggen: Wildflowers, Grasses and Other Plants of the Northern Plains and Black Hills. Rapid City, 5. Aufl. 2003, ISBN 0-912410-05-1
  • Frank D. Venning: A Guide to Field Identification – Wildflowers of North America, New York/Racine, Wisconsin 1984

Einzelnachweise

  1. Vicia americana bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
  2. 1 2 Milo Coladonato: Vicia americana. U.S. Department of Agriculture, Forest Service, 1993, abgerufen am 9. Januar 2010 (englisch).
  3. Vicia americana. Germplasm Resources Information Network (GRIN), abgerufen am 9. Januar 2010 (englisch).
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