Die Villa Bismarckstraße 54 in Heilbronn wurde 1896 von Theodor Moosbrugger als herrschaftliches dreigeschossiges Wohnhaus für die Witwe des Heilbronner Politikers und Kaufmanns Christian Herrmann erbaut.

Beschreibung

Joachim Hennze, Architektur- und Kunsthistoriker und Leiter der unteren Denkmalbehörde Heilbronn beschreibt den Bau als Architektur des Großbürgertums, nach Vorbildern der französischen Renaissance:

Auffällig ist der deutlich großbürgerliche Formenapparat: Ganz aus Sandstein erbaut, repräsentiert das Gebäude mit Mansarddach und Dachterrasse sowie flankierendem Treppenhausturm Formen der französischen Renaissance .“

Julius Fekete beschreibt auch das Gebäude als Villenarchitektur des späten Historismus in der Variante der Neo-Renaissance Frankreichs:

Villenartiges zweigeschossiges Wohnhaus im Stil der französischen Neorenaissance in leicht erhöhter Lage inmitten eines Gartens. Das als Zweifamilienhaus für höhere Ansprüche konzipierte Gebäude beherbergte je eine großzügige Fünfzimmerwohnung mit Bad pro Stockwerk, im ausgebauten DG Bedienstetenwohnräume. Das weitgehend original überlieferte Wohnhaus dokumentiert bespielhaft die anspruchsvolle späthistoristische Villenarchitektur Heilbronns

Geschichte

1950 gehörte die Villa Julie Hörner, die in der Charlottenstraße wohnte. Im Gebäude befand sich das staatliche Gesundheitsamt, im zweiten Oberstock hatten zwei Ärzte ihren Praxen. 1961 hatte das Gesundheitsamt seine Räume bis in den zweiten Oberstock ausgedehnt, dort war aber auch noch eine Wohnung vermietet. Bis zur Sanierung 2018 diente das Gebäude als Pfarramt der evangelischen Friedenskirchgemeinde, seitdem als Mehrfamilienhaus.

Commons: Bismarckstraße 54 (Heilbronn) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Joachim Hennze: Ein Meister des repräsentativen Bauens. Theodor Moosbrugger (1851–1923). In: Christhard Schrenk (Hrsg.): Heilbronner Köpfe V. Lebensbilder aus fünf Jahrhunderten. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 2009, ISBN 978-3-940646-05-7 (Kleine Schriftenreihe des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 56), S. 131–148, dazu S. 141.
  2. Julius Fekete, Simon Haag, Adelheid Hanke, Daniela Naumann: Stadtkreis Heilbronn (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Baden-Württemberg. Band I.5). Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1988-3, S. 77.
  3. Stadt Heilbronn (Hrsg.): Adressbuch der Stadt Heilbronn 1950, Heilbronn 1950.
  4. Stadt Heilbronn (Hrsg.): Adressbuch der Stadt Heilbronn 1961, Heilbronn 1961.
  5. Vermietung - Josef Christof Immobilien & Projektentwicklung. Abgerufen am 20. Januar 2021.

Koordinaten: 49° 8′ 22,9″ N,  13′ 58,2″ O

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.