Walerij Fedorowytsch Saluschnyj (ukrainisch Валерій Федорович Залужний; * 8. Juli 1973 in Nowohrad-Wolynskyj, Oblast Schytomyr) ist ein ukrainischer General und seit 2021 Oberkommandierender der Streitkräfte der Ukraine.
Leben
Saluschnyj wurde 1973 als Sohn eines sowjetischen Berufsoffiziers in Nowohrad-Wolynskyj geboren. Er absolvierte 1989 zunächst die Stadtschule und anschließend die Fachschule für Maschinenbau in seiner Heimatstadt.
Walerij Saluschnyj ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Militärische Laufbahn
In der Zeit des Umbruchs in der ehemaligen Sowjetunion besuchte Saluschnyj die Allgemeine Militärfakultät in Odessa und schloss 1997 die Offiziersausbildung des Heeres mit Auszeichnung ab. Im anschließenden Militärdienst wurde er in den jeweils entsprechenden Offiziersrängen Zugführer, Kompaniechef und Bataillonskommandeur.
Von 2005 bis 2007 absolvierte er eine militärische Akademie der Ukraine, war von 2007 bis 2009 Stabschef einer mechanisierten Brigade in der Region Lwiw und von 2009 bis 2012 Kommandeur der 51. mechanisierten Brigade. 2014 schloss er das Studium an der Universität der Armee der Ukraine als bester Absolvent ab. Er diente seitdem, fast ohne Unterbrechung, in der umkämpften Region Donezk. Ab 2017 war er als Generalmajor Stabschef des Einsatzkommandos West. 2018 wurde er Chef des gemeinsamen Einsatzstabes der Streitkräfte der Ukraine und 2019 Kommandeur des Einsatzkommandos Nord. 2020 schloss er die Ostroger Akademie mit einem Master ab.
Oberkommandierender der Streitkräfte der Ukraine
Im Juli 2021 ernannte ihn Präsident Wolodymyr Selenskyj als Nachfolger von Ruslan Chomtschak zum Oberkommandierenden der Streitkräfte der Ukraine, Generalleutnant und zum Mitglied des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine. Am 5. März 2022, kurz nach Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine, erfolgte die Beförderung zum General.
Saluschnyj steht Beobachtern zufolge für eine Abkehr des ukrainischen Militärs vom sowjetischen Erbe. Unter seiner Führung konnten die ukrainischen Streitkräfte dem Vormarsch russischer Truppen in vielen Landesteilen, besonders in der Hauptstadtregion, durch eine Mischung zwischen konventioneller Kriegsführung und Partisanen-Taktik erfolgreich entgegenwirken und den russischen Nachschub behindern. Er hatte auf den massenhaften Einsatz von Panzerabwehrraketen gesetzt und die Ausbildung daran zu einem zentralen Teil seiner Kriegsvorbereitungen gemacht, welche zu den Erfolgen im Krieg erheblich beitrugen.
Dienstgrade
- Generalmajor – 2017
- Generalleutnant – 2021
- General – 2022
Auszeichnungen
- Militärverdienstkreuz (6. Mai 2022)
- Bohdan-Chmelnyzkyj-Orden: Dritter Klasse (12. Dezember 2016)
- Insigne "personalisierte Schusswaffe" (26. Juli 2023)
- All-Ukrainischer Literatur- und Kunst-Preis (benannt nach den Bohdan und Levko Lepkyi Brüdern) (2022)
- Orden des Heiligen Märtyrer Georg und Drachentöters (21 December 2022)
- Ehrenbürger von Jaworiw (2023), in der Nähe befindet sich der ca. 400 km² große Truppenübungsplatz Jaworiw
- Offizier des Orden des Vytis-Kreuzes (6. Juli 2023), als Person die sich um die Freiheit und die Unabhängigkeit Litauens verdient gemacht hat
Weblinks
- Lebenslauf beim Verteidigungsministerium der Ukraine (englisch)
- General des Glücks, Porträt in der taz
Einzelnachweise
- 1 2 3 Wolfram Weimer: Person der Woche: Saluschnyj. Der Helden-General, der Russland besiegt. In: ntv, 14. September 2022.
- 1 2 Gudrun Dometeit: Politik: Der eiserne General. In: focus.de. 21. Mai 2022, abgerufen am 23. Juli 2023.
- ↑ Wer ist der neue Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Ukraine Valery Saluzhny. Radio Svoboda, 27. Juli 2021.
- ↑ Rewert Hoffer: Die ukrainische Armee verdankt ihren Erfolg auch ihrem Oberbefehlshaber. In: Neue Zürcher Zeitung. 12. März 2022, abgerufen am 10. April 2022.