Walter Schmitt Glaeser (* 2. Oktober 1933 in München) ist ein deutscher Jurist und Hochschullehrer mit dem Arbeitsschwerpunkt Staatsrecht. Er war von 1994 bis 1996 Präsident des Bayerischen Senats.

Leben

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften legte er 1957 bzw. 1961 die beiden juristischen Staatsprüfungen ab. 1959 erfolgte die Promotion, 1968 die Habilitation. Ab 1969 war er Professor für öffentliches Recht an der Philipps-Universität Marburg. Seit 1970 ist er Verfasser eines Standardwerks zum Verwaltungsprozessrecht. 1973 wurde er zum Vizepräsidenten der in Gründung befindlichen Universität Bayreuth bestellt. 1975 wurde er Professor für Öffentliches Recht und Verwaltungswissenschaften in Bayreuth. Ab 1987 war er Mitglied des Bayerischen Verfassungsgerichtshofes und des Bayerischen Senats, wo er von 1994 bis 1996 als dessen Präsident wirkte. Sein eher konfrontativer Stil als Präsident war einer der Mitauslöser für das Volksbegehren „Schlanker Staat ohne Senat“, das mit der Abschaffung des bayerischen Senats im Jahr 2000 endete. 1994/95 war Schmitt Glaeser Vorsitzender der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer.

Schmitt Glaeser ist seit 2001 emeritiert. Er ist CSU-Parteimitglied.

Werke (Auswahl)

  • mit Oskar Tschira: Verwaltungsprozeßrecht. 2. Auflage. Boorberg, Stuttgart 1975 (1. Auflage wurde nur von Oskar Tschira verantwortet); ab der 9. Auflage 1988 als Alleinautor; 15. Auflage 2000.
  • Der freiheitliche Staat des Grundgesetzes. Mohr Siebeck, Tübingen 2008, ISBN 3-16-149711-2; 3. Auflage 2016, ISBN 978-3-16-154457-6.

Literatur

  • Hans-Detlef Horn, Peter Häberle, Herbert Schambeck, Klaus Stern: Recht im Pluralismus. Festschrift für Walter Schmitt Glaeser zum 70. Geburtstag. Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-10982-1.
  • Peter Fahrenholz: Im öffentlichen Halbschatten. In: Bayerischer Staatsanzeiger, Unser Bayern. August / September 2006.

Einzelnachweise

  1. Der Präsident, der von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen trat. Die Welt vom 7. November 1996
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