Washington Olivera
Personalia
Voller Name Enrique Washington Olivera Castro
Geburtstag 25. Juni 1954
Geburtsort Maroñas, Montevideo, Uruguay
Größe 177 cm
Position Angriff
Junioren
Jahre Station
Nacional Montevideo
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
Nacional Montevideo
1972–1977 Montevideo Wanderers
1977–1978 Puebla FC
1979 Peñarol Montevideo
1980 O’Higgins
1980–1981 Tampa Bay Rowdies
1981–1983 CD Cobreloa
1983 Nacional Montevideo
1984 Everton
1984 Club Atlético Progreso
1985 Provincial Osorno
1986–1987 Racing Club Avellaneda
0000–mind. 1990 Deportivo Toluca
1990/91 UAT Correcaminos
0000–1991 CD Luis Ángel Firpo
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1976–1979 Uruguay 10 (1)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Washington Olivera Castro (* 25. Juni 1954 in Maroñas, Montevideo) ist ein ehemaliger uruguayischer Fußballspieler und heutiger Trainer. Neben Engagements beispielsweise bei den Montevideo Wanderers oder bei Peñarol Montevideo war er auch Teil der erfolgreichen Mannschaft des chilenischen Vereins CD Cobreloa zu Beginn der Achtzigerjahre.

Sein Sohn Bryan Olivera ist ebenfalls als Profifußballer tätig.

Spielerkarriere

Verein

Der „Trapo“ genannte Washington Olivera wurde am 7. Mai 1953 im Barrio Maroñas der uruguayischen Hauptstadt Montevideo geboren und wuchs in Cerrito de la Victoria auf. In den Jugendmannschaften spielte er für Nacional Montevideo. 1970 war er bei den Bolsos in der Quinta División beispielsweise neben Gerardo Pelusso, Heber Revetria, Braulio Castro, Eduardo Pereyra und Daniel González (†) aktiv. Bei Nacional begann er auch seine fußballerische Profi-Laufbahn, als er in der Primera División debütierte, nachdem der Verein nach der 1971er Saison durch den Ausverkauf von Spielern einen mannschaftsinternen Umbruch einleitete. Nach eigener Aussage gehörte er bereits dem Kader an, der 1971 Uruguayischer Meister wurde. In dieser Zeit ging Olivera neben dem Fußball auch einer Arbeit nach. 1972 wechselte der Linksaußen zu den Montevideo Wanderers. Die entscheidende Rolle bei diesem Wechsel, der zunächst für ein Jahr auf Leihbasis erfolgte, spielte Omar Borrás. Mit den Wanderers erreichte er durch ein von ihm im Januar 1975 erzieltes, entscheidendes Tor, das vielfach als eines der wichtigsten Tore in der Vereinsgeschichte gesehen wird, über die Liguilla Pre-Libertadores als erster „kleiner“ uruguayischer Verein jenseits der beiden Großklubs Nacional und Peñarol und erstmals in der Historie des Klubs die Copa Libertadores. Den Wanderers hielt er bis 1977 die Treue. In jenem Jahr führte sein Weg erstmals ins Ausland. In Mexiko schloss er sich für zwei Jahre dem Puebla FC an. 1979 wurde er von Peñarol Montevideo unter Vertrag genommen. Bei Peñarol verbrachte der Angreifer ein Jahr und holte dabei mit dem Verein den Titel des uruguayischen Fußballmeisters. Nachdem sein Vertrag bei den Aurinegros ausgelaufen war, reiste er nach eigenen Angaben nach Kolumbien, um sich América de Cali anzuschließen. Durch eine zufällige Begegnung im Flugzeug nach Kolumbien mit einem in Chile ansässigen Bauunternehmer führte sein Weg jedoch nicht zum Klub aus Cali, sondern ins chilenische Rancagua. 1980 spielt er dort unter Trainer Francisco Molina bei O’Higgins FC. Bevor er 1981 zum aufstrebenden chilenischen Klub CD Cobreloa wechselte legte er noch im Jahr 1980 eine Zwischenstation bei den Tampa Bay Rowdies in den USA bis 1981 ein. Dort debütierte er am 16. Juli 1980 gegen die San José Earthquakes, als er Mitte der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde und kurz vor Schluss das Tor zum 3:0-Endstand erzielte. Für die Tampa Bay Rowdies absolvierte er 1980 sechs Spiele (zwei Tore) und 1981 22 Spiele (zwei Tore) in der NASL. Zudem kam er im Hallenwettbewerb in der Spielzeit 1980/81 dort zu 14 Einsätzen (zwölf Tore), 1981/82 folgte in jenem Wettbewerb ein weiterer torloser Einsatz.

Mit Cobreloa verlebte Washington Olivera ab 1981 drei ausgesprochen erfolgreiche Jahre. In der Copa Libertadores 1981 schaffte die Mannschaft des argentinischen Trainers Vicente Cantatore den Sprung bis ins Endspiel, wo das brasilianische Starensemble von Flamengo Rio de Janeiro wartete. Nach einem 1:2 und 1:0 in Hin- und Rückspiel war ein Entscheidungsspiel nötig, um den Sieger zu ermitteln. Hier setzte sich Flamengo durch zwei Tore von Zico mit 2:0 durch und holte die Copa Libertadores nach Brasilien. Im Folgejahr gelang Cobreloa dann sensationell erneut die Qualifikation für das Endspiel in der Copa Libertadores. Diesmal wartete im Endspiel Washington Oliveras alter Verein Peñarol Montevideo. Nach einem torlosen Remis in Montevideo unterlag das Team um Spieler wie Óscar Wirth, Enzo Escobar oder Juan Carlos Letelier dann aber im Rückspiel zuhause durch ein spätes Tor von Fernando Morena eine Minute vor dem Ende mit 0:1 und verpasste somit erneut den Gewinn des wichtigsten Fußballwettbewerbs für Vereinsmannschaften in Südamerika. Im gleichen Jahr wurde Olivera dann aber im nationalen Fußball zum ersten Mal Meister mit Cobreloa, was für den Klub den zweiten Titelgewinn überhaupt darstellte. In der Primera División wurde der erste Rang mit einem Vorsprung von vier Zählern auf CSD Colo-Colo belegt. 1983 wurde er mit dem Team Vizemeister. In jener Spielzeit sicherte er sich den Titel des Torschützenkönigs in Chile. Anschließend spielte er 1984 in Chile für Everton. Dort erzielte er in jenem Jahr fünf Tore.

1983 soll er angeblich auch erneut bei Nacional Montevideo gespielt haben. Die Bolsos wurden in jener Spielzeit Uruguayischer Meister. 1984 wird eine Station beim Club Atlético Progreso in Montevideo geführt.

1985 kehrte er nach Chile zurück und lief für Provincial Osorno auf. Das Team avancierte in jenem Jahr dank Olivera, der erfolgreichster Torschütze war und zum Vereins-Idol wurde, zur Sensationsmannschaft der chilenischen Meisterschafts-Saison. Mehr als 10.000 Zuschauer pro Spiel besuchten in jenem Jahr die Begegnungen des Klubs. Danach spielte er von 1986 bis 1987 für Racing Club Avellaneda in Argentinien. Es folgte eine Karrierestation bei Deportivo Toluca. Mit den Mexikanern gewann er die Copa México 1988/89. Mitte der Spielzeit 1990/91 schloss er sich der von Ignacio Jáuregui trainierten Mannschaft von UAT Correcaminos an, überzeugte jedoch nicht und traf lediglich ein einziges Mal ins gegnerische Tor. CD Luis Ángel Firpo in El Salvador war bis 1991 in der Folge die letzte Stationen der Karriere Washington Oliveras. Mit Luis Ángel Firpo gewann er in der Spielzeit 1990/91 die Fußballmeisterschaft von El Salvador. 1991 beendete Olivera seine Laufbahn als Fußballspieler im Alter von 37 Jahren.

Nationalmannschaft

Olivera war auch Mitglied der uruguayischen Nationalmannschaft. Dort debütierte er am 25. Februar 1976. Insgesamt absolvierte er bis zu seinem letzten Einsatz am 30. August 1979 zehn Länderspiele für die Celeste. Dabei erzielte er einen Länderspieltreffer.

Erfolge

1971 mit Nacional Montevideo
1979 mit Peñarol Montevideo
1983 mit Nacional Montevideo
1982 mit CD Cobreloa
1990/91 mit CD Luis Ángel Firpo
1988/89 mit Deportivo Toluca
1981 und 1982 mit CD Cobreloa
  • Torschützenkönig der chilenischen Primera División 1983

Trainerlaufbahn

Olivera ist nach seiner aktiven Laufbahn als Spieler nunmehr auch als Trainer tätig. Am 14. März 1989 erwarb er sein Trainerdiplom. Während er von 1993 bis 2000 wieder in Uruguay lebte, trainierte er die Jugendmannschaften der Montevideo Wanderers und den Verein Oriental de La Paz. Später kehrte er nach Chile zurück und wirkte dort als Trainer bei Cobreloa und förderte unter anderem entscheidend Eduardo Vargas. Am Jahresbeginn 2012 wurde er als Nachfolger von Marco Ferreira neuer Trainer des mexikanischen Drittligisten Lerma-Ixtapan. Anfang März 2012 übernahm er dann beim der Asociación de Fútbol de Osorno (AFO) zugehörigen chilenischen Verein Vista Oeste eine Anstellung als Jugendtrainer. Er lebt (Stand: mindestens seit 2013) mit seiner Frau in Osorno, betreibt dort mit seinem Bruder Jorge eine Fußballschule und zudem ein Sportgeschäft namens „Trapo Deportes“.

Einzelnachweise

  1. Washington Olivera in der Datenbank von National-Football-Teams.com (englisch), abgerufen am 18. Juni 2014
  2. Washington Olivera auf nasljerseys.com, abgerufen am 18. Juni 2014
  3. LA Galaxy II acquire midfielder Bryan Olivera (englisch) auf lagalaxy.com, abgerufen am 26. Dezember 2016
  4. La carrera de Pelusso (spanisch), abgerufen am 18. Juni 2014
  5. 1 2 3 4 5 El “trapo” que hizo historia en Wanderers (Memento vom 9. Juni 2014 im Internet Archive) (spanisch) in El Observador vom 11. Mai 2014, abgerufen am 17. Juni 2014
  6. Históricos defienden a “Kalule” (spanisch) auf www.mercuriocalama.cl vom 22. Februar 2006, abgerufen am 17. Juni 2014
  7. 1 2 Trapo Olivera: “El equipo de nosotros era monstruoso” (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive) (spanisch) auf www.elrancaguino.cl vom 16. September 2013, abgerufen am 17. Juni 2014
  8. Washington “Trapo” Olivera, “Cobreloa me dio todo en mi vida” (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive) (spanisch) auf www.cobreloa.cl, abgerufen am 18. Juni 2014 (PDF)
  9. 1 2 3 4 Washington Olivera in der Datenbank der Base de Datos del Futbol Argentino (spanisch), abgerufen am 28. April 2017
  10. Forward Olivera wins Jago praise and starting job in St. Petersburg Times vom 11. August 1980, abgerufen am 18. Juni 2014
  11. Washington Olivera auf www.nasljerseys.com, abgerufen am 18. Juni 2014
  12. Campeonato Nacional, abgerufen am 18. Juni 2014
  13. GOLEADORES CAMPEONATO NACIONAL 1984 auf solofutbol.cl, abgerufen am 18. Juni 2014
  14. Caricaturas Idolos Provincial Osorno (spanisch), abgerufen am 18. Juni 2014
  15. Washington Olivera, sangre charrúa, sinónimo de gol (spanisch) auf www.mercuriocalama.cl vom 26. September 2005, abgerufen am 18. Juni 2014
  16. Un uruguayo de breve paso (spanisch) auf naranjadecorazon.com.mx vom 23. Februar 2014, abgerufen am 28. April 2017
  17. Statistische Daten zu den Länderspieleinsätzen in der uruguayischen Nationalmannschaft auf rsssf.com, abgerufen am 17. Juni 2014
  18. Washington Olivera, nuevo entrenador de Lerma-Ixtapan (spanisch) auf www.oem.com.mx vom 2. Januar 2012, abgerufen am 17. Juni 2014
  19. “Trapo” Olivera entrenará las series menores de Vista Oeste (spanisch) vom 3. März 2012, abgerufen am 17. Juni 2014
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