Der Wasserturm „Auf der Geist“ war ein Wasserturm der Stadtwerke Münster und liegt im Geistviertel von Münster.
Geschichte
Der Turm wurde im Jahr 1900 oder 1901 bis 1903 auf der Geist auf freiem Feld noch vor Planung und Errichtung des Geistviertels erbaut und erreicht eine Höhe von fast 60 Metern. Der Wasserturm wurde am 1. Juli 1903 in Betrieb genommen und ersetzte den Buddenturm, dem er eine fünfmal größere Kapazität voraus hatte.
In den 1990er Jahren erhielt der bis dahin oben geöffnete Behälter, der mit einem Boot befahren wurde, um das Wasser von an der Oberfläche schwimmenden Verunreinigungen zu befreien, mit einem Deckel versehen.
Die Stadtwerke Münster verwendeten den Turm bis 2017 zur Trinkwasserspeicherung und zum Druckausgleich. Er ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.
Architektur
Architektonische Gestaltung in neuromanischem Stil und Bauausführung lagen in den Händen von Stadtbaurat Merkens und Stadtbaumeister Drießen. Hinter seiner markanten Fassade verbirgt sich ein genieteter Stahlbehälter mit einer Kapazität von 2.500 m³. Dieser wird von rund einer Million Nieten zusammengehalten. Er hat die Form eines Torus, durch dessen Mitte eine Wendeltreppe mit 75 Stufen hindurchführt. Mit seinem grünen Kupferdach ist er zum Wahrzeichen des Geistviertels geworden. Eine Besonderheit ist die im Wasserturm eingelassene knapp 100 Quadratmeter große Bedienstetenwohnung, die an einen Mitarbeiter der Stadtwerke vermietet wurde.
Der Turm wurde im Zweiten Weltkrieg mit einer Anbauattrappe, einem großen Zeltdach als Kirche getarnt und blieb – abgesehen von einem einzigen kleinen Bombentreffer – unbeschadet.
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung, Verkehrsplanung der Stadt Münster: Denkmal Heute – Denkmal Morgen. 30 Jahre Denkmalpflege, Stadtgestaltung und Archäologie. Abgerufen am 10. August 2010 (Stand der Dokumentation: Dezember 2008).
- 1 2 3 4 Stadtwerke Münster: Hinweisschild am Eingang zum Gelände des Wasserturms. Abgelesen am 9. August 2010.
- ↑ Denkmalschutz und Denkmalpflege. Abgerufen am 23. August 2019.
- ↑ sto-ms.de: Aa-Kloake, Plumsklos – Gesundheitsgefahren: Über Brunnen, stille Örtchen und geheime Gemächer, über Bier, Gossen und Wasserleitungen, Henning Stoffers, abgerufen am 11. Januar 2023
- 1 2 3 4 5 6 Westfälische Nachrichten: Denkmal im Geistviertel: Der Wasserturm machte 115 Jahre Druck, Münster, Karin Völker, 7. August 2021
Koordinaten: 51° 56′ 49″ N, 7° 37′ 12″ O