Wassiliy Gawrilow, auch Wassily Gawrilow (* 1785; † 18. April 1813 in Vahrenwald vor Hannover), Sohn des Gawrilow, war ein russischer Kosake und Offizier. Sein Grab befindet sich auf dem Neustädter Friedhof in Hannover.

Leben

Über das Leben des im Alter von 28 Jahren gefallenen Kosaken ist derzeit kaum mehr bekannt als die Inschriften auf der Vor- und Rückseite des russisch-orthodoxen Kreuzes und einer 1946 von sowjetischen Soldaten hinzugefügten Grabplatte. Leutnant Gawrilow führte im April 1813 eine Hundertschaft kosakischer Soldaten, die sich gegen die Besetzung Hannovers durch französische Truppen (1803–1813) stellten und im Raum Celle stationiert waren. Am Ostersonntag 1813 kam es in der Frühe in Vahrenwald zu einem Überraschungsangriff der russischen Kosaken auf die patrouillierenden französischen Kürassiere, die gerade im Eickeschen Landkrug eingekehrt waren. Bei Kämpfen gegen aus Hannover nachfolgende französische Truppen fiel Wassiliy Gawrilow.

Die deutschsprachige Inschrift auf der Rückseite des Kreuzes bezeichnet „Wasili Gawrilow’s Sohn“ als „Lieutenant des Donschen Regiments“.

Die deutsche Inschrift auf der Grabplatte lautet:

„Dem russischen Offizier
gefallen bei der Befreiung Europas
von der Herrschaft Napoleons
Don-Kosaken Sotnik
Wassiliy Gawrilow
von sowjetischen Kriegern
1946“

Besonderheiten

Namensänderung bei der Übersetzung

Die russische Inschrift auf dem orthodoxen Kreuz ist in altrussischer, genauer „zaristischer“ Schreibweise eingraviert. Sie benennt Wassiliy, Gawrilows Sohn. Die russische Schrift auf der Grabplatte entspricht derjenigen der neurussischen Schreibweise. Dabei kam es jedoch zu einer Neuschreibung des Namens: Nunmehr wurde ein Wassiliy Gawrilow genannt anstelle des vorherigen Wassiliy, Sohn des Gawrilow.

Befreiung Europas

Das Grab dokumentiert in außergewöhnlicher Weise zwei große europäische Ereignisse;

Literatur

Commons: Wassiliy Gawrilow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. deutschsprachige Inschrift auf der Rückseite des orthodoxen Kreuzes.
  2. 1 2 Der St. Nikolai-Friedhof und der Neustädter Friedhof, PDF-Broschüre der Stadt Hannover.
  3. Matthias Blazek: Das Kurfürstentum Hannover und die Jahre der Fremdherrschaft 1803–1813. Stuttgart 2007. S. 68; Jahrbuch der Geographischen Gesellschaft zu Hannover für 1940 und 1941. Im Auftrag des Vorstandes hrsg. von Erich Wunderlich, Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1940, S. 250.
  4. Zeitzeugenbericht in: Hannoverscher Anzeiger Nr. 89 v. 17. April 1913, S. 2, „Vor hundert Jahren“. Vgl. Reinhard Oberschelp: Niedersachsen 1760–1820. Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur im Land Hannover und Nachbargebieten. Bd. 1, Hildesheim 1982, S. 41.
  5. Obere Inschrift auf der Rückseite des Kreuzes.
  6. 1 2 Foto der Grabplatte.
  7. „altrussische“ Inschrift

Koordinaten: 52° 22′ 40,2″ N,  43′ 35,1″ O

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