We’wha [ˈwi ˈwɑ] (* 1849 in New Mexico; † 1896 ebenda) gilt als bekanntestes Mitglied der Lhamana, einer bis zum 20. Jahrhundert existierenden Randgruppe der Zuñi. Diese waren zwar männlichen Geschlechts, übernahmen aber zumeist Aufgaben, die üblicherweise von Frauen ausgeführt wurden. So bereitete We’wha Speisen zu und stellte Töpfer- sowie Webwaren her. Allerdings war We’wha auch in typischen Männerbereichen wie der Feldarbeit und der Leitung religiöser Rituale tätig. We’wha nahm damit eine spezielle Rolle unter den Lhamana ein, die meist nur körperlich schwere Frauenarbeiten ausführten. We’whas Geschlechtsidentität wurde auf der Grundlage unterschiedlicher anthropologischer Auffassungen kontrovers diskutiert.
Dank guter Englischkenntnisse genoss We’wha nicht nur bei benachbarten weißen Siedlern einen guten Ruf, sondern half auch der Ethnologin Matilda Coxe Stevenson bei deren Aufzeichnungen über die Zuñi. Im Rahmen dieser Mitarbeit traf We’wha auch den damaligen Präsidenten Grover Cleveland und trug dazu bei, das Volk der Zuñi in der US-amerikanischen Wissenschaft bekannter zu machen.
Frühe Jahre
We’wha wurde 1849 im Pueblo Anthill at the Middle of the World an der heutigen Grenze zwischen Arizona und New Mexico geboren. In diesem Jahr nahm der Stamm erstmals Kontakt mit in der Nähe wohnenden weißen Siedlern auf. Diese ließen die Zuñi unbehelligt und wurden im Gegenzug von ihnen bei territorialen Streitigkeiten mit den Navajo und Apachen unterstützt, mit denen die Zuñi verfeindet waren. Die Siedler schleppten jedoch die Pocken in den Ort ein, an denen We'whas Eltern vier Jahre später starben. Deswegen wurden die Kinder von einer Schwester des Vaters adoptiert. Trotz des neuen Umfelds blieb We’wha Mitglied in den Clans der Eltern, den Donashi:kwi sowie den Bit'chi:kwe, und nahm an deren traditionellen Riten teil. Der Adoptivvater, José Palle, war ein Regenpriester und bekleidete damit eine in der Zuñi-Kultur hochrangige Position. We’wha war ab diesem Zeitpunkt Mitglied der reichsten Familie im Pueblo; ihre Behausung war die größte im Dorf und diente nicht nur Palle als Wirkungsstätte, sondern auch als Zeremonienraum der wichtigen Medizinleute Ihewe:kwe.
In der Zuñi-Kultur wurden damals manche Kinder als Lhamana identifiziert; dies bedeutete, dass sie trotz ihres biologisch männlichen Geschlechts frauentypische Aufgaben wie Handarbeiten oder Kochen erlernten. Sie trugen sowohl Männer- als auch Frauenkleidung. Einzelne Lhamana waren daneben in für Männer vorgesehenen Gebieten wie der Jagd aktiv. We’wha nahm im Alter von zwölf Jahren erstmals an religiösen Ritualen für Jungen teil, wurde einige Jahre später jedoch von Frauen unterrichtet. Sie brachten We'wha unter anderem die Zubereitung von Maismehl sowie das Töpfern bei.
Zur selben Zeit, im Jahr 1864, gewannen die Siedler mit dem Stamm eine Schlacht gegen die Navajo. Nachdem diese in ein Indianerreservat verbannt worden waren, ließen sich einige Zuñi, unter anderem auch We’whas Familie, in dem von ihnen verlassenen Gebiet nieder. We’wha war für die dortige Farm verantwortlich, übernahm also erneut eine in der Zuñi-Kultur typische Männeraufgabe.
Zusammenleben mit Missionaren
Anfang der 1870er Jahre kümmerte sich We’wha weiterhin um die familieneigenen Felder, übernahm aber wegen des zunehmenden Alters der Tante zusammen mit einer Schwester auch vermehrt Haushaltstätigkeiten. 1877 kamen evangelische Missionare im Zuge der Peace Policy der Grant Administration in der Siedlung an. Diese Strategie sah vor, indigene Einwohner der USA nicht wie bislang üblich in Reservaten von der restlichen Bevölkerung abzuschotten, sondern sie durch Bekehrung zum Christentum in die Gesellschaft zu integrieren.
Taylor Filmore Ealy, ein presbyterianischer Geistlicher und Arzt, lebte ab dem 12. Oktober 1878 mit seiner Ehefrau, zwei Töchtern und einem Aushilfslehrer im Pueblo. Mit letzterem sollte er die Schule leiten, die ein Jahr zuvor für die Stammeskinder gebaut worden war. We’wha half Ealys Frau bei der Betreuung ihrer Kinder sowie der Hausarbeit, nähte zusammen mit ihr Kleidung für Dorfbewohner und unterrichtete gelegentlich in der Schule. Das Ehepaar entlohnte We’wha dafür mit hochwertigen Kleidern. 1881 verließen die Missionare die Siedlung wieder, da Missionserfolge ausblieben, die Schule so gut wie keinen Einfluss auf die Einwohner hatte und zuletzt ungenutzt geblieben war.
Freundschaft mit Matilda Coxe Stevenson
We’wha lernte 1881 die Ethnologin Matilda Coxe Stevenson kennen. Stevenson befand sich mit ihrem Ehemann James Stevenson im Auftrag der Smithsonian Institution auf einer Forschungsexpedition zu den Zuñi und zeigte sich bei ihrer Ankunft laut Tagebuchaufzeichnungen von We’whas Freundlichkeit und Intelligenz beeindruckt. Sie notierte auch, dass We’wha von den Erwachsenen des Pueblo aufgrund eines selbstbewussten, zornigen Temperaments zugleich respektiert und gefürchtet, dafür aber von den Kindern wegen des gütigen Umgangs mit ihnen sehr gemocht wurde.
Laut Stevenson erledigte We’wha für Männer vorgesehene rituelle sowie richterliche Aufgaben und kam gleichzeitig Frauenverpflichtungen wie Kleiderwäsche und Gartenarbeit nach. Durch regelmäßige Besuche Stevensons zwischen 1881 und 1896 entstand zwischen ihr und We’wha eine enge Freundschaft; We’wha stärkte in dieser Zeit dank immer besserer Englischkenntnisse zudem die Beziehung zwischen den Zuñi und den Weißen.
Bei ihrem ersten Besuch erklärte Stevenson dem Stamm die Verwendung von Seife. Kurz darauf begann We’wha, die Kleider der Missionare damit zu waschen, und erhielt dafür stets einige Silberdollar. We’wha ging schließlich zum Fort Wingate und reinigte die Kleidung der Soldaten sowie der Familie eines Hauptmanns. We’wha wusch auch für Siedler von außerhalb und gehörte damit zu den wenigen Zuñi, die gegen Bezahlung für die weiße Bevölkerung arbeiteten. Diese Personen waren hauptsächlich Lhamana, da sie handwerklich geschickter als die Männer des Stammes, aber körperlich stärker und ausdauernder als die Frauen waren.
Stevenson bat We’wha 1885, traditionelle Zuñi-Tonwaren anzufertigen, die im National Museum of American History in Washington, D.C. ausgestellt wurden. Sie handelte dabei nicht uneigennützig: Weil ihre durch We’whas Mithilfe entstandenen Berichte über das Volk der Zuñi auf großes Interesse gestoßen waren, wollte sie We’wha einflussreichen Personen vorstellen, um Fördergelder für weitere Expeditionen und neue Mitglieder für die von ihr geleitete Women’s Anthropological Society of America einzuwerben. We’wha töpferte nicht nur, sondern webte auch und stellte zahlreiche Körbe, Kleider, Decken und Schärpen her, die die Aufmerksamkeit des damals populären Nature Writers George Wharton James auf sich zogen.
Im Zuge der Ausstellung reiste Stevenson 1885 mit We’wha und weiteren Zuñi nach Washington, wo We’wha ein halbes Jahr bei den Stevensons lebte und die Mitglieder der gehobenen Gesellschaft sich von We’whas ihrer Ansicht nach charmanten Persönlichkeit begeistert zeigten. Schließlich wurden We’wha und Stevenson sogar im Weißen Haus von Präsident Grover Cleveland empfangen. We’wha machte auf ihn und seine Frau ebenfalls einen sehr positiven Eindruck, und er unterhielt sich mit Stevenson über die Bedeutung ihres Fachgebiets und ihrer Forschungen. Stevensons Bekanntheit in wissenschaftlichen Kreisen nahm dadurch so zu, dass sie einige Jahre später als erste Frau eine Anstellung an der Smithsonian Institution erhielt.
Letzte Jahre
Kurz nachdem We’wha ins Dorf zurückgekehrt war, kam es zu Konflikten zwischen den Zuñi und der US-Regierung aufgrund der gescheiterten Missionierungsversuche und der Weigerung des Stamms, in ein Indianerreservat umzusiedeln. Im Zuge dieser Spannungen wurden We’wha sowie fünf weitere hochrangige Zuñi, die religiöse Rituale leiteten, von amerikanischen Soldaten verhaftet. We’wha kam für einen Monat in ein örtliches Gefängnis, wobei die genauen Anklagepunkte nicht eindeutig geklärt sind; nach einem Augenzeugenbericht lauteten die Vorwürfe auf Hexerei und Widerstand gegen die Staatsgewalt.
We’wha starb 1896 im Alter von 46 oder 47 Jahren während des alljährlichen traditionellen Erntefestes Shalako an den Folgen einer Herzkrankheit. Die Stammesmitglieder bezeichneten We’whas Tod als Katastrophe; zudem kam er ihnen verdächtig vor, da We’whas Gesundheit sich ganz plötzlich verschlechtert hatte. Weil ein Ihewe:kwe behauptete, We’whas Herz sei durch Hammelfleisch vergiftet worden, geriet Marita, eine ältere Stammesangehörige, unter Mordverdacht. Sie sollte We’wha vergeblich um etwas Fleisch gebeten haben, weswegen sie nach Ansicht der Zuñi We’wha aus Wut verhext habe. Der Stamm befand Marita in einem Schauprozess für schuldig und folterte sie mehrmals. Darüber hinaus ritten einige Zuñi nach dem Verlust einer ihrer Ansicht nach wichtigen Führungspersönlichkeit des Dorfes zu nahegelegenen Ländereien, die sie ausplünderten. Die US-amerikanische Regierung nutzte die Vorfälle nach We’whas Tod als Vorwand, um endgültig die Kontrolle über die Lebensweise der Zuñi zu übernehmen.
Nach We’whas Tod entschieden sich nur noch sehr wenige Jungen, Lhamana zu werden. Dafür gab es vermutlich mehrere Gründe; neben einem von Stevenson beschriebenen eher mittelmäßigen Ruf der Lhamana in der Gemeinschaft, der vor allem durch We’whas Persönlichkeit stark verbessert worden war, lag dies wahrscheinlich auch an deren verringertem Aufgabenbereich. Lhamana wurden nur noch selten für religiöse Zeremonien eingesetzt, da sie im Gegensatz zu anderen Gruppen nicht als „heilige Personen“ anerkannt waren. Zudem veränderte sich unter dem Einfluss der US-amerikanischen Gesellschaft die Lebensweise der Zuñi immer mehr. Das letzte Mitglied der Lhamana starb 1937.
Geschlechtsidentität
We’whas Geschlechtsidentität wurde in der zeitgenössischen Wissenschaft mehrmals diskutiert. Laut dem Historiker Will Roscoe, der 1991 We’whas Biografie veröffentlichte, könne der Begriff Lhamana nicht einfach auf Homosexualität (damals vielfach mit Cross-Dressing gleichgesetzt, der Kleidungsweise der Lhamana nach Ansicht der Siedler) oder Hermaphroditismus (womit neben der eigentlichen Bedeutung der Intergeschlechtlichkeit auch geschlechtsuntypisches Verhalten wie Femininität bei Männern bezeichnet wurde) reduziert werden, wie es Siedler damals taten. Er passe auch nicht zu traditionellen westlichen Geschlechterrollen, sondern repräsentiere ein drittes Geschlecht, dessen Angehörige sich nach Ansicht der Zuñi in einer Art Mitte zwischen männlich und weiblich befanden. Eine Einordnung We’whas als transgeschlechtlich sei nicht korrekt, da die raw identity, also das biologische Geschlecht, nach We’whas Tod durch eine Hose repräsentiert worden sei, die unter den mit einem Kleid angezogenen Leichnam gelegt wurde. Letzteres stünde für die im Laufe des Lebens aus persönlichen Erfahrungen geformte cooked identity. Roscoe, ein LGBT-Aktivist seit Studienzeiten, erhielt für das Werk unter anderem einen Lambda Literary Award als bestes Sachbuch mit queerer Thematik.
Roscoes Auffassung wird von einigen, vor allem im Bereich LGBT-Geschichte Forschenden geteilt, während andere ihr kritisch gegenüberstehen und die These, die Lhamana seien der Beweis für eine liberale Einstellung der Zuñi, die seit Beginn ihrer Existenz das Prinzip eines dritten Geschlechts gekannt und toleriert hätten, für eine Romantisierung durch einzelne queere Aktivisten erklären. Vielmehr sei die Tradition im 16. Jahrhundert entstanden, als Kriegsgefangene der Zuñi gezwungen worden seien, Frauenkleider zu tragen und Frauenaufgaben zu übernehmen. Lhamana existierten mehrere Jahrhunderte später immer noch, waren nun allerdings einheimische Jungen, die typische Frauentätigkeiten wie Kleiderwäsche bevorzugten. We’wha gehörte zu ihnen, wurde jedoch zunächst als männlich betrachtet und bei den ko'tikili aufgenommen. Diese stellten während ritueller Tänze die Geschichten verschiedengeschlechtlicher Kachinas in für jede Rolle entsprechender Kleidung nach. Die Zuñi glaubten, dass die Tänzer während dieses Rituals mit den Geistern eins würden. Allerdings war der Zweck dieser Zeremonien, auf die sich die Teilnehmer intensiv, unter anderem durch Fasten oder die Einnahme von Emetika vorbereiteten, weder Unterhaltung noch ein Spiel mit Geschlechterrollen, sondern eine Bitte an die Götter um günstige Wetterbedingungen für die verschiedenen Erntezeiten. In vielen Zuñi-Pueblos waren Mädchen bei den ko'tikili gar nicht zugelassen, in We’whas Pueblo nur ein paar erwachsene Frauen.
Erst in der Pubertät stand We’wha vor der freien Wahl, als Mann weiterzuleben oder „offiziell“ zum Lhamana zu werden, wobei diese Entscheidung keinen Einfluss auf die Mitgliedschaft bei den ko'tikili hatte. We’wha entschied sich für Letzteres, obwohl die Lhamana Gegenstand von Ablehnung und Spott der Stammesmitglieder waren. We’wha wurde wie alle anderen Lhamana von nahezu allen Stammesmitgliedern mit weiblichen Pronomen angeredet. Andererseits wurde We’wha auf einem Männerfriedhof begraben, und als Stevenson nach Betrachtung des unbekleideten Leichnams verwundert nach We’whas Geschlecht fragte, erhielt sie die Antwort She is a man („Sie ist ein Mann“).
Stevenson äußert sich in ihren detaillierten Schilderungen der Zuñi nur vage zur Frage von We’whas Geschlechtsidentität. In ihrem 1905 veröffentlichten Buch über die Zuñi beschreibt sie ihre Überraschung, als sie nach We’whas Tod feststellte, dass We’wha ein Frauenkleider tragender Mann gewesen sei, der sein biologisches Geschlecht so sorgfältig verheimlicht habe, dass sie ihn immer für eine Frau gehalten habe, auch wenn einige Stammesmitglieder ihn zum Hermaphroditen erklärten. Sie werde für We’wha auch weiterhin weibliche Pronomen verwenden, denn das sei nicht nur die Sitte des Stammes gewesen, auch sie selbst könne ihre hingebungsvolle und treue Freundin in keinem anderen Lichte sehen.
Roscoe verwendete im Gegensatz zu Stevenson in seiner Biografie männliche Pronomina für We’wha und berief sich dabei ebenfalls auf den Satz She is a man. Er deutete ihn so, dass die Zuñi We’wha immer als biologisch männlich verstanden hätten, was er im Englischen wiedergeben wolle. Stevenson verzichtete dagegen auf eine Deutung der Zuñi-Ansicht über die Geschlechtsidentität der Lhamana. Stattdessen erklärte sie in ihren Aufzeichnungen, dass das „soziale Geschlecht“ von Mitgliedern der Zuñi-Gemeinschaft nicht notwendigerweise von deren biologischem Geschlecht abhänge.
Roscoe wurde daher der Vorwurf gemacht, We’wha einseitig als homosexuellen Mann darzustellen und dabei eine eurozentrische Auffassung von Homosexualität zugrunde zu legen. Er missachte damit die kulturelle Spezifität der Zuñi, die Lhamana praktisch immer mit weiblichen Pronomen bezeichneten. Die letztlich unklare Definition der Zuñi von Geschlechtsidentität lasse sich nicht mit westlichen Definitionen vergleichen; daher sei es angebracht, die Frage von We’whas Geschlechtsidentität offen zu lassen. Stevenson sei, verglichen mit Roscoe, möglicherweise die bessere Anthropologin, weil sie im Sinne eines Kulturrelativismus unterschiedliche Verständnisse von Sexualität und Geschlechtsidentität zuzulassen bereit sei.
We’wha selbst hatte weder gegen Stevensons wechselnde Pronomen noch gegen Familienmitglieder und Freunde, die Lhamana grundsätzlich mit femininen Pronomen anredeten, etwas einzuwenden. Anderen Stammesmitgliedern, die für Lhamana beide Formen benutzten, widersprach We’wha ebenso wenig wie Einwohnern von Washington, die weibliche Pronomina verwendeten. Ohnehin nahm We’wha unter den damaligen Lhamana eine spezielle Position ein. Diese wurden zum Großteil in Gebieten eingesetzt, die zwar typisch für Frauen, aber für diese körperlich anstrengend waren, beispielsweise Gipsen, Töpfern und Weben. We’wha hingegen übernahm neben diesen Aufgaben freiwillig weitere, die von beiden Geschlechtern ausgeführt wurden. So kümmerten sich eigentlich Stammesfrauen um das Schöpfen von Lehm auf einer für die Zuñi heiligen Anhöhe, während männliche und weibliche ko'tikili-Mitglieder den Kor'kokshi imitierten, eine Stammrolle We’whas. Ein weiteres Lhamana-Mitglied, das zur selben Zeit in We’whas Pueblo lebte, beschränkte sich nur auf Töpfern und Weben.
Ehrungen
Der US-amerikanische Schriftsteller und Hochschullehrer Paul Elliott Russell wählte We’wha in seinem Sachbuch The Gay 100: A Ranking of the Most Influential Gay Men and Lesbians, Past and Present aus dem Jahr 1995 auf den 53. Platz der 100 bedeutendsten queeren Personen der Weltgeschichte.
We’wha ist seit November 2018 auf einer Gedenkplatte des Rainbow Honor Walk in San Francisco verewigt. Dieser ähnelt dem Hollywood Walk of Fame und besteht aus Bodenplatten mit Fotografien und Kurzbiografien von LGBT-Personen aus dem In- und Ausland, die die Welt nach Ansicht der Initiatoren nachhaltig beeinflusst haben.
Am 1. November 2021, zu Beginn des Native American Heritage Month, wurde in den USA ein Google Doodle veröffentlicht, das aus einem gezeichneten Bild von We’wha beim Weben bestand. Durch Anklicken des Doodles gelangten die Nutzer zu einem Spiel, bei dem in mehreren Leveln Webmuster vervollständigt werden mussten. Nach dem erfolgreichen Beenden eines Levels wurde ein kurzer Infotext über We’wha, die Lhamana sowie die Zuñi eingeblendet. Die Zeichnungen stammten von der Zuñi-Künstlerin Mallery Quetawki und während des Spiels war Hintergrund-Gesang der Zuñi-Tanzgruppe Zuni Olla Maidens zu hören.
Literatur
- Will Roscoe: The Zuni Man-woman. University of New Mexico Press, Albuquerque 1991, ISBN 0-8263-1370-1.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Chuck Stewart: Gay and Lesbian Issues: A Reference Handbook. ABC-Clio, Santa Barbara 2003, ISBN 1-85109-372-9, S. 170.
- ↑ Will Roscoe: The Zuni Man-woman. University of New Mexico Press, Albuquerque 1991, ISBN 0-8263-1370-1, S. 30–31.
- ↑ Will Roscoe: The Zuni Man-woman. University of New Mexico Press, Albuquerque 1991, ISBN 0-8263-1370-1, S. 38.
- ↑ Matilda Coxe Stevenson: The Zuni Indians: Their Mythology, Esoteric Fraternities, and Ceremonies. BiblioLife, Charleston 2015, ISBN 978-0-8263-1370-6, S. 380.
- ↑ Brian Joseph Gilley: Becoming Two-Spirit: Gay Identity and Social Acceptance in Indian Country. University of Nebraska Press, Lincoln 2006, ISBN 0-8032-7126-3, S. 8.
- ↑ Will Roscoe: The Zuni Man-woman. University of New Mexico Press, Albuquerque 1991, ISBN 0-8263-1370-1, S. 38–40.
- ↑ Will Roscoe: The Zuni Man-woman. University of New Mexico Press, Albuquerque 1991, ISBN 0-8263-1370-1, S. 42.
- ↑ Will Roscoe: The Zuni Man-woman. University of New Mexico Press, Albuquerque 1991, ISBN 0-8263-1370-1, S. 43.
- ↑ Norman J. Bender: Missionaries, Outlaws, and Indians. University of New Mexico Press, Albuquerque 1984, ISBN 0-8263-0758-2, S. 153.
- 1 2 Will Roscoe: The Zuni Man-woman. University of New Mexico Press, Albuquerque 1991, ISBN 0-8263-1370-1, S. 46.
- ↑ Darlis Miller; Louis A. Hieb: Matilda Coxe Stevenson: Pioneering Anthropologist. University of Oklahoma Press, Norman 2007, ISBN 978-0-8061-3832-9, S. 40.
- ↑ Matilda Coxe Stevenson: The Zuni Indians: Their Mythology, Esoteric Fraternities, and Ceremonies. BiblioLife, Charleston 2015, ISBN 978-0-8263-1370-6, S. 37.
- ↑ Suzanne Bost: Mulattas and Mestizas: Representing Mixed Identities in the Americas, 1850–2000. University of Georgia Press, Athens 2005, ISBN 0-8203-2781-6, S. 137 ff.
- ↑ Matilda Coxe Stevenson: The Zuni Indians: Their Mythology, Esoteric Fraternities, and Ceremonies. BiblioLife, Charleston 2015, ISBN 978-0-8263-1370-6, S. 380 ff.
- ↑ Eliza McFeely: The Zuni and the American Imagination. Farrar, Straus and Giroux, New York City 2015, ISBN 978-0-8263-1370-6, S. 44.
- ↑ Darlis Miller; Louis A. Hieb: Matilda Coxe Stevenson: Pioneering Anthropologist. University of Oklahoma Press, Norman 2007, ISBN 978-0-8263-1370-6, S. 72.
- ↑ George Wharton James: New Mexico the Land of the Delight Makers: The History of Its Ancient Cliff Dwellings. The Page Company, Boston 1920, ISBN 0-936755-12-1, S. 62 ff.
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- ↑ Chuck Stewart: Proud Heritage: People, Issues, and Documents of the LGBT Experience. ABC-Clio, Santa Barbara 2014, ISBN 978-0-8263-1370-6, S. 345.
- ↑ Will Roscoe: The Zuni Man-woman. University of New Mexico Press, Albuquerque 1991, ISBN 0-8263-1370-1, S. 109.
- ↑ Lee Wind: No Way, They Were Gay? Hidden Lives and Secret Loves. Lerner Publishing Group, Minneapolis 2021, ISBN 978-1-72842-758-4, Kapitel We'wha.
- ↑ Will Roscoe: The Zuni Man-woman. University of New Mexico Press, Albuquerque 1991, ISBN 0-8263-1370-1, S. 111.
- ↑ Chuck Stewart: Gay and Lesbian Issues: A Reference Handbook. ABC-Clio, Santa Barbara 2003, ISBN 1-85109-372-9, S. 171.
- ↑ Sabine Lang: Men as Women, Women as Men: Changing Gender in Native American Cultures. University of Texas Press, Austin 2010, ISBN 978-0-292-77795-8, S. 121 ff.
- ↑ Will Roscoe: The Zuni Man-woman. University of New Mexico Press, Albuquerque 1991, ISBN 0-8263-1370-1, S. 212.
- ↑ Will Roscoe: The Zuni Man-woman. University of New Mexico Press, Albuquerque 1991, ISBN 0-8263-1370-1, S. 25.
- ↑ Will Roscoe: The Zuni Man-woman. University of New Mexico Press, Albuquerque 1991, ISBN 0-8263-1370-1, S. 108.
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- ↑ Will Roscoe: The Zuni Man-woman. University of New Mexico Press, Albuquerque 1991, ISBN 0-8263-1370-1, S. 125.
- ↑ Will Roscoe: The Zuni Man-woman. University of New Mexico Press, Albuquerque 1991, ISBN 0-8263-1370-1, S. 144.
- ↑ Harry Hay, Will Roscoe: Radically Gay: Gay Liberation in the Words of Its Founder. Beacon Press, Boston 1996, ISBN 0-8070-7080-7, S. 282.
- ↑ 4th Annual Lambda Literary Awards. In: Lambda Literary Foundation. 14. Juli 1992, abgerufen am 21. November 2021 (englisch).
- ↑ Katherine Crawford-Lackey, Megan E. Springate: Identities and Place: Changing Labels and Intersectional Communities of LGBTQ and Two-Spirit People in the United States. Berghahn Books, New York 2019, ISBN 1-78920-480-1, S. 70.
- ↑ Lee Wind: No Way, They Were Gay? Hidden Lives and Secret Loves. Lerner Publishing Group, Minneapolis 2021, ISBN 978-1-72842-758-4, Kapitel We'wha.
- ↑ Leila J. Rupp, Susan K. Freeman: Understanding and Teaching U.S. Lesbian, Gay, Bisexual, and Transgender History. University of Wisconsin Press, Madison 2014, ISBN 978-0-299-30244-3, S. 125.
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- 1 2 3 4 5 Sabine Lang: Men as Women, Women as Men: Changing Gender in Native American Cultures. University of Texas Press, Austin 2010, ISBN 978-0-292-77795-8, S. 78 ff.
- ↑ Felicitas Goodman, Seth Josephson: Shamanism: An Encyclopedia of World Beliefs, Practices, and Culture. ABC-Clio, Santa Barbara 2004, ISBN 0-8263-1370-1, S. 348–349.
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- ↑ Matilda Coxe Stevenson: The Zuni Indians: Their Mythology, Esoteric Fraternities, and Ceremonies. BiblioLife, Charleston 2015, ISBN 978-0-8263-1370-6, S. 311.
- ↑ Matilda Coxe Stevenson: The Zuni Indians: Their Mythology, Esoteric Fraternities, and Ceremonies. BiblioLife, Charleston 2015, ISBN 978-0-8263-1370-6, S. 311–312.
- ↑ Christopher William Roebuck: “Workin’ It”: Trans* Lives in the Age of Epidemic. University of California, Berkeley, Berkeley 2013, S. 44. (PDF).
- ↑ Christopher William Roebuck: “Workin’ It”: Trans* Lives in the Age of Epidemic. University of California, Berkeley, Berkeley 2013, S. 36. (PDF).
- ↑ Christopher William Roebuck: “Workin’ It”: Trans* Lives in the Age of Epidemic. University of California, Berkeley, Berkeley 2013, S. 44. (PDF).
- ↑ Suzanne Bost: Mulattas and Mestizas: Representing Mixed Identities in the Americas, 1850–2000. University of Georgia Press, Athens 2010, ISBN 978-0-8203-2721-1, S. 137.
- ↑ Gary David Comstock, Susan E. Henking: Que(e)rying Religion: A Critical Anthology. Bloomsbury Academic, London 1997, ISBN 0-8264-0924-5, S. 91.
- ↑ Martha C. Ward, Monica D. Edelstein: A World Full of Women. Taylor & Francis, Milton Park 2015, ISBN 978-1-317-34247-2, S. 160.
- ↑ Kor'kokshi wurde nach einer Schlacht von Göttinnen gefangen genommen. Für sein unbeherrschtes Verhalten wurden ihm Frauenkleider angezogen, zudem wurde er Opfer einer sexuellen Gewalttat. Danach lebte er unter dem Namen Ko'lhama weiter, also ein Mann, der dauerhaft eine feminine Kleidungsweise angenommen hat. Diese Legende gilt zudem als Ursprungssage der Lhamana.
- ↑ Paul Elliott Russell: The Gay 100: A Ranking of the Most Influential Gay Men and Lesbians, Past and Present. Carol Publishing Group, Secaucus 1995, ISBN 0-8065-1591-0, Kapitel We'wha.
- ↑ Steven Bracco: 2nd Phase Of Castro's 'Rainbow Honor Walk' Plaques Installed. In: Hoodline. 8. November 2017, abgerufen am 6. November 2021 (englisch).
- ↑ Celebrating the late We:wa. In: Google. 1. November 2021, abgerufen am 6. November 2021 (englisch).
- ↑ Steven Musil: Google Doodle highlights Zuni leader We:wa for Native American Heritage Month. In: CNET. 31. Oktober 2021, abgerufen am 6. November 2021 (englisch).