Die Kirche St. Quirinus Wolkertshofen ist eine ehemalige Wehrkirche in Wolkertshofen und Filialkirche der katholischen Pfarrei St. Nikolaus Nassenfels im oberbayerischen Landkreis Eichstätt.

Beschreibung

Die Filialkirche steht unter Denkmalschutz (Nummer=D-1-76-149-14). Nach der Denkmalliste umfasst der Komplex die Chorturmanlage, einen Saalbau mit Walmdach, dessen Turmuntergeschosse romanischen Ursprungs sind. Der barocke Aufbau stammt aus dem Jahr 1687 und wurde durch den Eichstätter Baumeister Jakob Engel errichtet, zudem ein Langhaus von 1713–1715 und die spätmittelalterliche Friedhofsbefestigung mit Torturm.

Der Hochaltar ist aus der Zeit um 1700, die Seitenaltäre werden auf die Mitte des 17. Jahrhunderts datiert.

Eine Besonderheit ist das mechanische Uhrwerk von 1925 in der Turmuhr des Uhrmachers L. M. Riedl aus Nürnberg, das bis heute noch täglich per Hand aufgezogen werden muss.

Im Dezember 2021 wurde das Kirchengebäude bis auf weiteres wegen Einsturzgefahr gesperrt.

Geschichte

1456 stiftete der Nassenfelser Pfarrer und Domherr zu Freising Hermann Schreiber ein „Widdum“ zu Wolkertshofen. In den Unterlagen wird 1689 vermerkt, dass der Turm und die Friedhofsmauer repariert worden seien. 1713 bis 1715 betrugen die Kosten für die Turmreparatur sowie die Erweiterung und den Neubau des Langhauses 1.320 Gulden. 1755 übernimmt das Bistum die Kosten von 160 Gulden für den Bau des Kirchturms, da sich der frühere Decimator, das Kloster Rebdorf, weigert zu zahlen. 1836 erfolgt für 234 Gulden eine weitere Reparatur der Kirche. 2012 wurde die Sanierung des Glockenstuhls abgeschlossen.

Orgel

2017 wurde eine neue Orgel der Orgelwerkstatt Wegscheider aus Dresden mit zwei Manualen und 480 Pfeifen eingeweiht. Das Instrument verfügt über zehn Register mit einer Wechselschleife und einem Vorabzug. Die Disposition lautet wie folgt:

I Manual C–f3
Principal8′
Octave4′
Octave2′
Quinte113
II Manual C–f3
Gedackt8′
Quintadena8′
Rohrflöte4′
Nasat3′
Principal2′
Terz135
Pedal C–d1
Subbass16′

Glocken

Das vierstimmige Geläut ( g'-h'-d''-e'' ) besteht aus drei Glocken der Passauer Glockengießerei Rudolf Perner aus dem Jahr 1950 sowie einer 1924 in Kempten gegossenen Glocke von Heinrich Ulrich.

Commons: St. Quirinus (Wolkertshofen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Neu, Volker Liedke: Oberbayern. Hrsg.: Michael Petzet, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (= Denkmäler in Bayern. Band I.2). Oldenbourg, München 1986, ISBN 3-486-52392-9.
  2. Felix Mader: Bezirksamt Eichstätt (= Die Kunstdenkmäler von Mittelfranken. Band 2). Oldenbourg Verlag, München 1983, ISBN 3-486-50505-X, S. 359–362 (Unveränderter Nachdruck der Ausg. München 1928).
  3. Wer hat an der Uhr gedreht? Die Kirchturmuhr in Wolkertshofen. Bistum Eichstätt, 23. März 2016, abgerufen am 9. Januar 2022.
  4. Eva Chloupek: Gotteshaus geschlossen. St. Quirinus ist zu: Wolkertshofener sind erschüttert und hoffen, dass die Filialkirche noch eine Zukunft hat. Eichstätter Kurier, 23. Dezember 2021, abgerufen am 9. Januar 2022.
  5. Home - Katholische Pfarrei St. Nikolaus in Nassenfels. Abgerufen am 9. Januar 2022.
  6. Franz Xaver Buchner: Nassenfels. In: Das Bistum Eichstätt. Band 2. Brönner & Daentler, Eichstätt 1938, DNB 365380032, S. 213–219.
  7. Thomas Hollinger: Wolkertshofen: Neuer Glockenstuhl für St. Quirin. In: Eichstätter Kurier. 8. Mai 2012, abgerufen am 9. Januar 2022.
  8. Wolkertshofen: "Jahrhundertprojekt". In: Eichstätter Kurier. 30. Mai 2017, abgerufen am 21. September 2020.
  9. Wolkertshofen, Filialkirche St. Quirinus. In: Glockenklaenge.de. Abgerufen am 9. Januar 2022.

Koordinaten: 48° 47′ 52,8″ N, 11° 15′ 43,6″ O

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