Weilers Stadt Wächtersbach | |
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Koordinaten: | 50° 17′ N, 9° 19′ O |
Höhe: | 145 m ü. NHN |
Fläche: | 1,18 km² |
Einwohner: | 466 (30. Jun. 2021) |
Bevölkerungsdichte: | 395 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1970 |
Postleitzahl: | 63607 |
Vorwahl: | 06053 |
Lage von Weilers in Wächtersbach | |
Weilers ist der nach Einwohnerzahl kleinste Ortsteil der Stadt Wächtersbach, im hessischen Main-Kinzig-Kreis und gehört neben Aufenau, Hesseldorf und Neudorf zu seinen Talgemeinden. Drei weitere Ortsteile Wittgenborn, Waldensberg und Leisenwald liegen auf der Spielberger Platte.
Geografie
Geografische Lage
Das Dorf liegt zwischen Spessart und Vogelsberg am Rande des Büdinger Waldes, drei Kilometer nordöstlich von der Kernstadt Wächtersbach entfernt, linksseits der Bracht.
Nachbargemeinden
Weilers ist über die Kreisstraße K 886 an die Ortsteile Hesseldorf im Süd-Westen und an Neudorf im Süden angebunden. Im Norden grenzt Weilers an Schlierbach, einen Ortsteil der Gemeinde Brachttal.
Brachttal | Bad Soden | |
Wittgenborn, Hesseldorf | Salmünster | |
Wächtersbach | Aufenau | Neudorf |
Geschichte
Mittelalter
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung des Orts erfolgte im Jahr 1354 unter dem Namen Wilers. Gegründet wurde er von Konrad IV. von Trimberg. Eine Kapelle wird in Weilers im gleichen Jahr genannt. 1365 gab es dort bereits eine Mühle. Vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert hatte der Ort Holz- und Hute- beziehungsweise Mastungsrechte im Büdinger Wald, er war den sogenannten eingeforsteten Dörfern (wie etwa Breitenborn) gleichgestellt worden.
Neuzeit
1832 wurde von Graf Adolf II. von Ysenburg-Wächtersbach in Weilers, zusammen mit anderen Teilhabern, die Waechtersbacher Keramik gegründet. Am 1. Oktober 1832 begann in Weilers die Produktion, in einer angemieteten Hofraite, bis sie bereits nach zwei Jahren (1834) nach Schlierbach verlegt wurde.
Von 1821 bis 1866 gehörte das Dorf zum kurhessischen, von 1866 bis 1945 zum preußischen und von 1945 bis 1970 zum hessischen Kreis Gelnhausen.
Bis 1967 verband die Vogelsberger Südbahn die Stadt Wächtersbach mit der Kinzigtalbahn und führte über Birstein zur Vogelsbergbahn mit der Endstation Bahnhof Hartmannshain. Weilers hatte eine Haltestelle an dieser Bahn. Heute führt auf der ehemaligen Bahntrasse der Südbahnradweg, ein bequemer Radweg nach Norden, der einen Anschluss an den Vulkanradweg darstellt.
Hessische Gebietsreform
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Weilers am 31. Dezember 1970 zusammen mit Hesseldorf, Neudorf und Wittgenborn, auf freiwilliger Basis, in die Stadt Wächtersbach eingemeindet. Für alle Stadtteile wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Weilers 477 Einwohner. Darunter waren 24 (5,0 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 75 Einwohner unter 18 Jahren, 219 zwischen 18 und 49, 96 zwischen 50 und 64 und 180 Einwohner waren älter. Die Einwohner lebten in 210 Haushalten. Davon waren 63 Singlehaushalte, 66 Paare ohne Kinder und 60 Paare mit Kindern, sowie 21 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 45 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 138 Haushaltungen lebten keine Senioren.
Einwohnerentwicklung
Weilers: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2021 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 172 | |||
1840 | 196 | |||
1846 | 208 | |||
1852 | 203 | |||
1858 | 155 | |||
1864 | 165 | |||
1871 | 169 | |||
1875 | 167 | |||
1885 | 158 | |||
1895 | 165 | |||
1905 | 202 | |||
1910 | 210 | |||
1925 | 212 | |||
1939 | 211 | |||
1946 | 322 | |||
1950 | 311 | |||
1956 | 275 | |||
1961 | 263 | |||
1967 | 276 | |||
1970 | 298 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 477 | |||
2021 | 466 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: ; Zensus 2011; Stadt Wächtersbach |
Historische Religionszugehörigkeit
• 1885: | 143 evangelische (= 99,35 %), ein katholischer (= 0,65 %) Einwohner |
• 1961: | 223 evangelische (= 84,79 %), 35 katholische (= 13,31 %) Einwohner |
Politik
Der Ortsbeirat für den Ortsbezirk Weilers besteht aus vier Mitgliedern. Der derzeitige Ortsvorsteher ist Glen Lawrence, der Stellvertreterposten ist Rene Kersten.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehrsanbindung
Straße
Im Westen bindet die Kreisstraße 886 an die Bundesstraße B 276, die nördlich in den Vogelsberg, und südlich zur Kernstadt Wächtersbach führt und den Autobahnanschlussstelle Bad Orb/Wächtersbach (AS 45) der Autobahn A 66, die nach Frankfurt und Fulda führt.
Bahn
Der nächste barrierefreie Bahnhof ist Wächtersbach. Die hier verkehrende Regionalbahn Fulda–Frankfurt (RE 50) hat einen Stundentakt. Hinzu kommt die Regionalbahn Wächtersbach–Frankfurt (RB 51). Der Bahnhof ist behindertengerecht ausgebaut.
Radwege
Weilers liegt am Vogelsberger Südbahnradweg, welcher durch das Brachttal führt. Auf dieser Route verkehrte bis 1967 die heute stillgelegte Vogelsberger Südbahn. Anschluss besteht auch zum Hessischen Radfernweg R3. Er führt als Rhein-Main-Kinzig-Radweg von Rüdesheim nach Tann in der Rhön.
Am Bahnhof Wächtersbach und in Hesseldorf besteht Anschluss an den Vogelsberger Vulkan Express, einem Fahrradbus. Von Bad Orb über Wächtersbach kommend, verkehrt er entlang des Vulkanradweges, von Anfang Mai bis Ende Oktober an Samstagen, Sonn- und Feiertagen. Die Endhaltestellen der Linie sind Bad Orb und Hoherodskopf. Es gelten die Tarife des Rhein-Main-Verkehrsverbundes.
Nahverkehr
Mit der Buslinie – MKK-76, Birstein – Wächtersbach – Bad Soden-Salmünster ist der Ortsteil mit den Gemeinden in Kinzig- und Brachttal und darüber hinaus verbunden.
Freiwillige Feuerwehr
Die Freiwillige Feuerwehr Weilers hat im Ort einen eigenen Stützpunkt. Mit ihrem Gründungsjahr 1883 zählt sie zu den älteren Feuerwehren des Kreises. In den Statuten von 1892 beschreibt sie sich selber als „ … Vereinigung tüchtiger, opferbereiter Männer ..., welche jederzeit bereit sind, sich willig in den Dienst der öffentlichen Ordnung zu stellen. Sie bestehe Gott zur Ehr’, dem Nächsten zur Wehr“. In dieser Zeit bestand sie schon aus 23 Männern. Die Mitglieder und ihre Familien wirkten von Anfang an auch prägend für das gesellschaftliche Leben des Ortes.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kulturdenkmäler
Bildung
Kindertagesstätte
Die Kindertagesstätte Abenteuerland im nahen Stadtteil Hesseldorf ist für Kinder im Alter von 1 bis 10 Jahren ausgelegt. „Die Einrichtung umfasst 4 Gruppen und hat Plätze für maximal 87 gleichzeitig anwesende Kinder“.
Schulen
Im Stadtzentrum von Wächtersbach befindet sich die Grundschule Kinderbrücke sowie eine kooperative Gesamtschule, die Friedrich-August-Genth-Schule. Alle Ortsteile sind mit Buslinien an das Schulzentrum der Kernstadt Wächtersbach angebunden. Für den gymnasialen Abschluss steht das Grimmelshausen-Gymnasium Gelnhausen zur Verfügung.
Dorfgemeinschaftshaus
Weilers verfügt über ein Dorfgemeinschaftshaus. Neben der kommunalen Nutzung kann die Einrichtungen auch für private Veranstaltungen aller Art, Familienfeiern, Präsentationen, Seminare und Ähnliches gebucht werden.
Vereine
- Damen-Gymnastik-Verein Wächtersbach-Weilers
- Sportgemeinschaft Hesseldorf-Weilers-Neudorf 1963 e.V.
- 1. Pétanque-Club-Wächtersbach e.V.
- Freiwillige Feuerwehr
Neben den örtlichen Vereinen in Weilers, gibt es eine Reihe von gesamt-gemeindlichen Vereinen in Wächtersbach.
Persönlichkeiten
Mit Weilers verbundene Persönlichkeiten und Familien
- Dietrich Faulhaber (um 1325–vor 1380), (Sohn von Berthold Faulhaber und Gele Schultheiß), und seine Frau Luckard erwarben am 2. Juni 1365 von Konrad von Trimberg das Dorf Weilers. Der Ort blieb etwa 250 Jahre, bis es am 26. März 1603, als Lehen bei der Familie Faulhaber.
- Adolf II. zu Ysenburg-Wächtersbach (1795–1859), gründete in Weilers, gemeinsam mit weiteren Teilhabern, am 8. Juni 1832 eine keramische Fabrik, die Waechtersbacher Keramik. Nachdem es den Gesellschaftern 1833 gelang, die für den Produktionsprozess wichtige Schlierbacher Mühle zu erwerben, wurde die Produktion zum 1. Januar 1834 von Weilers nach Schlierbach verlegt.
Literatur
- Literatur über Weilers nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
- Suche nach Weilers. In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
Weblinks
- Stadtteil Weilers. In: Webauftritt. Stadt Wächtersbach
- Weilers, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 5 Weilers, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- 1 2 Personen mit Haupt- oder alleiniger Wohnung in den Stadtteilen. In: Webauftritt. Stadt Wächtersbach, abgerufen im Juni 2022.
- ↑ K.-P. Decker, „Zur frühen Geschichte des Dorfes Weilers, Von der Gründung des Ortes durch die Herren von Trimberg bis zur Eingliederung in die Grafschaft Ysenburg“, S. 1
- ↑ Ysenburg und Büdingen in Wächtersbach, Adolf Graf zu. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Wächtersbacher Keramik. Verkehrs- und Gewerbeverein Wächtersbach e.V., archiviert vom am 21. Juli 2013; abgerufen im August 2018.
- ↑ Detailverliebt: geschaffen von Designern aus verschiedenen Epochen... von Eberhard Traum
- ↑ Eingliederung der Gemeinden Hesseldorf, Neudorf, Weilers und Wittgenborn in die Stadt Wächtersbach im Landkreis Gelnhausen vom 5. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 3, S. 110, Punkt 111 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5 MB]).
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 628 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Wächtersbach, abgerufen im August 2020.
- 1 2 3 Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 32 und 86, archiviert vom am 11. Juli 2021 . Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Ortsbeirat Hesseldorf. In: Webauftritt. Stadt Wächtersbach, abgerufen im Juni 2022.
- ↑ , Autobahn A 66, aufgerufen am 24. August 2021
- ↑ Birstein – Perle des Vogelsberges. In: www.birstein.de. Abgerufen am 12. Januar 2017.
- ↑ , Buslinie MKK-76 (Memento des vom 20. Oktober 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 19. Oktober 2021
- ↑ Feuerwehr Weilers
- ↑ Kindertagesstätte Abenteuerland (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2023. Suche in Webarchiven.) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.