Zum Welterbe in Iran (englisch World Heritage Sites in Iran) gehören (Stand 2023) 27 UNESCO-Welterbestätten, darunter 25 Stätten des Weltkulturerbes und zwei Stätten des Weltnaturerbes. Der Iran ist der Welterbekonvention 1975 beigetreten, die erste Welterbestätte wurde 1979 in die Welterbeliste aufgenommen. Die bislang letzte Welterbestätte wurde 2023 eingetragen.

Welterbestätten

Die folgende Tabelle listet die UNESCO-Welterbestätten in Iran in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Welterbeliste (K – Kulturerbe, N – Naturerbe, K/N – gemischt, (G) – auf der Liste des gefährdeten Welterbes).

 Karte mit allen Koordinaten von Welterbestätten: OSM

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Ruinenstadt Tschogha Zanbil
(Lage)
1979 K 113 Die Ruinen der heiligen Stadt des Königreichs Elam, umgeben von drei riesigen konzentrischen Mauern, befinden sich in Tchogha Zanbil. Gegründet c. 1250 v. Chr. Blieb die Stadt unvollendet, nachdem sie von Assurbanipal überfallen worden war, wie die Tausenden von unbenutzten Steinen auf der Baustelle zeigten.
Ruinen von Persepolis
(Lage)
1979 K 114 518 von Darius I. gegründet, war Persepolis die Hauptstadt des Achaimenidenreiches. Es wurde auf einer riesigen halb-künstlichen, halb-natürlichen Terrasse errichtet, wo der König der Könige einen eindrucksvollen Palastkomplex schuf, der von mesopotamischen Modellen inspiriert wurde. Die Bedeutung und Qualität der monumentalen Ruinen machen es zu einer einzigartigen archäologischen Stätte.
Meidān-e Emām (Platz des Imams) von Isfahan
(Lage)
1979 K 115 Der Meidān-e Emām (urspr. und z. T. heute noch: Naqsch-e Dschahan, d. h. Abbild der Welt) wurde Anfang des 17. Jahrhunderts von Shah Abbas I. dem Großen erbaut und an allen Seiten von monumentalen Gebäuden umgeben, die durch eine Reihe von zweistöckigen Arkaden miteinander verbunden sind. Die Stätte ist für die Königliche Moschee, die Moschee von Sheykh Lotfollah, die Pracht bekannt Portico von Qaysariyyeh und der Timurid Palast aus dem 15. Jahrhundert. Sie sind ein eindrucksvolles Zeugnis für das soziale und kulturelle Leben in Persien während der Safawidenzeit.
Archäologische Stätte Tacht-e Suleiman
(Lage)
2003 K 1077 Die archäologische Stätte Takht-e Soleyman im Nordwesten des Iran liegt in einem Tal in einer vulkanischen Bergregion. Das Gelände umfasst das wichtigste zoroastrische Heiligtum, das teilweise in der Ilkhanidenzeit (13. Jahrhundert) wiederaufgebaut wurde, sowie einen Tempel der Sasanidenzeit (6. und 7. Jahrhundert), der Anahita gewidmet ist. Die Website hat eine wichtige symbolische Bedeutung. Die Entwürfe des Feuertempels, des Palastes und des allgemeinen Grundrisses haben die Entwicklung der islamischen Architektur stark beeinflusst.
Pasargadae
(Lage)
2004 K 1106
Bam und seine Kulturlandschaft
(Lage)
2004 K 1208 Bam stand nach dem verheerenden Erdbeben zwischen 2004 und 2013 auf der Roten Liste.
Soltaniye
(Lage)
2005 K 1188 mit Öldscheitü-Mausoleum
Behistun
(Lage)
2006 K 1222
Armenische Klosteranlagen im Iran 2008 K 1262 Beinhaltet die Ensembles rund um das Kloster Sankt Thaddäus, das Kloster Sankt Stephanos und die Kapelle von Dsordsor
Historisches Hydraulik-System von Shushtar – Brücken, Dämme, Kanäle, Gebäude und Wassermühlen 2009 K 1315 u. a. Band-e Kaisar
Ensemble Scheich Safi al-din Khānegāh in Ardabil 2010 K 1345 in der Stadt Ardabil
Historischer Basar in Täbris 2010 K 1346 in der Stadt Täbris
Persische Gärten 2011 K 1372 9 Gärten: Mahan-e Kerman, Abbas Abad in Behschar, Bagh-e Fin in Kaschan, Tschehel Sotun in Isfahan, Bagh-e Eram und Gärten von Pasargadae in Schiras, Doulat Abad und Pahlewan Pur in Yazd und Akbarieh Birdschand
Jame-Moschee in Isfahan 2012 K 1397
Mausoleum Gonbad-e Qābus 2012 K 1398 53 Meter hohes Mausoleum des Ziyariden-Herrschers Qabus
Golestan-Palast in Teheran 2013 K 1422
Ruinen von Schahr-e Suchte 2014 K 1456 Die archäologische Fundstätte lieferte wichtige Informationen über bronzezeitliche Besiedlungen der Region (3. Jtd. v. Chr.)
Kulturlandschaft von Maymand 2015 K 1423
Susa 2015 K 1455
Wüste von Lut 2016 N 1505

Qasabeh-Qanat in Gonabad
(weitere Bilder)
Die persischen Qanate 2016 K 1506 umfasst 11 Qanate, d. h. unterirdische Kanalsysteme, welche Grundwasser von den höher gelegenen Gebieten zu Siedlungen oder zu bewässernden Flächen leiten.
Altstadt von Yazd 2017 K 1544
Archäologische Landschaft der Sassaniden in der Region Fars 2018 K 1568 Die archäologischen Überreste von Bischapur und Firuzabad dienen als außergewöhnliches Beispiel für Städte aus der Frühzeit der Sassaniden und das Monument von Sarvestan veranschaulicht den Einfluss der Sassaniden-Architektur auf die frühe islamische Baukunst. Alle Städte befinden sich in der Provinz Fars.
Hyrkanische Wälder
(Lage)
2019, 2023 N 1584 2019 wurden 15 Schutzgebieten entlang des Kaspischen Meers eingetragen. 2023 wurde das Welterbe um 2 weitere Schutzgebiete im Iran, sowie 3 Schutzgebiete in Aserbaidschan erweitert.

Veresk-Brücke
Transiranische Eisenbahn
(Lage)
2021 K 1585 1394 km lange Transiranische Eisenbahn
Kulturlandschaft Hawraman/Uramanat
(Lage)
2021 K 1647 historische Dörfer in der Provinz Kordestān
Die persische Karawanserei 2023 K 1668 Auswahl von 54 Karawansereien.

Erfüllte Kriterien für Welterbe: ii., iii.

Tentativliste

In der Tentativliste sind die Stätten eingetragen, die für eine Nominierung zur Aufnahme in die Welterbeliste vorgesehen sind.

Aktuelle Welterbekandidaten

Mit Stand 2023 sind 59 Stätten in der Tentativliste von Iran eingetragen, die letzten Eintragungen erfolgten 2021. Die folgende Tabelle listet die Stätten in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Tentativliste.

 Karte mit allen Koordinaten aktueller Welterbekandidaten: OSM

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Historisches Ensemble von Qasr-e Shirin 1997 K 889
Firuzābād Ensemble 1997 K 893 Wurde zwar bereits 2018 auf die Welterbeliste aufgenommen (Ref. 1568), steht aber immer noch auf der Tentativliste.
Jame-Moschee von Isfahan
(Lage)
1997 K 888 Wurde zwar bereits 2012 auf die Welterbeliste aufgenommen (Ref. 1397), steht aber immer noch auf der Tentativliste.
Susa
(Lage)
1997 K 894 Susa wurde 2015 in die Liste des Welterbes eingetragen (Ref. 1455) steht aber weiterhin noch auf der Tentativliste.
Naqsch-e Rostam und Naqsch-e Radschab 1997 K 898 umfasst die archäologischen Stätten Naqsch-e Rostam und Naqsch-e Radschab in der Provinz Fars
Tappe Sialk
(Lage)
1997 K 900 Tappe Sialk ist auch Bestandteil eines späteren Vorschlags, (Ref. 5187) aber auch weiterhin als eigenständiger Kandidat auf der Tentativliste eingetragen.
Taq-e Bostan
(Lage)
2007 K 5182
Kuh-e Chwadscha
(Lage)
2007 K 5184

Säulen in Istachr
Persepolis und andere relevante Bauwerke 2007 K 5186 Die geplante Erweiterung der Welterbestätte Persepolis (Ref. 114) umfasst unter anderem den Heiligen Berg Kuh-e Mehr (Kuh-e Rahmat), die königlichen Mausoleen in Naqsch-e Radschab (vgl. Ref 898) und die Stadt Istachr
Historisch-kulturelle Achse von Fin, Sialk, Kaschan 2007 K 5187 Beinhaltet unter anderem das bereits 1997 vorgeschlagene Tappe Sialk (Ref. 900) und den persischen Garten von Fin in der Gegend der Stadt Kaschan.
Historisches Ensemble von Qasr-e Schirin 2007 K 5188 Überarbeiteter Vorschlag von 1997, der jedoch auch weiterhin gelistet ist
Historisches Monument von Kangavar 2007 K 5189 Der 220 m × 212 m große Gebäudekomplex, auch bekannt als Tempel der Anahita, wurde auf einer die Ebene von Kangavar überblickenden Felsplattform errichtet.
Historische Stadt Meybod 2007 K 5193
Historischer Hafen Siraf 2007 K 5195
BW Qaisariye-Basar
(Lage)
2007 K 5196 Basar in der Stadt Lar
Historisches Dorf Abyāneh 2007 K 5197
Bastam und Kharghan
(Lage)
2007 K 5198 umfasst den Komplex mit dem Mausoleum des Bāyazīd Bistāmī in der Stadt Bastam in der Provinz Semnan, die Hauptmoschee der Stadt, den Kashaneh-Turm und einem Teil der alten Stadtmauer.
Historische Textur von Dāmghān 2007 K 5200
Die Kultur-Naturlandschaft von Rāmsar 2007 K/N 5201
Kabud-Moschee 2007 K 5202 Auch bekannt als Blaue Moschee von Täbris.
Kulturlandschaft von Tūs 2007 K 5203
Historische Stadt Masuleh 2007 K 5204
Kulturlandschaft von Alamut 2007 K 5206
Zozan 2007 K 5208 Historische Stadt im Osten der Provinz Razavi-Chorasan.
Chorramabad-Tal 2007 K 5209 Tal in Lorestan im Zagros-Gebirge mit prähistorischen Fundplätzen und historischen Stätten.
Dschiroft 2007 K 5210

Robat-Sharaf
Ghaznawidisch-Seldschukische Achse in Chorasan 2007 K 5211 Stätten aus der Zeit der Ghaznawiden- und Seldschuken-Herrschaft in Chorasan, u. a. die Karawansereien Robat-Sharaf und Robat-Mahi, der historische Komplex von Sang Bast, das Loghman-Baba-Mausoleum und andere
Insel Qeschm 2007 K/N 5215
Arasbaran-Schutzgebiet 2007 N 5217
Sabalan 2007 N 5218 Der 4820 m hohe Schichtvulkan ist der dritthöchste Berg des Iran. Sein Kratersee einer der weltweit höchstgelegenen Süßwasserseen.
Chabr-Nationalpark und Rutschun-Wildtierschutzgebiet 2007 N 5219 umfasst den Chabr-Nationalpark und das Rutschun-Wildtierschutzgebiet in der Provinz Kerman
Ali-Sadr-Höhle 2007 N 5220
Seidenstraße 2008 K 5268 umfasst stätten an den Teilabschnitten der Seidenstraße, die durch den Iran verlaufen.
Die naturhistorische Landschaft von Izeh 2008 K 5269
Zand-Ensemble in der Provinz Fars 2008 K 5270 Bauwerksensemble aus der Zeit der Zand-Dynastie (1750–1794) in der Stadt Schiras in der Provinz Fars, die der Dynastiegründer Karim Khan zu seiner Residenz gemacht hatte, umfasst unter anderem die Zitadelle des Karim Khan, die Vakil-Moschee und den Vakil-Basar.
Historisch-kulturelle Struktur von Kerman 2008 K 5271
Hegmataneh 2008 K 5271
Auswahl historischer Brücken 2008 K Etwa 60 Brücken in der Provinz Lorestan
Biosphärenreservat Turan 2008 N 5275
Hamun-See 2008 N 5276
Hara-Schutzgebiet 2008 N 5277
Damawand 2008 N 5278 Der inaktive Vulkan ist der höchste Berg des Iran. In seiner Umgebung gibt es eine Vielzahl von Thermalquellen und eine artenreiche Flora und Fauna.
Windmühlen des Iran 2017 K 6192 Asbads sind eine traditionelle Form von Windmühlen im Iran (Persische Windmühle)
Naturhistorischer Komplex und Höhle von Karaftu 2017 K/N 6193
Heiliger Komplex des Imam Reza 2017 K 6194
Industrielles Textilerbe im Zentralen Hochland des Iran 2017 K 6196 Teppichfabriken u. a. in Isfahan und Yazd
Salzstöcke des Iran 2017 N 6198
Große Mauer von Gorgan 2017 K 6199
Das Persische Haus im Hochland des Iran 2017 K 6200 z. B. Abbasi-Bürgerhaus in Kaschan
Universität Teheran 2017 K 6201
Kloster zum heiligen Amenaprkich (Vank-Kathedrale) 2019 K 6385
Valiasr-Straße 2019 K 6387
Architektur der historischen Siedlungen entlang der Nordküste des Persischen Golfes (Siraf, Kong, Laft, Kish und Mokran) 2021 K 6550 5 Siedlungen: Siraf, Kong (Iran), Laft, Kish und Mokran
Chega Sofla (Rituelle Landschaft von Chega Sofla) 2021 K 6549
BW Kulturlandschaft des historischen Kong Hafens
(Lage)
2021 K 6551
Langlebige Bäume im Iran 2021 N 6552
Serielle Nominierung von Teherans Modernem architektonischem Erbe 2021 K 6548
Sheikh Ahmad-e Jām Khaneghah und Mausoleum Komplex (Mazar-e Jām) 2021 K 6553

Ehemalige Welterbekandidaten

Diese Stätten standen früher auf der Tentativliste, wurden jedoch wieder zurückgezogen oder von der UNESCO abgelehnt. Stätten, die in anderen Einträgen auf der Tentativliste enthalten oder Bestandteile von Welterbestätten sind, werden hier nicht berücksichtigt.

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Historisch-Natürliche Achse der Stadt Isfahan 2007–2013 K 5176 fünf Stätten entlang der Hauptachse der Stadt Isfahan, die das historische Wachstum und die städtebauliche Planung der Stadt veranschaulichen.
Golestan-Nationalpark
(Lage)
2007–2013 N 5213
Die Persischen Caravanserei 2007-2023 K 5205 2 Komponenten wurden auf der Sitzung 2023 aus der Nominierung gestrichen: Mādar Shāh in Isfahan und Yām, da sie beide zu Luxus-Hotels umgebaut wurden.
Commons: Welterbestätten im Iran – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Iran auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch)

Einzelnachweise

  1. Iran. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 21. September 2023 (englisch).
  2. Tentativliste von Iran. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 21. September 2023 (englisch).
  3. Former Tentative Sites of Iran. In: World Heritage Site. Abgerufen am 1. April 2018 (englisch).

Fußnoten

  1. Deutsche Bezeichnungen entsprechend Welterbeliste. In: unesco.de. Deutsche UNESCO-Kommission, abgerufen am 9. August 2021., ggf. mit Anpassung der Transkription
  2. Dort ist jedoch neben dem überarbeiteten Vorschlag für Qasr-e Schirin von 2007 auch noch der ursprüngliche Vorschlag von 1997 aufgeführt, so dass diese Stätte dort doppelt verzeichnet ist.
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