Werner Alfred Zehden (* 2. Mai 1911 in Berlin; † 28. September 1991 ebenda) war ein deutscher Politiker und Verfolgter des Nationalsozialismus. Er war Träger des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Leben

Zehden war der Sohn des Patentanwalts Dr. Alfred Zehden und dessen Ehefrau Anna. Er war seit 1933 Mitglied der SPD und musste nach sechs Semestern sein Studium der Rechtswissenschaften und Nationalökonomie in Berlin wegen angeblicher „marxistischer Betätigung“ aufgeben. Von 1944 bis 1945 war er, gemäß nationalsozialistischer Diktion als Halbjude eingeordnet, in einem Arbeitslager der Organisation Todt inhaftiert.

Er war seit dem 19. Mai 1945 mit Agnes Meißner verheiratet und hatte zwei Kinder.

Nach dem Krieg war Zehden zunächst in der Geschäftsleitung einer Chemiefirma tätig. Zwischen 1951 und 1955 übte er das Amt des Bezirksbürgermeisters von Steglitz aus. Von 1955 bis 1976 war er Verwaltungsdirektor im Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin. 1957 trennte sich Werner Zehden von der SPD und trat der FDP bei. Doch schon 1959 kehrte er in die SPD zurück. Von 1963 bis 1971 war er Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin. Er war Mitgründer und Vorsitzender des Bundes der Verfolgten des Naziregimes (BVN).

Am 5. Mai 1976 wurde er zum Stadtältesten von Berlin ernannt. Nach seinem Tod bekam er ein Ehrengrab der Stadt Berlin auf dem evangelischen Luther-Friedhof in Berlin-Lankwitz.

Werke

  • Stacheldraht. Ein Tagebuch. Mit einer Einführung von Peter Steinbach. 1. Auflage, Passau 1990.

Literatur

  • Werner Breunig, Andreas Herbst (Hrsg.): Biografisches Handbuch der Berliner Abgeordneten 1963–1995 und Stadtverordneten 1990/1991 (= Schriftenreihe des Landesarchivs Berlin. Band 19). Landesarchiv Berlin, Berlin 2016, ISBN 978-3-9803303-5-0, S. 404.
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