Wernges
Koordinaten: 50° 41′ N,  25′ O
Höhe: 366 m ü. NHN
Fläche: 9,81 km²
Einwohner: 229 (31. Dez. 2016)
Bevölkerungsdichte: 23 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 36341
Vorwahl: 06641
Wernges, Luftaufnahme (2015)

Wernges ist ein Ortsteil der Stadt Lauterbach im mittelhessischen Vogelsbergkreis mit rund 200 Einwohnern.

Geschichte

Überblick

Die älteste erhaltene schriftliche Erwähnung des Ortes unter dem Namen Wernichiz stammt aus dem Jahr 1285.

Der Ort gehörte zur Herrschaft Riedesel. Dort galten die Riedesel‘schen Verordnungen aus dem 18. Jahrhundert als Partikularrecht. Das Gemeine Recht galt nur, soweit diese Verordnungen keine Bestimmungen enthielten. Dieses Sonderrecht behielt theoretisch seine Geltung auch während der Zugehörigkeit zum Großherzogtum Hessen im 19. Jahrhundert, in der gerichtlichen Praxis wurden aber nur noch einzelne Bestimmungen angewandt. Das Partikularrecht wurde zum 1. Januar 1900 von dem einheitlich im ganzen Deutschen Reich geltenden Bürgerlichen Gesetzbuch abgelöst. Gericht der ersten Instanz war ab 1821 bis 1879 das Landgericht Lauterbach, anschließend das Amtsgericht Lauterbach.

Zum 1. Juli 1971 wurde die Gemeinde Wernges im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Kreisstadt Lauterbach eingegliedert. Für Wernges wurde, wie für die übrigen durch die Gebietsreform nach Lauterbach eingegliederten Gemeinden, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.

Staats- und Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten, in denen Wernges lag, und deren Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Wernges 228 Einwohner. Darunter waren 3 (1,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 45 Einwohner unter 18 Jahren, 81 zwischen 18 und 49, 42 zwischen 50 und 64 und 51 Einwohner waren älter. Die Einwohner lebten in 87 Haushalten. Davon waren 18 Singlehaushalte, 24 Paare ohne Kinder und 33 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 21 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 48 Haushaltungen lebten keine Senioren.

Einwohnerentwicklung

Wernges: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2016
Jahr  Einwohner
1834
 
220
1840
 
244
1846
 
272
1852
 
282
1858
 
272
1864
 
312
1871
 
300
1875
 
264
1885
 
270
1895
 
261
1905
 
300
1910
 
273
1925
 
245
1939
 
247
1946
 
385
1950
 
345
1956
 
265
1961
 
255
1967
 
253
1970
 
274
1980
 
?
1990
 
?
2003
 
237
2007
 
234
2011
 
228
2016
 
229
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS; Stadt Lauterbach; Zensus 2011

Historische Religionszugehörigkeit

 1961:230 evangelische (= 80,20 %), 25 katholische (= 9,80 %), 13 jüdische (= 2,11 %) Einwohner

Politik

Ortsvorsteher ist Thomas Bernges (Stand: August 2016).

Kulturdenkmäler

Die Kirche stammt aus dem 18. Jahrhundert.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Wernges

Infrastruktur

In der Gemarkung von Wernges befindet sich der Flugplatz Lauterbach für Sport- und Segelflugzeuge.

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Trennung zwischen Justiz: Landgericht Lauterbach und Verwaltung.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 Wernges, Vogelsbergkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 17. April 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. 1 2 Einwohnerzahlen nach Ortsteilen. (PDF; 55 kB) In: Internatauftritt. Stadt Lauterbach, archiviert vom Original; abgerufen im Mai 2018.
  3. Arthur Benno Schmidt: Die geschichtlichen Grundlagen des bürgerlichen Rechts im Großherzogtum Hessen. Curt von Münchow, Giessen 1893, S. 29, Anm. 92 und S. 103, Anm. 14.
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 28, S. 1117, Punkt 988; Abs. 1. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,0 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 367.
  6. Hauptsatzung. (PDF; 30 kB) §; 6. In: Webauftritt. Stadt Lauterbach, abgerufen im März 2019.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Die Zugehörigkeit der Zent Lauterbach anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  10. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 13 ff., § 24 Punkt d) XI. A. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. 1 2 3 Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 38 und 78, archiviert vom Original am 27. Oktober 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  12. Ortsvorsteher in den Stadtteilen. In: Internetauftritt. Stadt Lauterbach, abgerufen am 15. November 2021.
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