Der Wetzlar Kurier ist ein seit 1982 bestehendes rechtskonservatives und CDU-nahes Anzeigenblatt im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis, das der Wetzlarer Bundestagsabgeordnete Hans-Jürgen Irmer herausgibt, dem es seit 1990 gehört. Die monatlich erscheinende Zeitung mit einer Auflage von 125.000 Stück wird gratis an die Haushalte im Lahn-Dill-Kreis verteilt und hat einen Anzeigenanteil von über einem Drittel.
Ausrichtung
Irmer versteht den Wetzlar Kurier als Gegengewicht zur Wetzlarer Neuen Zeitung (WNZ), der er Zensur und Monopolmissbrauch vorwirft, da sie die politische Arbeit der CDU im Lahn-Dill-Kreis umgehe. Infolgedessen finden sich im Wetzlar Kurier regelmäßig Berichte über Aktivitäten der örtlichen CDU. Die WNZ wies diese Vorwürfe zurück; verglichen mit anderen Parteien sende die CDU eine Vielzahl an Pressemitteilungen ein, die eine Tageszeitung nicht alle berücksichtigen könne.
Kontroversen
Einige Aussagen und Forderungen im Wetzlar Kurier errangen in der Vergangenheit überregionales Medieninteresse. Der Zeitung wurde dabei von Bündnis 90/Die Grünen vorgeworfen, Vorurteile aktiv zu schüren und mit Ressentiments zu spielen. In zwei Fällen wurde 2004 der Presserat angerufen. Dazu gehörte auch die Forderung des Wetzlar Kuriers, man müsse eine Anklage wegen Hochverrats an Deutschland gegen den Erweiterungskommissar Günter Verheugen (SPD) erheben, aufgrund seines Wunsches, den Beitritt der Türkei in die EU zu forcieren.
Irmer musste am 31. Januar 2015 von seinem Amt als stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion in Hessen zurücktreten, weil er für eine Anzeige im Wetzlar Kurier kritisiert wurde, blieb aber Abgeordneter. Er hatte dort für den rechtsextremen Verein Die Deutschen Konservativen geworben.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Sebastian Hell: Irmer wieder, Lotta Ausgabe 57 vom 1. November 2014
- ↑ Peter Lückemeier: Auf höchstem Qualifikationsniveau. In: FAZ.net. 7. Januar 2013, abgerufen am 13. Oktober 2018.
- ↑ mr: Zensur? Monopolmissbrauch? In: welt.de. 17. Dezember 2000, abgerufen am 7. Oktober 2018.
- ↑ Astrid Geisler: CDU-Rechtsaußen entmachtet, taz.de, 2. Februar 2015, abgerufen am: 2. Februar 2015.