Wilhelm Martin Heinrich Scheffer (* 2. Dezember 1844 in Marburg; † 20. März 1898 in Königsbrunn) war ein deutscher Verwaltungsjurist, Richter und Reichstagsabgeordneter.

Leben

Scheffer besuchte das Gymnasium Philippinum Marburg und studierte von 1863 bis 1867 Rechts- und Staatswissenschaften an der Philipps-Universität Marburg, der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Er wurde Mitglied des Corps Nassovia Würzburg (1864) und des Corps Hasso-Nassovia (1865).

Von 1868 bis 1873 war er Kammergerichtsreferendar. Im Deutsch-Französischen Krieg war er neun Monate in der Deutschen Verwaltung zu Châlons-en-Champagne, Versailles und Troyes tätig. Von 1873 an war er Staatsanwaltsgehilfe in Breslau und von 1877 an mit der Verwaltung der Staatsanwaltsstelle in Meseritz betraut. 1878 wurde er Regierungsassessor in Münster, 1881 Landrat des Kreises Ahaus und 1882 Landrat des Kreises Schlochau. 1888 ging er als Oberregierungsrat nach Bromberg und 1890 als stellvertretender Regierungspräsident zum Regierungsbezirk Düsseldorf. 1896 wurde er Richter am Preußischen Oberverwaltungsgericht.

Für den Wahlkreis Regierungsbezirk Marienwerder 7 (SchlochauFlatow) und die Deutschkonservative Partei saß er von 1884 bis 1890 im Reichstag (Deutsches Kaiserreich). Weiter war er zwischen 1886 und 1888 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses und des Westpreußischen Provinziallandtages.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Kösener Korps-Listen 1910, 208/294, 161/275
  2. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 22.
  3. Mann, Bernhard (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Düsseldorf : Droste Verlag, 1988, S. 338 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien : Bd. 3); zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 156–160.
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