Wolferode
Koordinaten: 50° 54′ N,  59′ O
Höhe: 235 (224–267) m ü. NHN
Fläche: 2,44 km²
Einwohner: 450 ca.
Bevölkerungsdichte: 184 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1974
Postleitzahl: 35260
Vorwahl: 06425

Wolferode ist ein Stadtteil von Stadtallendorf im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf. Der Ort liegt nördlich des Hauptorts in der Westhessischen Senke. Durch den Ort führt die Landesstraße 3071. Der öffentliche Personennahverkehr wird durch eine Stadtbusverbindung nach Stadtallendorf sichergestellt.

Geschichte

Ortsgeschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Wolferode erfolgte unter dem Namen de Wolvolderode um das Jahr 1260 in einer Urkunde des Klosters Haina. Weitere Erwähnungen erfolgenden unten den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung): Wolferode (1358), Welferoda (1359), Wulferode (1381) und Wolferode (1382).

Der Ort gehörte ursprünglich zur Grafschaft Ziegenhain und fiel mit dieser im Jahre 1450, nach dem Tod Johanns II., des letzten Grafen von Ziegenhain, an die Landgrafschaft Hessen.

1909 wurde die evangelische Fachwerkkirche gebaut; sie gehört zum Kirchspiel Josbach.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen kam die die bis dahin selbständige Gemeinde Wolferode zum 1. Juli 1974 kraft Landesgesetz zur Stadt Allendorf, Landkreis Marburg (damalige amtliche Bezeichnung der Stadt). Für Wolferode wurde ein Ortsbezirk eingerichtet.

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten, denen Wolferode angehört(e):

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Wolferode 435 Einwohner. Darunter waren 12 (2,8 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 66 Einwohner unter 18 Jahren, 180 zwischen 18 und 49, 105 zwischen 50 und 64 und 87 Einwohner waren älter. Die Einwohner lebten in 171 Haushalten. Davon waren 39 Singlehaushalte, 54 Paare ohne Kinder und 57 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 33 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 105 Haushaltungen lebten keine Senioren/-innen.

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon
 1502:4 Männer
 1577:28 Hausgesesse
 1629:11 Dienste, 2 Einläuftige
 1681:8 hausgesessene Mannschaften
 1747:40 Haushalte
 1838:Familien: 51 nutzungsberechtigte, 6 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 10 Beisassen
Wolferode: Einwohnerzahlen von 1780 bis 2011
Jahr  Einwohner
1780
 
214
1800
 
?
1834
 
326
1840
 
375
1846
 
384
1852
 
381
1858
 
368
1864
 
370
1871
 
340
1875
 
345
1885
 
348
1895
 
298
1905
 
352
1910
 
381
1925
 
367
1939
 
386
1946
 
565
1950
 
507
1956
 
441
1961
 
440
1967
 
424
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
435
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS; ; Zensus 2011

Historische Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon
 1861:222 evangelisch-lutherische, 147 evangelisch-reformierte, ein katholischer, 8 jüdische Einwohner
 1885:331 evangelische (= 97,35 %), zwei katholischer (= 0,59 %) und 7 jüdische (= 2,06 %) Einwohner
 1961:435 evangelische (= 98,86 %), 5 römisch-katholische (= 1,14 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon
 1780:2 Maurer, 2 Wagner, 3 Schneider, 10 Leineweber, 1 Ziegler, 1 Musikant, 6 Tagelöhner(-innen), 2 Lohnschäfer, 1 Branntweinbrenner, 3 Müller.
 1838:Familien: 34 Ackerbau, 7 Gewerbe, 26 Tagelöhner
 1961:Erwerbspersonen: 129 Land- und Forstwirtschaft, 73 Produzierendes Gewerbe, 16 Handel und Verkehr, 11 Dienstleistungen und Sonstiges.

Politik

Für Wolferode besteht ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Er umfasst das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Wolferode. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 58,19 %. Alle Kandidaten gehörten der „Bürgerliste Wolferode“ an. Der Ortsbeirat wählte Manfred Dönges zum Ortsvorsteher.

Kultur und Infrastruktur

  • In Wolferode gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus.
  • Der Dorfplatz wurde 1979 neu gebaut.
  • Am 12. Mai 2011 wurde Wolferode in der Hessenschau als Dolles Dorf gezogen; am 14. Mai 2011 wurde der Filmbeitrag dazu in der Hessenschau gezeigt.

Persönlichkeiten

  • Konrad Fischer (Landrat) (* 1895 in Wolferode; † 1982), Zahnarzt und Landrat

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Trennung zwischen Justiz (Justizamt Rauschenberg) und Verwaltung.
  3. Am 1. Juli 1974 als Ortsbezirk zur Stadt Allendorf.
  4. Am 31. Januar 1977 Umbenennung nach Stadt Stadtallendorf.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 6 7 8 Wolferode, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 15. März 2016). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Einwohnerzahl im Internetauftritt von Stadtallendorf, abgerufen im März 2013
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Biedenkopf und Marburg und der Stadt Marburg (Lahn) (GVBl. II 330-27) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 154, § 8 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 404.
  5. 1 2 Hauptsatzung. (PDF; 143 kB) § 7. In: Webauftritt. Stadtallendorf, abgerufen im September 2021.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Georg Landau: Beschreibung des kurfürstenthums Hessen. T. Fischer, Kassel 1842, S. 370 (online bei HathiTrust’s digital library).
  8. Die Zugehörigkeit des Amtes Rauschenberg anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  9. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 117 f. (online bei Google Books).
  10. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 74
  11. 1 2 3 Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 32 und 70, archiviert vom Original am 27. Oktober 2020.
  12. Ergebnis der Ortsbeiratswahlen Wolferode. In: Votemanager. Stadt Stadtallendorf, abgerufen im September 2023.
  13. Ortsvorsteher. In: Webauftritt. Stadt Stadtallendorf, abgerufen im September 2023.
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