Wolfgang Kuhr (* 31. März 1933 in Gütersloh) ist ein ehemaliger deutscher Banker, Kommunalpolitiker und Rechtsanwalt. Er war Vorstandsmitglied der WestLB sowie Oberkreisdirektor des Landkreises Herford.

Leben

Wolfgang Kuhr studierte von 1954 bis 1958 Rechts- und Staatswissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Er ging nach dem Assessorexamen ab. Seine Dissertation Die kommunalen Sparkassen in der Bundesrepublik Deutschland und die Liberalisierung der europäischen Finanzdienste im Rahmen der Vollendung des europäischen Binnenmarktes im Jahre 1992. Ein Beitrag zum Verhältnis der kommunalen Selbstverwaltung zur Europäisierung des Politikprozesses reichte er 1991 ein. Zunächst war er von 1962 bis 1965 im Bankhaus Hermann Lampe in Bielefeld als Handlungsbevollmächtigter angestellt. 1965 wurde das SPD-Mitglied zum stellvertretenden Oberkreisdirektor des Landkreises Herford und noch im selben Jahr zum amtierenden Oberkreisdirektor gewählt. In seinen Verantwortungsbereich fielen unter anderem der Bau eines Schwerpunktkrankenhauses und dreier Berufsschulen des Kreises. Er begleitete auch die Umsetzung der kommunalen Gebietsreform. Zum Jahresbeginn 1975 trat er eine Stelle als Generalbevollmächtigter der damaligen Westdeutschen Landesbank Girozentrale (kurz: WestLB) in Düsseldorf an. Im darauffolgenden Jahr wurde er stellvertretendes Mitglied des Vorstands der Landesbank und 1977 rückte er zum ständigen Vorstandsmitglied auf. Er war außerdem Chefjurist der WestLB. 1988 endete das Beschäftigungsverhältnis. Bis März 1988 saß er auch im Aufsichtsrat der Landesentwicklungsgesellschaft Nordrhein-Westfalen. Zuletzt war er als selbstständiger Rechtsanwalt in Münster tätig.

Nebenher engagierte sich Kuhr ehrenamtlich. So war er im Westfälischen Heimatbund aktiv, übernahm über 20 Jahre lang die Aufgaben eines Schatzmeisters für das Konvent der Westfälischen Genossenschaft des Johanniterordens in Bad Oeynhausen, führte als Präsident den DRK-Landesverband Westfalen-Lippe in finanziell gesündere Zeiten und war Vorsitzender des Kuratoriums des Freiherr-vom-Stein-Instituts Münster. Schließlich unterrichtete er noch als Lehrbeauftragter am Institut für Politikwissenschaft an der Wilhelms-Universität in Münster.

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 Redaktionsbüro Harenberg: Knaurs Prominentenlexikon 1980. Die persönlichen Daten der Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. Mit über 400 Fotos. Droemer Knaur, München/Zürich 1979, ISBN 3-426-07604-7, Kuhr, Wolfgang, S. 254.
  2. 1 2 3 4 5 Wolfgang Kuhr und das Freiherr-vom-Stein-Institut. In: Kommunalwissenschaftliches Institut der Juristischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Janbernd Oebbecke (Hrsg.): Newsletter des Kommunalwissenschaftlichen Instituts. Ausgabe 5. Sommersemester 2014. Münster 2014, S. 17 (jura.uni-muenster.de [PDF; 6,4 MB; abgerufen am 13. Juli 2018]).
  3. Rudolf Herit: Wenn die Köpfe rollen. Die neue Krise der Westdeutschen Landesbank. In: zeit.de. 27. Januar 1984, S. 3, abgerufen am 13. Juli 2018.
  4. Ist eine Stilfrage. In: Der Spiegel. Nr. 2/1978, 9. Januar 1978, Poullain, S. 60 f. (spiegel.de [abgerufen am 13. Juli 2018]).
  5. Landesentwicklungsgesellschaft Nordrhein-Westfalen für Städtebau, Wohnungswesen und Agrarordnung GmbH (LEG) in Düsseldorf. Änderung in der Besetzung des Aufsichtsrates der Landesentwicklungsgesellschaft Nordrhein-Westfalen. Bek. d. Landesentwicklungsgesellschaft v. 20.4.1988. In: Landesregierung Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Ministerialblatt für das Land Nordrhein-Westfalen. Nr. 27. A. Bagel Verlag, 5. Mai 1988, ISSN 0177-3569, II. Veröffentlichungen, die nicht in die Sammlung des bereinigten Ministerialblattes für das Land Nordrhein-Westfalen (SMBl. NW.) aufgenommen werden, S. 475 (nrw.de [PDF; 762 kB; abgerufen am 13. Juli 2018]).
  6. 1 2 25 Jahre Landesverdienstorden: Ministerpräsidentin Kraft zeichnet 16 Bürgerinnen und Bürger mit Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen aus. Dr. Wolfgang Kuhr aus Münster. In: land.nrw. Land Nordrhein-Westfalen, Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen, Christian Wiermer, 7. April 2011, abgerufen am 13. Juli 2018.
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