Woryny
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Woryny
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Bartoszyce
Gmina: Górowo Iławeckie
Geographische Lage: 54° 18′ N, 20° 35′ O
Einwohner: 227 (2021)
Postleitzahl: 11-220
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NBA
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Piasek/DW 512Bądle–Glamsiny ↔ Wojmiany/DW 511
Czyprki → Woryny
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Woryny (deutsch Worienen) ist ein Ort in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Er gehört zur Gmina Górowo Iławeckie (Landgemeinde Landesberg (Ostpreußen)) im Powiat Bartoszycki (Kreis Bartenstein (Ostpr.)).

Geographische Lage

Woryny liegt in der nördlichen Mitte der Woiwodschaft Ermland-Masuren, zehn Kilometer südwestlich der früheren und heute auf russischem Hoheitsgebiet gelegenen Kreisstadt Preußisch Eylau (russisch Bagrationowsk) bzw. 17 Kilometer nordwestlich der heutigen Kreismetropole Bartoszyce (deutsch Bartenstein).

Geschichte

Ortsgeschichte

1251 wurde das damalige Wore erstmals urkundlich erwähnt und dann Woria und bereits in der Zeit vor 1785 Worienen genannt. 800 Meter östlich des Dorfes stand ein Sägewerk, das dem Ort überregionale Bedeutung verschaffte. Das Gut Worienen war von 1763 bis 1833 im Besitz der Familie von Domhardt, danach stand es bis 1841 unter der Leitung des Rittmeisters von Kositzki sowie dann bis 1866 im Eigentum der Familie Gützlaff.

Am 7. Mai 1874 wurde Worienen Amtsdorf und damit namensgebend für einen Amtsbezirk im Kreis Preußisch Eylau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen mit anfangs elf zugehörigen Orten. Am 24. Juli 1874 wurde aus einem Teil des Gutsbezirks Worienen der Gutsbezirk Müggen (polnisch Migi) herausgegliedert und verselbständigt.

Von 1866 bis 1876 gehörte das Gut Worienen dem Großunternehmer Bethel Henry Strousberg, von dem es die Berliner Disconto-Gesellschaft übernahm und 1907 an Karl Friedrich Oskar von Gamp veräußerte.

Am 30. März 1910 vergrößerte sich Worienen um den Nachbargutsbezirk Glomsienen (polnisch Glamsiny), der eingegliedert wurde. Im gleichen Jahr zählte Worienen 361 Einwohner.

Am 30. September 1928 kam es zum Zusammenschluss der beiden Gutsbezirke Worienen und Zipperken (polnisch Czyprki) zur neuen Landgemeinde Worienen. Die Zahlen der Einwohner der auf diese Weise formierten Gemeinde beliefen sich 1933 auf 702 und 1939 auf 712.

Wilhelm Diehn war der letzte Eigentümer auf Worienen. Er übernahm das Gut in Götschendorf in der Uckermark, das er bis 1943 bewirtschaftete. Danach wurde er Besitzer vom Schloss Meseberg bei Gransee in Brandenburg. Später zog er sich in ein neu erworbenes Eigentum am Bodensee zurück.

Als 1945 in Kriegsfolge das gesamte südliche Ostpreußen an Polen fiel, erhielt Worienen die polnische Namensform „Woryny“. Heute ist der Ort ein Teil der Landgemeinde Górowo Iławeckie (Landsberg (Ostpr.)) im Powiat Bartoszycki (Kreis Bartenstein (Ostpr.)), von 1975 bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. Die Zahl der Einwohner Worynys belief sich im Jahre 2021 auf 227.

Amtsbezirk Worienen (1874–1945)

Bei der Bildung des Amtsbezirks Worienen waren elf Orte zugehörig. Aufgrund struktureller Veränderungen waren es am Ende nur noch zwei:

Deutscher NamePolnischer NameAnmerkungen
DixenDeksyty1930 in den Amtsbezirk Eichhorn umgegliedert
EichhornWiewiórki1930 in den Amtsbezirk Eichhorn umgegliedert
GlomsienenGlamsiny1910 nach Worienen eingegliedert
KohstenKosty1928 nach Weischnuren im Amtsbezirk Reddenau eingemeindet
MüggenMigi1928 nach Eichhorn eingemeindet
NeukrugNowa Karczma1928 nach Worglitten eingemeindet
StettinnenSzczeciny1928 nach Worglitten eingemeindet
WeskeimWeskajmy1928 nach Dixen eingemeindet
WorglittenWargielity1930 in den Amtsbezirk Eichhorn umgegliedert
WorienenWoryny
ZipperkenCzyprki1928 mit Worienen zusammengeschlossen
ab 1930:
Neuendorf
Nowa Wieś Iławecka1930 aus dem Amtsbezirk Neuendorf umgegliedert

Im Januar 1945 wurde der Amtsbezirk Worienen lediglich noch aus den Gemeinden Neuendorf und Worienen gebildet.

Religion

Christentum

Bis 1945 war Worienen in die evangelische Kirche Eichhorn (polnisch Wiewiórki) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union, außerdem in die römisch-katholische Kirche Landsberg (polnisch Górówo Iławeckie) im damaligen Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Woryny katholischerseits zur Pfarrei in Wiewiórki im jetzigen Erzbistum Ermland, evangelischerseits zur Kirche in Bartoszyce (Bartenstein), einer Filialkirche der Johanneskirche in Kętrzyn (Rastenburg) in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Verkehr

Woryny liegt an einer Nebenstraße, die die Woiwodschaftsstraße 512 bei Piasek (Sand) mit der Woiwodschaftsstraße 511 (ehemalige deutsche Reichsstraße 134) bei Wojmiany (Woymanns) verbindet. Außerdem besteht eine Straßenverbindung vom Nachbarort Czyprki (Zipperken) nach Woryny.

Eine Anbindung an den Bahnverkehr besteht nicht.

Persönlichkeiten

Aus dem Ort gebürtig

Mit dem Ort verbunden

Commons: Woryny – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Polska w Liczbach: Wieś Woryny w liczbach (polnisch)
  2. Poczza Polska: Oficjalny Spis Pocztowych Numerów Adresowych, 2023, S. 1496 (polnisch)
  3. Dietrich Lange: Worienen. In: Geographisches Ortsregister Ostpreußen. (2005)
  4. 1 2 3 Irmgard Gegner-Sünkler: Worienen - Woryny. Chronik eines Ortes in Natangen. Books on Demand, 2020, ISBN 978-3-7504-3167-6. (books.google.de)
  5. 1 2 3 4 5 Rolf Jehke: Amtsbezirk Neuendorf/Worienen
  6. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis Landkreis Preußisch Eylau
  7. Michael Rademacher: Ortsbuch Landkreis Preußisch Eylau (Bagrationowsk)
  8. Irmgard Gegner-Sünkler: Was hat Schloss Meseberg mit Worienen (Woryny) im Kreis Preußisch Eylau zu tun...?. In: Genealogie-Tagebuch. 30. August 2023.
  9. Rolf Jehke: Amtsbezirk Eichhorn
  10. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band 3: Dokumente. Göttingen 1968, S. 468.
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