Der Südharzer Zechsteingürtel ist eine durch Karsterscheinungen geprägte Hügellandschaft am südlichen Harzrand in den Landkreisen Göttingen, Nordhausen und Mansfeld-Südharz.

Die Landschaft hebt sich von den meisten Nachbarlandschaften durch anstehenden Zechstein ab und zählt zur Südharzregion.

Geographische Lage

Der Südharzer Zechsteingürtel erstreckt sich als schmaler Streifen von einem bis zu sieben Kilometern Breite und bis etwa 60 Kilometer Länge zwischen Bad Lauterberg im Westen, Nordhausen im Süden und dem nördlichen Sangerhausen im Osten. Wichtige Ortschaften sind Bad Sachsa und Ellrich im westlichen Teil, Niedersachswerfen und Rottleberode im mittleren Teil und Großleinungen im östlichen Teil.

Zwischen Ellrich und Bad Sachsa verlief die ehemalige Innerdeutsche Grenze und ist jetzt Teil des Grünen Bandes.

Naturräumliche Einordnung

Der ca. 267 km² Gesamtfläche einnehmende Südharzer Zechsteingürtel gliedert sich innerhalb der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Thüringer Becken (mit Randplatten) wie folgt:

Benachbarte Naturräume und Landschaften des Südharzer Zechsteingürtels sind im Uhrzeigersinn im Norden beginnend:

Einstufung nach TLUG

Nach der rein innerthüringischen Einteilung Die Naturräume Thüringens der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie in Jena (TLUG) ist der Südharzer Zechsteingürtel Teil der 117 km² Einheit 7.1 Zechsteingürtel am Südharz innerhalb der großen Einheit Zechsteingürtel an Gebirgsrändern.

In dem vom Handbuch abweichenden Landschaftssteckbriefen des BfN wird der gleichnamige Südharzer Zechsteingürtel mit einer Fläche von 215 km² angegeben.

Geologie und Natur

Geologisch geprägt wird die Landschaft durch den Gips des Zechstein, durchsetzt mit Kalkgesteinen und Dolomit. Im mittleren Abschnitt hat die bergbaumäßige Gewinnung von Gips die Landschaft stark geprägt. In den Flusstälern finden sich Gesteinschotter aus dem Harzgebirge. Typisch für die Region sind zahlreiche Karstquellen, Erdfälle und einige Höhlen (Heimkehle).

Das flach nach Süden abfallende Gebiet ist durch die zahlreichen südlichen Harzflüsse stark gegliedert. Der Zechsteingürtel wird landwirtschaftlich genutzt, es gibt aber auch kleinere und größere Waldgebiete (z. B. Alter Stolberg). Daneben gibt es viele offene Karstflächen, die durch Trockenhänge und Steppenheiden mit ihrer seltenen Flora und Fauna gekennzeichnet sind.

Neben dem Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz gibt es zahlreiche Landschafts- und Naturschutzgebiete.

Berge

In der stark gegliederten Hügellandschaft sind die wichtigsten Berge von West nach Ost:

Gewässer

Zahlreiche kleine Flüsse und Bäche aus den südlichen Harzbergen queren den Zechsteingürtel in Richtung der Helme, u. a. (Uffe, Wieda, Zorge, Bere, Sülze, Thyra, Nasse, Leine, Gonna).

Das Gebiet selbst ist durch die Karstlandschaft geprägt. Ein Teil der Niederschläge, aber auch kleinere Bachläufe (wie der Glasebach, Dinsterbach und Ankenbach) versickern im Untergrund (Bachschwinden) und treten an anderer Stelle wieder zu Tage (z. B. Salzaspring). Anderseits gibt es in verschiedenen Regionen auch zahlreiche kleine Seen und Teiche (Itelteich bei Walkenried, Kranichteiche bei Bad Sachsa und Erdfallsee bei Liebenrode).

Touristik

Der Südharz mit seiner abwechslungsreichen Landschaft und Natur ist ein interessantes Wandergebiet, unter anderem mit dem Karstwanderweg, der die verschiedenen Besonderheiten der landschaft erschließt. Sehenswürdigkeiten sind:

Commons: Südharzer Zechsteingürtel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. E. Meynen und J. Schmithüsen: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands – Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen/Bad Godesberg 1953–1962 (9 Lieferungen in 8 Büchern, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960)
  2. J. Spönemann: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 100 Halberstadt – Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1970 → Online-Karte
  3. Die östlichen Anteile des Zechsteingürtels hätten auf Blatt 101 Dessau gelegen, welches nicht mehr erschienen ist und daher nicht näher beschrieben wurden
  4. Walter Hiekel, Frank Fritzlar, Andreas Nöllert und Werner Westhus: Die Naturräume Thüringens. Hrsg.: Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG), Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt. 2004, ISSN 0863-2448.
    Naturraumkarte Thüringens (TLUG) – PDF; 260 kB
    Landkreisweise Karten (TLUG)
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