Zuaven nannten sich die Angehörigen historischer Infanterieeinheiten. Der Name geht auf den kabylischen Stamm der Zuauas im Distrikt Zuaua (Zuavia) in der algerischen Provinz Constantine zurück, der bereits zu Zeiten des Osmanischen Reiches Söldnertruppen stellte, die für ihre Tapferkeit berühmt waren.
Geschichte
Zu Beginn der Eroberung Algeriens stellte Frankreich am 1. Oktober 1830 ein Corps des Zouaves auf, das unter dem Befehl des Generals Bertrand Clausel stand. Der Begriff Zuave wurde bald allgemein für in Nordafrika rekrutierte Söldner gebraucht. Die Zuaven trugen auffällige, an türkisch-orientalische Trachten angelehnte Uniformen.
Im Krimkrieg zeichneten sich Zuavenregimenter unter anderem bei den Schlachten von Alma, Inkerman und Malakoff aus und begründeten den legendären Ruf dieser Einheiten.
Die Zuaven entwickelten sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zu einer regulären Infanterietruppe der französischen Armee mit Elitecharakter. Zu den Zuaven-Regimentern wurde ein Großteil der wehrpflichtigen europäischen Einwohner Französisch-Nordafrikas eingezogen, aber auch Franzosen aus dem Mutterland. Infolge der algerischen Unabhängigkeit wurden die letzten Zuaven-Einheiten im Jahr 1963 aufgelöst.
Zuaven-Regimenter anderer Staaten
Zeitweise sahen sich auch andere Länder veranlasst, Zuaveneinheiten aufzustellen, die allerdings nicht aus Nordafrikanern bestanden, sondern lediglich die bunten Trachten der französischen Vorbilder übernahmen. So stellten die Unionsstaaten wie auch die Konföderierten im Amerikanischen Bürgerkrieg verschiedene Zuavenregimenter auf; auch in Brasilien, den Päpstlichen Staaten und der Türkei gab es entsprechende Truppen.
Sonstiges
In Paris schuf Georges Diebolt die Skulptur des Zuaven der Pont de l’Alma.
Bilder
- Marketenderin in Zuavenuniform im Krimkrieg (1855)
- Französische Zuaven (1858)
- Zuavenuniform der Unionsarmee aus dem US-Bürgerkrieg
- Zuavenoffizier des Kirchenstaats (rechte Figur, um 1867)
- Französischer Zuave (1888)
Literatur
- Michael Solka: Die Zuaven im Amerikanischen Bürgerkrieg. Myk: Verlag für Amerikanistik, 2003, ISBN 3-89510-089-7.