Film
Deutscher Titel Zwei Sekunden
Originaltitel Two Seconds
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1932
Länge 65 Minuten
Stab
Regie Mervyn LeRoy
Drehbuch Harvey Thew
Produktion Hal B. Wallis
Musik William Franke Harling
Kamera Sol Polito
Schnitt Terry O. Morse
Besetzung
Synchronisation

Zwei Sekunden ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 1932 von Mervyn LeRoy mit Edward G. Robinson in der Hauptrolle. Der Pre-Code-Film wurde von First National Pictures produziert und basiert auf dem 1931 uraufgeführten Bühnenstück Two Seconds von Elliott Lester.

Handlung

Kurz vor der Hinrichtung des Mörders John Allen spekuliert der Gefängnisdirektor, dass in den zwei Sekunden nach dem Einschalten des Stroms das Leben des Delinquenten an dessen geistigem Auge vorbeilaufen werde.

Allen arbeitet während der Prohibition als Nieter auf einer Baustelle. Er teilt sich ein Appartement mit seinem besten Freund und Kollegen Bud Clark. Clark ist verlobt und versucht, für Allen eine Verabredung zu organisieren. Allen ist nicht interessiert und besucht ein Tanzlokal, in dem er die Tänzerin Shirley Day kennenlernt. Er hilft ihr, sich gegen die Avancen eines Verehrers zu wehren, was dem Lokalbesitzer Tony, der zugleich ihr Liebhaber ist, nicht gefällt. Allen, der immer eine gebildete Frau kennenlernen wollte, wird von Shirley betrunken gemacht. Sie besticht einen Friedensrichter, der sie mit Allen verheiratet. Zurück in Allens Appartement wirft sie Clark hinaus.

Drei Wochen später geraten Allen und Clark auf der Baustelle, dem Rohbau eines Hochhauses, in Streit. Clark klärt seinen Freund über Shirleys Lügen auf und darüber, dass sie sich nachmittags, während Allen arbeitet, mit Tony trifft. Wütend schubst Allen Clark weg, der den Halt verliert und 20 Stockwerke in die Tiefe stürzt. Von dem Unfall bestürzt kündigt Allen seinen Job, doch von Shirleys Tanzgage zu leben deprimiert ihn. Shirleys Plan, Clarks Verlobter Annie mit einem Job im Tanzlokal zu helfen, erzürnt ihn. Mit Gewinnen beim Pferderennen zahlt er seine Schulden bei Tony zurück und erschießt Shirley. Vor Gericht verweigert er jede Verteidigung. Man hätte ihn besser gebraten, als er ganz unten war und nicht erst, als er sich gerächt hat.

Bei der Hinrichtung legt der Henker den Schalter um.

Produktion

Hintergrund

Gedreht wurde der Film in den Warner-Studios in Burbank.

Stab

Anton Grot oblag die künstlerische Leitung. Leo F. Forbstein dirigierte das Vitaphone-Orchester.

Besetzung

In einer kleinen nicht im Abspann erwähnten Nebenrolle trat Luana Walters auf.

Ebenfalls unerwähnt blieben Adrienne Dore als Annie und Harry Woods als Henker.

Synchronisation

Die deutsche Synchronfassung entstand 1997 im Auftrag der Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke.

Rolle Schauspieler Deutscher Synchronsprecher
John Allen Edward G. Robinson Jan Spitzer
Shirley Day Vivienne Osborne Ghadah Al-Akel
Bookie Guy Kibbee Hans Teuscher
Bud Clark Preston Foster Peter Reinhardt
Tony J. Carroll Naish Gerald Paradies
Richter Frederick Burton Wolfgang Ostberg
Arzt Harry Beresford Friedrich G. Beckhaus
Gefängnisdirektor Berton Churchill Wolfgang Ostberg
Zeuge der Hinrichtung William Janney Bernhard Völger
Gefängnisarzt Edward McWade Wolf Rüdiger Reutermann
Reporter Lew Brice Herbert-Günther Schmidtke
Priester bei der Trauung Charles E. Evans Karl-Heinz Grewe
Priester bei der Hinrichtung Otto Hoffman Imo Heite
Tanzpartner Matt McHugh Andreas Conrad
Reporter Franklin Parker Andreas Conrad

Anmerkung: Die kursiv geschriebenen Namen sind Rollen und Darsteller, die nicht im Abspann erwähnt wurden.

Veröffentlichung

Die Premiere des Films fand am 18. Mai 1932 in New York statt. In der Bundesrepublik Deutschland wurde er am 11. August 1979 im deutschen Fernsehen ausgestrahlt.

Kritiken

Der Filmkritiken-Aggregator Rotten Tomatoes hat in einer Auswertung von über 100 User-Kritiken ein Publikumsergebnis von 70 Prozent positiver Bewertungen ermittelt.

Das Lexikon des internationalen Films schrieb: „Gut besetztes und gespieltes Melodram aus Hollywood.“

Die Filmzeitschrift Cinema befand: „Verliererdrama mit etwas viel Pathos.“

Mordaunt Hall von der The New York Times befand, Edward G. Robinson liefere eine bemerkenswert zwingende Darstellung in dieser schmutzigen, melancholischen Studie. Der Film sei, ohne jegliche komödiantische Entspannung, verdrießlich und grausam, aber intelligent gemacht

Die Variety bemängelte, dass der Film sich trotz seiner knappen 70 Minuten Länge nur langsam und morbide entwickele. Dies liege aber nicht an den Aufnahmen, sondern am Mangel von Handlung. Dramatik stelle sich nur punktuell ein und basiere auf theatralischer Darstellung, nicht aus einer melodramatischen Motivation heraus.

Auszeichnungen

Das National Board of Review wählte den Film zu den zehn besten Filmen des Jahres 1932.

Einzelnachweise

  1. Zwei Sekunden. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 16. August 2023.
  2. Zwei Sekunden. In: Rotten Tomatoes. Abgerufen am 16. August 2023 (englisch).
  3. Zwei Sekunden. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 16. August 2023.
  4. Zwei Sekunden. In: cinema. Abgerufen am 16. August 2023.
  5. Kritik von Mordaunt Hall. In: New York Times. 19. Mai 1932, abgerufen am 16. August 2023 (englisch).
  6. Kritik. In: Variety. 24. Mai 1932, abgerufen am 16. August 2023 (englisch).
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