Zweiwassermühle ist eine Wüstung auf dem Gemeindegebiet des Marktes Nordhalben im oberfränkischen Landkreis Kronach in Bayern.
Geographie
Die Einzelsiedlung lag auf einer Höhe von 532 m ü. NHN direkt an der Grenze zu Thüringen. Über die Staatsstraße 2198 gelangte man nach Tschirn (2,8 km westlich) bzw. zu einem Kreisverkehr bei Nordhalben (1,8 km südöstlich).
Gewässer
Bei Zweiwassermühle fließen der Rosenbaumbach vom Westen und der Grumbach vom Osten zur Nordhalbener Ködel zusammen.
Geschichte
In der Nordhalbener Amtsbeschreibung tauchte der Name Zweiwasser erstmals 1584 auf. Eine Schneid- und Mahlmühle wurde vermutlich erst Ende des 18. bzw. Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet. Zweiwassermühle gehörte ursprünglich zum Fürstentum Reuß jüngerer Linie, später zum thüringischen Landkreis Schleiz. Eingepfarrt waren die Einwohner nach Titschendorf. Die Kinder wurden in der Schule in Nordhalben unterrichtet. Im Sommer 1946 wurde der Verlauf der ehemals thüringisch-bayerischen Landesgrenze im Bereich der Mühle neu festgelegt. Der Mühlgraben wurde zur Demarkationslinie und die Zweiwassermühle gehörte ab diesem Zeitpunkt zur amerikanisch besetzten Zone. Die Bewohner siedelten in den 1970er Jahren nach Nordhalben um. Im Jahr 1990 wurden die Gebäude abgerissen.
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
---|---|---|---|---|
Einwohner | 13 | 8 | 4 | † |
Häuser | 2 | 2 | † | |
Quelle |
Literatur
- Helmut Demattio: Kronach – Der Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 32). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1998, ISBN 3-7696-9698-0, S. 594.
Weblink
- Zweiwassermühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 6. Mai 2023.
Fußnoten
- ↑ Zweiwassermühle im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- 1 2 Michael Wunder: Zweiwasser hat eine lange Geschichte
- ↑ Ostthüringer Zeitung, 22. Januar 2016
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1950 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 940 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 692 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 159 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 311 (Digitalisat).
Koordinaten: 50° 23′ 45,3″ N, 11° 29′ 24,6″ O