Zwergtäubchen

Zwergtäubchen (Columbina minuta)
prämiertes Tier des Deutschen Kanarien- und Vogelzüchter-Bundes

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Taubenvögel (Columbiformes)
Familie: Tauben (Columbidae)
Gattung: Columbina
Art: Zwergtäubchen
Wissenschaftlicher Name
Columbina minuta
(Linnaeus, 1766)

Das Zwergtäubchen (Columbina minuta) ist eine Art der Taubenvögel, die zur Unterfamilie der Amerikanischen Kleintauben gerechnet wird. Die Art kommt in mehreren Unterarten in Mittel- und Südamerika vor und gilt als in ihrem Bestand nicht gefährdet.

Erscheinungsbild

Das Zwergtäubchen erreicht eine Körpergröße von 15 Zentimetern. Es ist damit eine der kleinsten Taubenarten der Gattung Columbina und gilt als eine der kleinsten Taubenarten überhaupt. In seiner Gefiederfärbung gleicht es dem Sperlingstäubchen sehr, allerdings fehlen dieser Art die schwarzen Tupfen an den Halsseiten und an der Brust.

Das Gefieder an Kopf und Nacken ist blaugrau. Die Körperoberseite ist matt graubraun. Die Flügel sind etwas rötlicher. Die Körperunterseite ist hell weinrötlich. Der Schnabel ist schwarz. Die Füße sind rötlich.

Verbreitung und Lebensweise

Das Verbreitungsgebiet des Zwergtäubchens ist sehr disjunkt. Populationen kommen im Süden von Mexiko, im Küstengebiet von Guatemala, El Salvador und Belize vor. Die Art fehlt dagegen in Honduras, kommt dagegen in Nicaragua wieder vor. Costa Rica sowie Panama und der Westen von Kolumbien werden gleichfalls besiedelt. Ein weiteres Verbreitungsgebiet erstreckt sich über den Osten Brasiliens, Boliviens, Paraguay und den Nordosten von Argentinien. Eine weitere Population kommt vom Südwesten Ecuadors bis nach Peru vor. Zwergtäubchen sind in Mittelamerika in Höhenlagen bis 750 Meter über NN. anzutreffen. In Peru dagegen werden auch Höhen von 2.100 Meter besiedelt.

Der Lebensraum des Zwergtäubchens ist trockene Savanne, subtropische bis tropische aride Strauchsavanne, subtropisches bis tropisches Grasland, saisonales tropisches bis subtropisches Schwemmland und lichte Sekundärwälder. Während des Tages hält sich das Zwergtäubchen am Boden auf und läuft eher, als dass es auffliegt. Nachts dagegen baumt es auf. Das Nahrungsspektrum besteht aus Sämereien. Die Fortpflanzungszeit ist abhängig vom jeweiligen Verbreitungsgebiet. In Venezuela brütet das Zwergtäubchen beispielsweise ganzjährig. Der Höhepunkt der Brutzeit fällt jedoch in den Zeitraum April bis November. Das Nest ist sehr fragil und wird auf dem Boden oder niedrig im Unterholz errichtet. Das Gelege besteht aus zwei weißen Eiern. Die Brutzeit beträgt 13 bis 14 Tage. Die Jungvögel sind nach zwölf bis vierzehn Tagen flügge.

Haltung in menschlicher Obhut

Das Zwergtäubchen wurde erstmals 1899 in Großbritannien gehalten. Die Erstzucht gelang 1908 im selben Land. Die Zucht gilt als nicht einfach, da die Art auf Störungen sehr sensibel reagiert. Diamanttäubchen werden häufig als Ammenvögel für die Zucht dieser Art verwendet.

Belege

Einzelnachweise

  1. Rösler, S. 199
  2. Münst, S. 96
  3. Rösler, S. 199
  4. Gibbs, S. 337
  5. Münst, S. 95

Literatur

  • David Gibbs, Eustace Barnes und John Cox: Pigeons and Doves. A Guide to the Pigeons and Doves of the World. Pica Press, Sussex 2001, ISBN 90-74345-26-3.
  • Alois Münst und Josef Wolters: Tauben – Die Arten der Wildtauben, 2. erweiterte und überarbeitete Auflage, Verlag Karin Wolters, Bottrop 1999, ISBN 3-9801504-9-6.
  • Gerhard Rösler: Die Wildtauben der Erde – Freileben, Haltung und Zucht. Verlag M. & H. Schaper, Alfeld-Hannover 1996, ISBN 3-7944-0184-0.
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