Die Zwikker-Reaktion stellt eine Identitätsprüfung auf nicht am Stickstoff substituierte Barbiturate dar. Dabei werden Derivate der Barbitursäure mit Cobalt(II)- oder Kupfer(II)-salzen im alkalischen Milieu umgesetzt, wobei farbige Komplexe entstehen. Sie trägt den Namen ihres Entdeckers Jan Jacobus Lijnst Zwikker (1890–1956).

Zum Barbituratnachweis wird die zu untersuchende Probe mit dem Zwikker-Reagenz, bestehend aus einer mit Pyridin versetzten wässrigen Kupfer(II)-sulfatlösung, versetzt. Bei Anwesenheit von Barbituraten entsteht nach einiger Zeit ein rosa-violetter Niederschlag, Thiobarbiturate ergeben einen grünen Niederschlag. In den gebildeten Komplexen koordiniert das Barbiturat als zweizähniger Chelatligand über Stickstoff und Sauerstoff am Metallzentrum.

Die Zwikker-Reaktion erlaubt jedoch nur einen Gruppennachweis, die Unterscheidung einzelner Barbiturate ist nicht möglich. Des Weiteren ergeben weitere Substanzen ebenfalls positive Nachweise. Hierzu gehören beispielsweise Theophyllin, Hydantoinderivate, Natriumsalicylat und Aureomycin.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 G. Schmidt: Über die Spezifität der Zwikker-Reaktion beim Barbituratnachweis, in: International Journal of Legal Medicine 1961, 51, 534–536; doi:10.1007/BF00575892.
  2. 1 2 W. Hänsel, S. Umlauff: Barbituratanalytik mit Schwermetallionen von den Anfängen bis zur Gegenwart, in: Pharmazie in unserer Zeit 1993, 22, 207–213; doi:10.1002/pauz.19930220423.
  3. Pharmac. Weekbl. 68 (1931), S. 975 ff. Abgerufen am 13. Januar 2019.
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