ʿAin ʿArafāt
Die ʿAin ʿArafāt (arabisch عين عرفات) oder ʿAin ʿArafa war eine Rohrleitung, die vom 11. Jahrhundert an die Haddsch-Pilger in der Ebene von ʿArafāt mit Wasser versorgte und in den 1560er Jahren nach Mekka verlängert wurde. Die Leitung war nach dieser Verlängerung ungefähr 28 Kilometer lang; ihr Ausgangspunkt war ein Wasserlauf in Naʿmān, einem Wadi zwischen Mekka und at-Tā'if. Die Verlängerung nach Mekka in den 1560er Jahren durch den osmanischen Staat erfolgte, um die mekkanische Wasserversorgung, die bis dahin fast vollständig von der ʿAin Hunain abhängig war, auf eine breitere Basis zu stellen. Von dieser Zeit an bis zum frühen 20. Jahrhundert bildete die ʿAin ʿArafāt die wichtigste Grundlage der Wasserversorgung Mekkas. Seit Ende des 17. Jahrhunderts wird die ʿAin ʿArafāt auch ʿAin Zubaida genannt, in der Annahme, dass diese Leitung ursprünglich von Zubaida bint Dschaʿfar erbaut wurde, allerdings dient dieser Name auch als Oberbegriff für die beiden historischen Wasserleitungen von Mekka – ʿAin ʿArafāt und ʿAin Hunain – zusammen. Ein weiterer Name, der gelegentlich für die ʿAin-ʿArafāt-Leitung verwendet wird, ist ʿAin Naʿmān, weil ihr Wasser vom Wādī Naʿmān herkam.