Abseilgerät

Als Abseilgerät wird gemeinhin ein mechanisches Gerät oder Ausrüstungsteil zum Bremsen eines durchlaufenden Seils bezeichnet, mit dem ein Anwender sicher und unter planmäßiger Belastung des Seiles von einer höhergelegenen zu einer tiefer gelegenen Position gelangen kann. Einige Abseilgeräte ermöglichen auch die vertikale Fortbewegung von unten nach oben (insbesondere Rettungshubgeräte nach DIN EN 341). Unter anderem finden sie Anwendung beim Abseilen im Klettersport, bei seilunterstützten Zugangsverfahren und in der Rettung aus Höhen und Tiefen.

Die Bezeichnung Abseilgerät ist insofern teilweise irreführend, als z. B. einfache Ausrüstungen wie Braking Bars keine Geräte im Sinne der europäischen Normen-Nomenklatur sind. Sie werden in der Normung als Seilbremsen oder gegebenenfalls als Seileinstellvorrichtungen (wenn sie mit einer Blockierfunktion ausgestattet sind) bezeichnet. Zudem sind hierbei die unterschiedlichen Normenkreise für Bergsport und persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) bzw. der Bereich der Maschinenrichtlinie zu beachten. Eine Sonderform der Abseilgeräte im Sinne dieses Artikels sind Höhensicherungsgeräte, die nach dem Auffangen eines Sturzes den Anwender mit einer ungefährlichen Geschwindigkeit (Standard: 1,5 m/s) bis zum Boden ablassen.

Die Einordnung unter den PSA-Normen ist umstritten, da Abseilgeräte nicht einen Sturz im Sinne der PSAgA verhindern, sondern der vertikalen Fortbewegung in einem planmäßig belasteten Arbeitsplatzpositionierungssystem dienen. Deshalb ist die EN 341 derzeit nicht im Katalog der harmonisierten Normen der EU geführt.

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