Aktivierungsinduzierte Cytidin-Desaminase

Die aktivierungsinduzierte Cytidin-Desaminase (AID, engl. activation-induced cytidine deaminase) ist ein Enzym, welches in B-Lymphozyten der Wirbeltiere exprimiert wird. Es katalysiert hochspezifisch die Hydrolyse von Cytidinresten zu Uridinresten, die an einzelsträngige DNA gebunden sind. Die AID hat die Aufgabe, im Verlauf der Hypermutation die Antikörpersequenzen der B-Zellen zu mutieren und dadurch die Bindungseigenschaften des daraus produzierten Antikörpers zu verändern. Dadurch ist die AID eine wichtige Komponente in der Reifung von hochaffinen Antikörpern und ein Schlüsselenzym der adaptiven Immunantwort.

Aktivierungsinduzierte Cytidin-Desaminase
Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/Länge Primärstruktur 198 Aminosäuren
Kofaktor Zn2+
Bezeichner
Gen-Name AICDA
Externe IDs
Enzymklassifikation
EC, Kategorie 3.5.4.38, Aminohydrolase
Reaktionsart Hydrolyse
Substrat ss-DNA-Cytidin + H2O
Produkte ss-DNA-Uridin + NH3
Vorkommen
Homologie-Familie Hovergen
Übergeordnetes Taxon Wirbeltiere
Orthologe
Mensch Hausmaus
Entrez 57379 11628
Ensembl ENSG00000111732 ENSMUSG00000040627
UniProt Q9GZX7 Q9WVE0
Refseq (mRNA) NM_020661 NM_009645
Refseq (Protein) NP_065712 NP_033775
Genlocus Chr 12: 8.6 – 8.61 Mb Chr 6: 122.55 – 122.56 Mb
PubMed-Suche 57379 11628

Mutationen des AICDA-Gens im Menschen sind für AID-Mangel und dieser für die seltene Erbkrankheit Hyper-IgM-Syndrom Typ 2 (HIGM2), eine Immunschwäche, verantwortlich.

Die Rolle von AID für den Polymorphismus von Antikörpern im Immunsystem wurde von Michael Neuberger entdeckt.

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