Almandin

Almandin, auch als Eisentongranat oder Eisen-Tonerdegranat bezeichnet, ist ein Mineral aus der Gruppe der Granate innerhalb der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“. Er kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der idealisierten Zusammensetzung Fe3Al2[SiO4]3, ist also chemisch gesehen ein Eisen-Aluminium-Silikat, das strukturell zu den Inselsilikaten gehört.

Almandin
Almandin auf graugrünem Schiefer vom Granatenkogel, Ötztaler Alpen, Tirol (Größe: 19 cm × 11 cm × 7 cm)
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

1546 ?

IMA-Symbol

Alm

Andere Namen
  • Eisentongranat
  • Eisen-Tonerdegranat
Chemische Formel Fe3Al2[SiO4]3
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Inselsilikate (Nesosilikate)
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

VIII/A.08
VIII/A.08-020

9.AD.25
51.04.03a.02
Ähnliche Minerale Pyrop (Mg3Al2[SiO4]3)
Kristallographische Daten
Kristallsystem kubisch
Kristallklasse; Symbol hexakisoktaedrisch; 4/m32/m
Raumgruppe Ia3d (Nr. 230)Vorlage:Raumgruppe/230
Gitterparameter a = 11,526 Å
Formeleinheiten Z = 8
Häufige Kristallflächen Ikositetraeder, Rhombendodekaeder
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 7 bis 7,5
Dichte (g/cm3) gemessen: 4,318; berechnet: 4,3184
Spaltbarkeit keine, Absonderungen nach {110} möglich
Bruch; Tenazität schwach muschelig; spröde
Farbe rot bis rotviolett, schwarzbraun
Strichfarbe weiß
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Glanz Glasglanz
Kristalloptik
Brechungsindex n = 1,830 (abhängig von der chem. Zusammensetzung)
Doppelbrechung keine, Mischkristalle mitunter anormal doppelbrechend
Weitere Eigenschaften
Chemisches Verhalten durch Mineralsäuren angreifbar

Almandin ist das Eisen-Analogon zu Spessartin (Mn3Al2[SiO4]3) und Pyrop (Mg3Al2[SiO4]3) und bildet mit diesen eine Mischkristallreihe, die sogenannte „Pyralspit-Reihe“. Da Almandin zudem mit Grossular (Ca3Al2[SiO4]3) Mischkristalle bildet, weist natürlicher Almandin ein entsprechend weites Spektrum der Zusammensetzung mit je nach Bildungsbedingungen mehr oder weniger großen Anteilen von Mangan, Magnesium und Calcium auf. Zusätzlich können noch Spuren von Natrium, Kalium, Chrom und Vanadium, seltener auch Scandium, Yttrium, Europium, Ytterbium, Hafnium, Thorium und Uran vorhanden sein.

Das Mineral ist durchsichtig bis durchscheinend und entwickelt typischerweise Rhombendodekaeder oder Ikositetraeder sowie Kombinationen dieser Kristallformen, die fast kugelig wirken. Ebenfalls oft zu finden sind körnige bis massige Mineral-Aggregate. Im Allgemeinen können Almandinkristalle eine Größe von mehreren Zentimetern Durchmesser erreichen. Es wurden jedoch auch Riesenkristalle von bis zu einem Meter Durchmesser bekannt. Die Farbe von Almandin variiert meist zwischen dunkelrot und rotviolett, kann aber auch bräunlichrot bis fast schwarz sein.

Almandin ist die weltweit am häufigsten auftretende Granatart und kommt oft in schleifwürdigen Qualitäten mit starkem, glasähnlichem Glanz vor, was ihn zu einem begehrten Schmuckstein macht.

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