Ammit
Ammit (auch Ammut) ist als altägyptische Jenseitsgöttin seit der 18. Dynastie (Neues Reich) belegt. Ihre Rolle ist in der altägyptischen Mythologie eng mit dem Schutz des Königs (Pharao) verbunden. Sie galt als „Gefährtin des Osiris“, die seine und die königlichen Feinde abwehrt. Ammits mythologische Wurzeln reichen in Verbindung mit dem Altägyptischen Totengericht bis in das Alte Reich, wo der König während der Gerichtsverhandlung vor den negativen Kräften des Seth geschützt werden musste, um als „gerechtfertigter Osiris“ den Himmelsaufstieg antreten zu können.
Ammit / Ammut in Hieroglyphen | |||||||||
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Neues Reich |
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Spätzeit |
Ammit / Ammyt ˁmmjt Die Fresserin | ||||||||
Neues Reich |
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Ammut / Ametmut (Amet mut) ˁmt mwt(w) Die Verschlingerin der Toten | |||||||||
Ammit als „Krokodil-Löwen-Nilpferd“ (Totenbuchvignetten in Privatgräbern) |
Im altägyptischen Totenbuch fand Ammit nach der Amarna-Zeit ebenfalls Berücksichtigung; dort jedoch in der Funktion als „dämonische Fresserin“ und Helferin des Osiris, die aufgrund der überführten „Lüge des Herzens“ die „Herzen seiner Feinde“ fraß. In der Ptolemäerzeit endete die Tradierung des Totenbuches, was die fehlenden Belege für Ammit im weiteren Verlauf der griechisch-römischen Zeit erklärt.