Analkanalkarzinom
Das Analkanalkarzinom ist ein bösartiger Tumor im Analkanal, dem Übergang des Enddarms in den Anus. Er kann aus durch Humane Papillomviren (HPV 16) ausgelöste warzenartige Wucherungen (Kondylome) bzw. infolge von sexuell übertragbaren Erkrankungen wie AIDS entstehen. Oftmals wird ein Analkanalkarzinom vom Betroffenen irrtümlich als ‚Hämorrhoiden‘ wahrgenommen, weswegen viele Patienten erst sehr spät einen Proktologen aufsuchen und so ihre Heilungschancen deutlich verringern. Auch andere proktologische Erkrankungen, wie beispielsweise Analfissuren, können ähnliche Symptome verursachen. Risikofaktoren für ein Analkanalkarzinom sind chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, sowie Nikotinabusus und häufiger Analverkehr.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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C21.0 | Bösartige Neubildung des Anus und des Analkanals: Anus |
C21.1 | Bösartige Neubildung des Anus und des Analkanals: Analkanal |
C21.2 | Bösartige Neubildung des Anus und des Analkanals: Kloakenregion |
C21.8 | Bösartige Neubildung des Anus und des Analkanals: Rektum, Anus und Analkanal, mehrere Teilbereiche überlappend |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Das Analkanalkarzinom gehört zusammen mit dem Analrandkarzinom zu den Analkarzinomen. Während Analkanalkarzinome definitionsgemäß zwischen der Linea dentata und der Linea anocutanea auftreten, spricht man von einem Analrandkarzinom im Fall von malignen Tumoren, die unterhalb (distal) der Linea anocutanea und 5 cm in deren Umkreis liegen.
Im klinischen Sprachgebrauch wird sprachlich meist nicht zwischen Analkanal- und Analrandkarzinom unterschieden, sondern nur von Analkarzinom gesprochen. In der Regel ist mit der Bezeichnung “Analkarzinom” ein Analkanalkarzinom gemeint.