Antimilitärischer Apparat
Der Antimilitärische Apparat, auch Militärischer Apparat (M-Apparat), Abteilung Militärpolitik (AM-Apparat), Militärpolitischer Apparat oder Der Apparat, war der von 1920 bis 1937 bestehende Nachrichtendienst der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD).
Der Nachrichtendienst wurde anfangs von der Kommunistischen Internationale (Komintern) und später vom Politbüro der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) kontrolliert und finanziert.
Der Antimilitärische Apparat sollte in den frühen 1920er Jahren einen kommunistischen Umsturz in Deutschland vorbereiten. Ab 1925 wandelte er sich in ein geheimes Netzwerk, das die Funktionäre und Mitglieder der KPD überwachte.
Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 wurde der Apparat unter sowjetischem Einfluss zu einer Spionageorganisation, die direkt an die KPdSU und die Rote Armee der Sowjetunion berichtete und unabhängig von der Führung der KPD agierte. Es gelang dem Nachrichtendienst nicht, in Deutschland einen effektiven Widerstand gegen die Nationalsozialisten aufzubauen.
1937 wurde der Apparat durch massiven Fahndungsdruck der nationalsozialistischen Behörden und durch heftige Kritik der Exilführung der KPD um Walter Ulbricht zerschlagen und seine leitenden Mitglieder im sowjetischen Exil angeklagt und vielfach ermordet. Während der Zeit der stalinistischen Säuberungen im Großen Terror wurden Erkenntnisse des Nachrichtendienstes häufig zu Belastungsmaterial gegen Funktionäre und Mitglieder der KPD im Exil.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele ehemalige Aktive des Apparats zu Gründern und Mitarbeitern der Nachrichtendienste der frühen Deutschen Demokratischen Republik (DDR).