Berliner Mischung

Der Begriff Berliner Mischung beschreibt eine für die Stadt Berlin typische städtebauliche Art der Bebauung in Mischform aus Wohnen und Gewerbe. Die Parzelle ist in Blockrandbebauung bebaut und teilt sich dabei in ein Vorderhaus, Seitenflügel und einen bzw. mehrere Hinterhöfe auf. Das Vorderhaus verläuft längs zur Straße und entspricht den Charakteristika des typischen Berliner Mietshauses. In einer baulichen wie sozialen „Dreigliederung“ diente das Vorderhaus mit bürgerlicher Fassade als Wohnraum für das Bürgertum (Kaufleute, Beamte, Wohnungseigentümer), während die Seitenflügel in deutlich einfacherer Bauweise für das günstige und bescheidene Wohnen der Arbeiter und Rentner vorgesehen war. Im Hinterhaus bzw. in der Remise waren kleine Gewerbe, Manufakturen, Fuhrunternehmen, Reparatur- und Produktionsbetriebe ansässig.

Während der Begriff Berliner Mischung heute für das Verständnis der Mischung von Wohnen und Gewerbe im gesamten Stadtgebiet steht, wird der Sachverhalt gelegentlich auch unter dem Begriff Kreuzberger Mischung genannt. Während sich beide Begriffe in der Beschreibung des Wesens einer innenstädtischen, engen baulichen, sozialen und wirtschaftlichen Verflechtung gleich sind, so rekurriert der Begriff Kreuzberger Mischung eher auf die örtlich begrenzten Ausprägungen der Luisenstädtischen Bebauung (heutige Stadtteile Kreuzberg und Neukölln) und die politisch-gesellschaftlichen Auseinandersetzungen im Vorfeld der Internationalen Bauausstellung 1984/87 um die unterschiedlichen Konzepte der Stadtsanierung/Stadterneuerung Berlin (vgl. hierzu Flächensanierung, Behutsame Stadterneuerung).

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