Bismarck (Schiff, 1878)

Die Bismarck war eine Gedeckte Korvette der Bismarck-Klasse, die Ende der 1870er Jahre für die Kaiserliche Marine gebaut wurde. Sie war nach dem deutschen Reichskanzler Otto von Bismarck benannt. Sie war das namensgebende Typschiff der Klasse, zu der fünf weitere Schiffe gehörten.

Bismarck
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp Gedeckte Korvette
Klasse Bismarck-Klasse
Bauwerft Norddeutsche Schiffbau AG, Gaarden
Baukosten 2.721.000 Mark
Stapellauf 25. Juli 1877
Indienststellung 27. August 1878
Verbleib 1920 in Rüstringen abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 82,5 m (Lüa)
72,2 m (KWL)
Breite 13,7 m
Tiefgang (max.) 6,18 m
Verdrängung Konstruktion: 2.856 t
Maximal: 3.386 t
 
Besatzung 404 Mann
Maschinenanlage
Maschine 4 × Kofferkessel
1 × 3-Zyl.-Dampfmaschine
indizierte
Leistung
Vorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
2.530 PS (1.861 kW)
Höchst­geschwindigkeit 12,5 kn (23 km/h)
Propeller 1 × zweiflügelig ⌀ 5,2 m
Takelung und Rigg
Takelung Vollschiff
Anzahl Masten 3
Segelfläche 2.210 m²
Bewaffnung
  • 16 × Rk 15,0 cm L/22 (1.660 Schuss)
  • 2 × Torpedorohr ∅ 35 cm (im Bug, über Wasser)

Die Korvetten der Bismarck-Klasse wurden Anfang der 1870er Jahre im Rahmen eines großen Marinebauprogramms bestellt. Sie sollten als Flottenaufklärer und auf ausgedehnten Einsatzfahrten in überseeischen Interessensgebieten des deutschen Kaiserreichs Dienst tun. Die Kiellegung der Bismarck war im November 1875, im Juli 1876 fand der Stapellauf statt und im August 1878 folgte die Indienststellung. Als Hauptbewaffnung verfügte das Schiff über eine Batterie von zehn bis sechzehn 15-cm-Ringkanonen und dazu über ein vollständiges Segelrigg, um die ebenfalls vorhandene Dampfmaschine auf langen Einsatzfahrten in Übersee zu ergänzen.

Die Bismarck absolvierte während ihrer Dienstzeit zwei große Überseeeinsätze. Der erste von Ende 1878 bis Ende 1880, bei dem das Schiff zunächst südamerikanische Häfen besuchte und anschließend im Zentralpazifik patrouillierte, wo das Deutsche Reich wirtschaftliche Interessen, aber zu dieser Zeit keine Kolonien hatte. Danach kehrte das Schiff nach Südamerika zurück, um deutsche Interessen dort während des Salpeterkrieges zu schützen. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland wurde sie überholt und erhielt eine neue Bewaffnung. 1883 wurde die Bismarck für den zweiten Einsatz reaktiviert, der von 1884 bis 1888 andauerte. Zu dieser Zeit begann das Deutsche Reich sich am Wettlauf um Afrika sowie am Erwerb pazifischer Kolonien zu beteiligen. Die Bismarck war während der Übernahme von Kamerun 1884, der Regelung der Grenzen für Deutsch-Ostafrika 1885/86 und der deutschen Intervention im samoanischen Bürgerkrieg 1887 beteiligt. Während dieser gesamten Auslandsreise diente die Bismarck als Flaggschiff des deutschen Überseekreuzergeschwaders unter dem Kommando von Eduard Knorr und später Karl Eduard Heusner. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland im Jahr 1888 wurde das Schiff 1891 außer Dienst gestellt und aus dem Seeregister gestrichen. Danach wurde es bis 1920 als Wohnschiff eingesetzt und hiernach verschrottet.

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